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Deutsche Konzernchefs reisen nach Israel und treiben Wirtschaftspartnerschaft voran


Während andere Regionen zögern, setzen deutsche Konzerne ein klares Signal. Eine hochrangige Wirtschaftsdelegation reist nach Israel, um Kooperationen auszubauen und neue Partnerschaften zu schmieden. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

haOlam-News.de - Nachrichten aus Israel, Deutschland und der Welt.

Israel ist in diesen Tagen mehr als nur politischer Gesprächspartner für Europa. Eine hochrangige deutsche Wirtschaftsdelegation ist in dieser Woche im Land eingetroffen, um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten weiter zu vertiefen. Angeführt wird die Gruppe vom DHL Vorstandsvorsitzenden Tobias Meyer. Mit rund siebzig Teilnehmern aus Industrie, Wirtschaft und dem deutschen Wirtschaftsministerium zählt sie zu den bedeutendsten Delegationen dieser Art in den vergangenen Jahren.

Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. Israel und Deutschland begehen sechzig Jahre diplomatischer Beziehungen. Doch der Besuch ist mehr als symbolisch. Er fällt in eine Phase, in der Israels Außenhandel spürbar an Dynamik gewonnen hat. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 exportierte Israel Waren im Wert von 2,3 Milliarden US Dollar nach Deutschland. Das entspricht einem Zuwachs von rund fünfundzwanzig Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Importe aus Deutschland beliefen sich im selben Zeitraum auf etwa 4,5 Milliarden US Dollar und blieben damit auf konstant hohem Niveau.

Aus Sicht Jerusalems ist das ein starkes Signal. Deutschland zählt seit Jahren zu Israels wichtigsten Handelspartnern in Europa. Vertreter des israelischen Wirtschaftsministeriums sprechen von einer echten Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit einem der engsten Verbündeten weiter auszubauen. Der Besuch der Delegation unterstreiche, dass dieses Interesse beidseitig sei.

Die Zusammensetzung der Delegation verdeutlicht, wohin die Reise gehen soll. Neben DHL sind zahlreiche Spitzenvertreter internationaler Konzerne angereist, darunter Unternehmen aus den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt, Verteidigungstechnologie und Drohnensysteme. Namen wie Rolls Royce, Renk Group, OHB Systems oder Quantum Systems stehen für Industriezweige, die zunehmend auf israelisches Know how blicken. Besonders gefragt sind Innovationen in den Feldern Automatisierung, Logistik, Cyberabwehr und intelligente Systeme.

Tobias Meyer betonte bei seinem Besuch die strategische Bedeutung Israels für deutsche Unternehmen. Israel sei ein globales Zentrum für technologische Entwicklung. Für Konzerne wie DHL eröffne die Zusammenarbeit mit israelischen Firmen neue Möglichkeiten, etwa bei smarter Logistik, automatisierten Prozessen und der Absicherung globaler Lieferketten. Gerade in einer Zeit wachsender Unsicherheiten seien solche Lösungen entscheidend.

Auf israelischer Seite wird vor allem die Ergänzung beider Wirtschaftssysteme hervorgehoben. Deutschland gilt als klassische Industrienation mit einem starken Mittelstand und global agierenden Konzernen. Israel hingegen ist geprägt von technologiegetriebenen Startups, die sich auf hochspezialisierte Bereiche wie Cybersicherheit, Fintech, Robotik oder intelligente Logistik konzentrieren. Diese Kombination habe sich in der Praxis vielfach bewährt.

Zahlreiche deutsche Großunternehmen sind bereits seit Jahren in Israel präsent. Konzerne wie SAP, Siemens, Bosch, Bayer, Volkswagen oder die Deutsche Telekom betreiben Forschungszentren, Innovationslabore oder Beteiligungsarme im Land. Für Israel ist das nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein Ausdruck langfristigen Vertrauens.

Der Besuch der deutschen Delegation fügt sich in eine breitere Strategie ein. Israel arbeitet gezielt daran, seine Handelsbeziehungen weltweit auszubauen. In den vergangenen Monaten empfing das Land eine große indische Wirtschaftsdelegation, schloss ein Freihandelsabkommen mit Costa Rica und vereinbarte ein landwirtschaftliches Abkommen mit den Vereinigten Staaten im Rahmen eines umfassenderen Zollpakets. Die Botschaft ist klar: Israel sucht Märkte, Partner und stabile wirtschaftliche Allianzen.

Für das kommende Jahr rechnet die israelische Außenhandelsverwaltung mit mehr als hundert israelischen Wirtschaftsdelegationen nach Deutschland. Ein solches Niveau galt bislang als kaum vorstellbar. Der Fokus soll auf Bereichen liegen, in denen israelische Technologien auf konkrete Nachfrage in der deutschen Industrie treffen. Nach Einschätzung der Verantwortlichen ist das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Gerade vor dem Hintergrund globaler Spannungen und wirtschaftlicher Umbrüche gewinnt diese Entwicklung an Bedeutung. Während politische Debatten oft polarisieren, zeigt der Blick auf die Wirtschaft eine andere Realität. Deutsche Unternehmen setzen auf Israel als Innovationspartner. Israel wiederum sieht in Deutschland einen stabilen und verlässlichen Markt. Die Delegation unter Führung des DHL Chefs ist daher weniger ein einmaliger Besuch als vielmehr ein weiteres Kapitel einer Beziehung, die sich zunehmend auch wirtschaftlich vertieft.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By John Murphy - DHL No Longer, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31532357

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 16. Dezember 2025

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