„Angriff der Demütigung“ – Weltmedien loben israelische Operation in Iran, warnen aber vor Konsequenzen


Die israelische Attacke auf iranische Militäranlagen hat weltweit für Aufsehen gesorgt – von Anerkennung für die Präzision bis zu Sorge vor einem Großkrieg.

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Die Nachricht traf die Weltöffentlichkeit wie ein Donnerschlag – und wurde auch so benannt: „Massiver Angriff“, „Schockoperation“, „historischer Wendepunkt“ – so überschlagen sich seit Freitag internationale Medienberichte über die großangelegte israelische Luftoperation tief im iranischen Staatsgebiet. Die zentrale Botschaft dabei: Israel hat nicht nur militärisch zugeschlagen, sondern seine Rolle als dominierende Macht im Nahen Osten zementiert. Die politischen und strategischen Folgen aber werfen Schatten – vor allem auf Europa.

Schon in den frühen Morgenstunden war über Teheran dicker Rauch zu sehen, der aus dem Hauptquartier der iranischen Revolutionsgarden aufstieg. CNN sprach von „tiefgreifenden Schlägen“, die das Regime schwer getroffen hätten – nicht nur militärisch, sondern auch psychologisch. Die US-Sender betonten dabei die „unerbittliche Präzision“ der Angriffe: gezielt, vorbereitet über Monate, womöglich sogar Jahre. In den Berichten hieß es, die Schläge seien so exakt gewesen, dass bestimmte Räume in Wohnhäusern getroffen wurden – ein Indiz für detaillierte, hochklassige Aufklärung. Der Subtext: Der israelische Geheimdienst Mossad operiert längst unbehelligt in der Tiefe der Islamischen Republik.

Ein Moment der Wahrheit

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo, langjähriger Unterstützer Israels, ließ in einem Interview mit Fox News keinen Zweifel: „Die Welt ist heute sicherer.“ Es sei ein notwendiger Schritt gewesen, nachdem das iranische Regime über Jahre hinweg seine atomaren Ambitionen nicht nur verfolgt, sondern offen zur Schau gestellt habe. Pompeo forderte das iranische Volk auf, diesen Moment als Chance zur Erneuerung zu begreifen – eine Zukunft ohne antisemitische, antiisraelische Führung, die auf Krieg und Isolation statt auf Zusammenarbeit setze.

Noch weiter ging Ellie Cohanim, einst Sonderbeauftragte für den Kampf gegen Antisemitismus unter Präsident Trump. Sie nannte den Angriff einen „historischen Wendepunkt“, der das Potenzial habe, die Geschichte der Region neu zu schreiben – als Tag der Befreiung für das iranische Volk.

Europa zwischen Faszination und Furcht

Auch europäische Medien widmeten der Operation breiten Raum. Der britische „Guardian“ hob die Schlagkraft der israelischen Armee hervor – mit dem Verweis auf „Dutzende zentrale Ziele“, die getroffen worden seien. Zwischen den Zeilen klang jedoch Kritik an der fehlenden Zurückhaltung Washingtons: Die Entscheidung der USA, sich aus der Region zurückzuziehen, habe den Boden für solche Konfrontationen bereitet. Und dass Donald Trump, so der Tenor mancher Kommentatoren, nicht in der Lage sei, Benjamin Netanjahu zu „zähmen“, lasse Zweifel an der strategischen Führung der USA aufkommen.

Sky News analysierte die innenpolitische Schwäche Irans als günstigen Moment für die Offensive – gleichzeitig aber auch als möglichen Grund für drastische Reaktionen Teherans. Der Vorwurf: Israel könnte versucht haben, mit militärischem Erfolg von wachsendem diplomatischem Druck und Isolation abzulenken. Gleichwohl betonten auch britische Kommentatoren: Wenn Israel etwas beginnt, bringt es es auch zu Ende.

Der französische „Le Monde“ beschrieb die Attacke als „massiv und kraftvoll“, während sich deutsche Medien wie der „Spiegel“ auf die emotionale Wirkung konzentrierten: „Schockoperation“ lautete die Schlagzeile – ein Eingeständnis, dass die israelische Armee ihre Fähigkeiten in einer neuen Dimension unter Beweis gestellt hat. In der nüchternen Sprache deutscher Berichterstattung ist das eine Seltenheit – und Ausdruck tiefer Anerkennung.

Arabische Welt verunsichert – Iran vor Reaktion?

Nicht unerwähnt blieben allerdings auch die Warnungen aus der arabischen Welt. Die Angst vor iranischen Vergeltungsschlägen auf US-Stützpunkte in arabischen Ländern wächst. Denn trotz aller internationalen Analysen und Kommentare bleibt eine Tatsache bestehen: Der Iran wurde auf dem eigenen Boden, im Herzen seiner Machtsymbole, getroffen – und das wird in der Region nicht unbeantwortet bleiben. Die Frage ist nur: wann, wo und wie?

Was bleibt, ist ein Dilemma. Israel hat einmal mehr demonstriert, dass es in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen – ohne Rücksicht auf Sympathien oder diplomatische Rückwirkungen. Doch mit jedem dieser präzisen Schläge wächst das Risiko einer umfassenden Konfrontation, die auch Europa nicht unberührt lassen wird. Denn sollte die Islamische Republik tatsächlich zu einem umfassenden Gegenschlag ausholen – sei es gegen Israel, gegen US-Einrichtungen oder über ihre Stellvertreter Hisbollah und Huthi – steht mehr auf dem Spiel als regionale Dominanz. Dann ginge es um Krieg oder Frieden.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot

Artikel veröffentlicht am: Freitag, 13. Juni 2025

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