Israel öffnet Ausreisewege aus Gaza und weist Vorwürfe gezielter Blockade zurück
Während international weiter Kritik laut wird, ermöglicht Israel hunderten Menschen die Ausreise aus dem Gazastreifen und verweist auf massive Hilfslieferungen. Die Zahlen zeichnen ein Bild, das kaum zum Vorwurf einer absichtlichen Abschottung passt.

Israel hat am Montag mehr als 200 Bewohnern des Gazastreifens die Ausreise ermöglicht. Wie die zuständige israelische Behörde COGAT mitteilte, verließen die Betroffenen Gaza über den Grenzübergang Kerem Schalom, reisten durch Israel weiter zur Allenby Brücke nach Jordanien und von dort in Drittstaaten. Bei den Ausreisenden handelt es sich um Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder gültigen Visa für andere Länder.
Die Ausreise erfolgte auf ausdrückliche Anfragen ausländischer Regierungen sowie der Vereinten Nationen. Nach Angaben von COGAT hängt die Zahl der Ausreisenden ausschließlich davon ab, ob ein Drittstaat bereit ist, Menschen aus Gaza aufzunehmen und entsprechende Anträge stellt. Israel selbst setzt demnach keine Obergrenze für solche Ausreisen.
Vor jeder Genehmigung erfolgt eine Sicherheitsüberprüfung durch die israelischen Behörden. Ziel ist es sicherzustellen, dass keine gesuchten Terroristen unter dem Deckmantel humanitärer Ausreisen das Gebiet verlassen. Erst nach Freigabe durch den Sicherheitsapparat dürfen die Betroffenen ihre Reise antreten.
Parallel dazu weist COGAT Vorwürfe zurück, Israel behindere gezielt die Lieferung humanitärer Hilfe nach Gaza. In den vergangenen Tagen hatten internationale Stimmen behauptet, Verzögerungen bei Hilfsgütern seien politisch motiviert. Die israelische Behörde widerspricht dieser Darstellung ausdrücklich und verweist auf extreme Wetterbedingungen mit starken Regenfällen, die den Transport zeitweise erschwert hätten.
Nach israelischen Angaben gelangten zuletzt rund 310.000 Zelte und Planen in den Gazastreifen. Zudem wurden fast 100.000 Paletten mit Winterhilfsgütern und Sanitärmaterial genehmigt. Diese Lieferungen stünden bereit, warteten jedoch auf die konkrete Koordination durch internationale Organisationen, um in den Gazastreifen gebracht zu werden.
COGAT betont, dass die tägliche Abstimmung mit internationalen Partnern fortgesetzt werde. Insbesondere über das neu eingerichtete zivil militärische Koordinationszentrum CMCC, das im Oktober 2025 im Rahmen des Gaza Abkommens geschaffen wurde, laufe die Zusammenarbeit bei humanitärer Hilfe und Winterversorgung weiter.
Aus israelischer Sicht zeigen diese Schritte ein klares Bild. Trotz des anhaltenden Konflikts und erheblicher Sicherheitsrisiken werden Ausreisen ermöglicht und Hilfslieferungen koordiniert. Die Behauptung einer bewussten Abriegelung widerspreche den Fakten vor Ort.
Die Diskussion um Gaza wird international weiterhin emotional geführt. Die aktuellen Zahlen zur Ausreise und zur humanitären Unterstützung machen jedoch deutlich, dass Israel weiterhin zwischen Sicherheitsinteressen und humanitären Verpflichtungen unterscheidet und beides parallel zu managen versucht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild KI generiert
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 16. Dezember 2025