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Krawalle in Jerusalem: Zehn Polizisten bei Ausschreitungen in Sanhedria verletzt


Ein alltäglicher Vorfall endet in Gewalt. In einem ultraorthodoxen Viertel Jerusalems geraten Polizisten unter massiven Beschuss, ein Armeebus wird attackiert. Die Ereignisse werfen erneut Fragen nach staatlicher Autorität und innergesellschaftlichen Spannungen auf.

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In Jerusalem ist es am Donnerstag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Im ultraorthodox geprägten Stadtteil Sanhedria wurden zehn Polizisten verletzt, nachdem eine zunächst routinemäßige Amtshandlung in offene Gewalt umschlug. Nach Angaben der Polizei war Auslöser ein regulärer Strafzettel eines städtischen Aufsehers an einer zentralen Kreuzung. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich daraus eine unkontrollierte Eskalation.

Nach Darstellung der Sicherheitskräfte versuchte der betroffene Bürger zunächst, den Aufseher anzugreifen. Daraufhin alarmierte er weitere Personen aus der Umgebung. Schnell versammelten sich hunderte Menschen, die begannen, den Aufseher sowie später eintreffende Polizeikräfte mit Steinen zu bewerfen. In der Folge wurden mehrere Beamte verletzt, ein Streifenwagen umgestürzt und erheblich beschädigt. Vier Tatverdächtige wurden festgenommen.

Parallel dazu verbreitete sich in der Nachbarschaft das Gerücht, zivile Polizeikräfte seien vor Ort, um Wehrdienstverweigerer festzunehmen. Die Polizei wies diese Darstellung ausdrücklich zurück. Es habe keinerlei Maßnahmen dieser Art gegeben. Dennoch verschärfte die Behauptung die Lage deutlich und trug zur Mobilisierung weiterer Randalierer bei.

Besonders brisant wurde die Situation, als ein Bus mit Soldaten der Kfir Brigade zufällig in das Gebiet geriet. Auch dieses Fahrzeug wurde mit Steinen angegriffen. Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei und der Grenzpolizei wurden hinzugezogen, um den Bus zu sichern und aus der Gefahrenzone zu bringen. Dabei kamen unter anderem Blendgranaten zum Einsatz, um die Menge zurückzudrängen.

Mehrere der verletzten Polizisten mussten medizinisch versorgt werden. Die Polizei erklärte, sie setze weiterhin erhebliche Kräfte ein, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen und weitere Gewalttaten zu verhindern. Gleichzeitig laufen Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Beteiligter.

Polizeichef Danny Levy sprach von einem schweren Vorfall und verurteilte die Angriffe auf Beamte und Aufseher deutlich. Gewalt gegen Sicherheitskräfte und massive Sachbeschädigung seien in keiner Form hinnehmbar. Man werde konsequent gegen alle Beteiligten vorgehen.

Aus dem Kreis der Demonstrierenden wurden Vorwürfe über unverhältnismäßige Polizeigewalt laut. In einzelnen Aufnahmen ist zu sehen, wie Beamte mit Schlagstöcken gegen Personen vorgehen. Die Polizei erklärte, jeder Einsatz werde überprüft. Zugleich betonte sie, dass die Maßnahmen vor dem Hintergrund massiver Angriffe auf Beamte erfolgt seien.

Die Ausschreitungen in Sanhedria fügen sich in eine längere Reihe von Spannungen rund um das Verhältnis zwischen Teilen der ultraorthodoxen Bevölkerung und staatlichen Institutionen ein, insbesondere im Zusammenhang mit der Wehrdienstfrage. Der Vorfall zeigt, wie schnell sich lokale Auseinandersetzungen in Jerusalem zuspitzen können und wie sensibel die Lage in der Stadt bleibt.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 18. Dezember 2025

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