Gewalt am Campus: Polizei nimmt Aktivist nach Angriff auf israelische Gäste fest


Ein Aktivist soll mit einem Werkzeug eine Glastür eingeschlagen und dabei einen israelischen Veteranen verletzt haben. Der Vorfall ist der bisher drastischste Angriff im Umfeld einer SJP-Protestkampagne an der Toronto Metropolitan University.

haOlam-News.de - Nachrichten aus Israel, Deutschland und der Welt.

An der Toronto Metropolitan University kam es zu einem weiteren schweren Zwischenfall im Umfeld pro-palästinensischer Proteste. Die Polizei nahm einen 26-jährigen Aktivisten fest, der im Verdacht steht, während einer Störaktion eine Glastür eines Universitätsgebäudes zerstört zu haben. Dort fand ein Vortrag israelischer Veteranen statt – Teil einer landesweiten Tour, die über die Erfahrungen des 7. Oktober informiert und Dialogangebote für Studierende schafft.

Nach Angaben der Veranstalterorganisation Students Supporting Israel (SSI) benutzte der Mann ein Werkzeug – eine Art Bohreraufsatz –, um eine Innentür einzuschlagen, die von einem der Vortragenden von innen blockiert wurde. Durch die Splitter erlitt der Veteran Schnittverletzungen an den Armen. Er konnte die Angreifer jedoch zurückdrängen und anschließend die Eingangstür mit Stühlen versperren, um weiteren Eindringversuchen zuvorzukommen.

Der mutmaßliche Täter verließ maskiert das Gebäude, konnte aber anhand von Material aus der polizeilichen Auswertung identifiziert werden. Ihm werden nun mehrere Delikte vorgeworfen, darunter gewaltsames Eindringen, Körperverletzung, Teilnahme an einer vermummten Versammlung, Beschädigung von Eigentum und Behinderung polizeilicher Maßnahmen.

Bereits mehrere Festnahmen im Umfeld der Aktion

Der Angriff reiht sich in eine Serie ähnlicher Vorfälle an der Universität ein. Bereits vergangene Woche hatte die Polizei fünf weitere Personen festgenommen, die versucht hatten, sich gewaltsam Zutritt zu der Veranstaltung zu verschaffen. Eine der Festgenommenen soll einen Polizisten attackiert haben. Die Vorwürfe reichen von Behinderung eines Einsatzes bis hin zu Vermummung bei einer unerlaubten Versammlung.

Während die Aktivisten der lokalen SJP-Gruppe den Sicherheitskräften vorwerfen, übermäßig hart vorgegangen zu sein, sehen Universitätsvertreter und Sicherheitsdienste in dem Angriff einen Wendepunkt: Eine zunächst lautstarke Protestkampagne sei in offene Gewalt umgeschlagen. Der verletzte Veteran wurde im Krankenhaus behandelt und ist mittlerweile nach Israel zurückgekehrt.

Ein Klima wachsender Anspannung

Der Vorfall verdeutlicht, wie aufgeheizt das Klima an nordamerikanischen Hochschulen geworden ist. Veranstaltungen, in denen Israelis über persönliche Erlebnisse berichten, stehen zunehmend im Fokus gezielter Störaktionen. Universitätsleitungen geraten unter Druck, die Sicherheit von Gästen und Studierenden zu garantieren, während politische Gruppen den öffentlichen Raum auf dem Campus für ihre Agenda zu nutzen versuchen.

Dass ein Vortragender verletzt wurde, zeigt, wie deutlich die Grenze zwischen Protest und Gewalt inzwischen überschritten worden ist. Der Fall hat in Toronto eine Debatte über den Schutz akademischer Veranstaltungen ausgelöst – und über die Frage, wie viel Einschüchterung Hochschulen tolerieren können, ohne ihr Grundprinzip der offenen Debatte zu verlieren.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild

Artikel veröffentlicht am: Freitag, 14. November 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.

Weitere interessante Artikel

Newsletter