Verdacht auf Bestechung bei städtischem Bauunternehmen in Tel Aviv: Geschäftsführer festgenommen
Die Polizei ermittelt gegen leitende Personen des Unternehmens „Ezra u’Bitzaron“ – im Raum stehen schwere Vorwürfe rund um Vorteilsannahme, Betrug und Geldwäsche. Sechs Personen wurden verhaftet, darunter der Geschäftsführer.
In Tel Aviv wurden am Mittwochmorgen sechs Personen im Zusammenhang mit einem Korruptionsverdacht festgenommen. Im Zentrum der Ermittlungen steht das städtische Unternehmen „Ezra u’Bitzaron“, das für Projekte der Stadterneuerung verantwortlich ist. Auch der Geschäftsführer des Unternehmens befindet sich unter den Festgenommenen. Weitere vier Verdächtige wurden zur Vernehmung vorgeladen.
Die Ermittlungen wurden von der Abteilung für schwere Betrugsdelikte (Lahav 433) in Zusammenarbeit mit der israelischen Steuerbehörde geführt. Den Festnahmen ging eine mehrwöchige verdeckte Ermittlung voraus. Die Behörden werfen dem Geschäftsführer vor, über einen längeren Zeitraum Bestechungsgelder von Bauunternehmen, Lieferanten und Lizenznehmern erhalten zu haben, die im Auftrag des Unternehmens tätig waren. Im Gegenzug soll er geschäftliche Vorteile gewährt und Projekte zu ihren Gunsten beeinflusst haben.
Nach Polizeiangaben wurden am frühen Mittwochmorgen Wohnungen und Büros der Verdächtigen durchsucht. Anschließend wurden die Festgenommenen in die Zentrale von Lahav 433 gebracht. Im Laufe des Tages wurden sie dem Amtsgericht in Rischon LeZion zur Prüfung einer möglichen Untersuchungshaft vorgeführt.
„Ezra u’Bitzaron“ ist ein bedeutendes Instrument der Stadt Tel Aviv für städtebauliche Erneuerung, insbesondere im Bereich sozialer Wohnungsbau und Sanierung älterer Wohnviertel. Die aktuellen Vorwürfe werfen Fragen nach der Kontrolle und Transparenz bei der Vergabe öffentlicher Aufträge auf.
Die Polizei erklärte, man werde weiterhin entschlossen gegen Korruption im öffentlichen Dienst vorgehen. Die Ermittlungen dauern an.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 4. Juni 2025
