Trump stellt Bedingungen an Iran: „Ein echter Schlussstrich statt eines Waffenstillstands“


Der US-Präsident pocht auf die vollständige Aufgabe des iranischen Atomprogramms – und stellt klar, dass Israels Militäroperation nicht gebremst wird.

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Während sich andere Staatschefs auf Diplomatie und Deeskalation berufen, verfolgt Donald Trump einen anderen Kurs. Der US-Präsident, machte am Dienstag unmissverständlich klar, was er vom iranischen Regime erwartet: nicht einen bloßen Waffenstillstand, sondern den endgültigen Verzicht auf Atomwaffen. Der Ton ist eindeutig, die Zielrichtung klar. „Ihr werdet in den nächsten zwei Tagen schon sehen… bislang hat sich nichts verlangsamt“, sagte Trump mit Blick auf die israelische Offensive gegen die Islamische Republik.

Mit dieser Äußerung unterstreicht Trump die neue strategische Linie der Vereinigten Staaten: Eine Rückkehr zu alten Mustern, wie sie unter Obama oder Biden gepflegt wurden – verhandeln, beschwichtigen, Verträge schließen, die nie eingehalten wurden – scheint ausgeschlossen. Stattdessen signalisiert Washington wieder Führungswillen: keine Symbolpolitik, sondern Tatsachen schaffen.

Während Israel in der laufenden Operation „Rising Lion“ bereits den zweiten ranghohen iranischen General in nur vier Tagen ausgeschaltet hat, denkt Trump laut darüber nach, entweder den US-Nahostgesandten Steve Witkoff oder Vizepräsident J.D. Vance nach Teheran zu schicken. Aber das sei abhängig davon, was ihn nach seiner Rückkehr nach Washington erwarte. Noch in der Nacht wurde bekannt, dass der Nationale Sicherheitsrat zur Krisensitzung im Situation Room zusammenkommt. Die Zeichen stehen auf Sturm.

Denn hinter verschlossenen Türen, so berichten US-Medien, brodelt es bereits. Laut einem hochrangigen Regierungsinsider könnte dies tatsächlich „die letzte Chance für das iranische Regime sein, bevor die USA selbst militärisch aktiv werden“. Was das konkret bedeutet, ließ Trump offen – doch der Subtext ist deutlich. Der Präsident bereitet die Vereinigten Staaten auf ein mögliches Eingreifen vor, sollten Israels Operationen auf weiteren Widerstand stoßen oder neue Drohungen aus Teheran erfolgen.

Dass Trump sich schließlich doch der gemeinsamen G7-Erklärung anschloss, die zur Zurückhaltung zwischen Israel und Iran aufruft, darf als diplomatisches Zugeständnis an die Partner verstanden werden – nicht als inhaltlicher Kurswechsel. Zwar betonten die G7-Staaten darin das Recht Israels auf Selbstverteidigung und stellten klar, dass Iran niemals über Atomwaffen verfügen dürfe. Gleichzeitig mahnten sie jedoch eine Waffenruhe in Gaza an und warnten vor einem regionalen Flächenbrand. Dass Trump diese Erklärung zunächst nicht unterschreiben wollte, verdeutlicht seinen Unmut über das diplomatische Ritual, das in seinen Augen die Realität verkennt.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekam dies zu spüren. Der hatte behauptet, Trump sei nach Washington zurückgekehrt, um an einem Waffenstillstand mit Iran zu arbeiten – doch Trump widersprach prompt, nannte Macron „eitel“ und warf ihm „Selbstinszenierung“ vor. Es ist ein öffentlich ausgetragener Konflikt, der zeigt, wie isoliert Europa inzwischen in seiner Strategie steht – und wie entschlossen Washington auftritt.

Hinter den Kulissen scheint derweil bereits der nächste Schritt vorbereitet zu werden. Das Pentagon arbeitet, laut US-Medien, an einem möglichen Szenario für ein gezieltes Eingreifen, sollte der Iran weitere Vergeltungsschläge durchführen oder erneut Atomstandorte reaktivieren. Israels Armee hat bereits mehrfach gewarnt, dass der Iran kurz davor sein könnte, sogenannte "kritische Schwellenwerte" bei der Urananreicherung zu überschreiten. Trump selbst sprach zuletzt mehrfach von einem „Point of no return“.

In den Straßen Teherans herrscht Unsicherheit. Nach der gezielten Tötung von Ali Shadmani, dem gerade erst ernannten Kriegsstabschef, und der vorausgegangenen Ausschaltung seines Vorgängers, scheint das Kommando der iranischen Streitkräfte zunehmend ins Chaos zu stürzen. Israels Geheimdienstoperationen treffen offenbar punktgenau den Nerv des iranischen Machtzentrums. Und Trump? Der nutzt den Moment, um Druck auszuüben – mit dem Ziel, nicht nur Teheran, sondern auch seine internationalen Kritiker zum Umdenken zu zwingen.

Er stellt sich damit nicht nur demonstrativ hinter Israel, sondern fordert eine Neuausrichtung im Umgang mit einem Regime, das sich jahrzehntelang der Verantwortung entzog. Ob es tatsächlich zum Eingreifen der USA kommt, bleibt offen. Doch die Botschaft ist bereits unmissverständlich angekommen – in Teheran, in Gaza, in Brüssel.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Gage Skidmore from Surprise, AZ, United States of America - Donald Trump, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=161052425

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 17. Juni 2025

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