Israels Zwölf-Tage-Krieg gegen den Iran: Der Moment, in dem die Region den Atem anhielt
Ein Dutzend Tage, die alles veränderten – militärisch, strategisch und historisch. Israels Schlag gegen den Iran markiert nicht nur einen Wendepunkt, sondern übertrifft womöglich sogar den legendären Sechstagekrieg.

Israels Identität wurde durch den Unabhängigkeitskrieg von 1948 geprägt – neu geordnet aber wurde sie 1967 im Sechstagekrieg. Damals besiegte Israel gleich drei Armeen – Ägypten, Syrien und Jordanien – und eroberte in weniger als einer Woche die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem. Es war ein Blitzsieg gegen alle Erwartungen. Doch heute, im Jahr 2025, steht ein neues Kapitel in Israels Geschichte: der Zwölf-Tage-Krieg gegen den Iran – ein Kampf, der nicht nur taktisch, sondern strategisch weit tiefgreifender gewesen sein könnte als der historische Sieg von 1967.
Denn auch wenn der Iran nie Israels militärisches Gegenstück war, hat er sich über Jahrzehnte hinweg als listiger, geduldiger und zäher Gegner erwiesen – weit gefährlicher als jedes arabische Regime zuvor. Seit dem 7. Oktober 2023 hatte das Mullah-Regime Israel in einem „Ring of Fire“ aus sieben Fronten umzingelt: Gaza, Libanon, Syrien, Irak, das Westjordanland, Jemen – und eben Iran selbst.
Doch was diese zwölf Tage so historisch macht, ist nicht allein die militärische Leistung. Es ist die Zerschlagung einer Illusion: Dass der Iran unangreifbar sei. Dass sein Atomprogramm unter Bergen sicher sei. Dass seine Raketen Israel paralysieren könnten, ohne selbst verwundbar zu sein.
Denn das Gegenteil ist eingetreten.
In Dutzenden gezielten Angriffen hat Israel den nuklearen Kern des Regimes ins Mark getroffen. Anders als in den Fällen des irakischen Reaktors 1981 oder des syrischen 2007, wo ein einzelner Schlag reichte, musste Israel diesmal über Wochen dutzende, teils unterirdische Ziele angreifen – und das über 1.500 Kilometer hinweg. Selbst die unterirdische Anlage in Fordo – bisher als nahezu unangreifbar geltend – wurde mit Unterstützung der USA zerstört.
Präsident Donald Trump, ursprünglich zögerlich, schloss sich Israels Operation an und setzte mit dem Angriff auf Fordo ein klares Zeichen: Die Zeit des Taktierens ist vorbei.
Und der Erfolg ist messbar. Der iranische Uranvorrat – zuvor auf einem bedrohlichen Stand von 60 % Anreicherung – wurde deutlich dezimiert. Auch wenn das Programm nicht vollständig zerstört ist, wurde es womöglich um mindestens zwei Jahre zurückgeworfen. Ein Comeback scheint aus heutiger Sicht ungewiss.
Doch Israels Schlag zielte nicht nur auf Atomanlagen. Auch die konventionelle Bedrohung wurde empfindlich getroffen. Iranische Raketenstellungen – einst Tausende, nun auf ein Bruchteil reduziert. Aus geplanten 500 Raketenangriffen wurden 200, dann 75, schließlich kaum mehr als ein Dutzend. Zwei Drittel der iranischen Abschussrampen wurden zerstört – eine Zahl, die bislang als unvorstellbar galt.
Und auch auf der Verteidigungsebene lieferte Israel ein Meisterstück ab: 500 iranische Raketen wurden auf israelische Städte abgefeuert – doch nur 29 Menschen verloren ihr Leben. Nicht durch Iron Dome, der für Kurzstreckenraketen konzipiert ist, sondern durch das Hochleistungssystem Arrow 3, das die Angriffe in der oberen Atmosphäre abfing. Dieser Technologiesprung verändert die gesamte strategische Gleichung im Nahen Osten – und zeigt dem Iran, dass selbst seine fortschrittlichsten Waffen nicht länger ein Trumpf sind.
Der symbolische Schlag aber kam auf ganz anderer Ebene: Israel drang tief in iranisches Gebiet ein. Es eliminierte neun von 13 führenden Kommandeuren der Revolutionsgarden – und das nicht in Gefechten, sondern teils in präzisen Operationen auf iranischem Boden. Das Regime wurde bis ins Herz erschüttert. Geheimdienstlich, militärisch, psychologisch.
Für die iranischen Stellvertreter – Hisbollah, Hamas, die Houthis – ist das eine Demütigung. Wenn ihr Patron nicht einmal selbst bestehen kann, was nützt dann der Krieg an seiner Stelle?
Israel hat in zwölf Tagen nicht nur einen Krieg gewonnen. Es hat eine Botschaft gesendet – an alle Feinde in der Region. Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei. Wer Israel bedroht, riskiert seine Existenz. Die Zeit der asymmetrischen Sicherheit ist zu Ende. Kein Land kann sich mehr sicher fühlen, wenn es israelische Bürger bedroht.
Die Bilanz dieses Krieges ist nicht allein militärisch. Sie ist geopolitisch, strategisch und identitätsstiftend. Die Region hat gesehen, dass Israel entschlossen, präzise und kompromisslos handeln kann – auch auf großer Entfernung. Dass es nicht nur verteidigt, sondern auch die Initiative ergreift. Dass es nicht mehr wartet, bis es angegriffen wird.
Es bleibt die Frage: Was bedeutet das für morgen? Für die iranische Führung? Für die saudischen Rivalen? Für die westliche Diplomatie, die über Jahre hinweg auf Beschwichtigung setzte? Vielleicht ist der bedeutendste Sieg dieser zwölf Tage nicht in Raketen, Operationen oder Toten zu messen. Sondern in einem Wandel des Denkens.
Israel hat sich neu definiert – nicht durch Gebietsgewinne wie 1967, sondern durch die klare Beseitigung einer existenziellen Bedrohung. Und das innerhalb von weniger als zwei Wochen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 25. Juni 2025