Sturm Byron bringt starke Regenfälle in Israel
Israel erlebt mit Byron ein intensives Winterereignis, das von der Küste bis zum Negev für Regen, lokale Überflutungen und einen koordinierten Einsatz aller Dienste sorgt.

Sturm Byron erreichte Israel in der Nacht und brachte vor allem entlang der Küste kräftige Regenfälle mit sich. Bereits am frühen Morgen lagen Messwerte vor, die das Ausmaß der ersten Phase verdeutlichten. In Zichron Jaacov wurden 72 Millimeter registriert, im Kibbutz En Carmel 70 Millimeter und in Haifa 60 Millimeter. Diese Werte gehören zu den höheren dieser Saison und zeigen, dass sich ein breit angelegtes Niederschlagsfeld aufgebaut hat.
Im Laufe des Vormittags ließ der Regen vorübergehend nach, doch die Meteorologen machten klar, dass die stärkste Phase noch bevorsteht. Besonders entlang des Küstenstreifens wird am Nachmittag und Abend eine deutliche Zunahme der Regenfälle erwartet, die sich bis in die Nacht hinein fortsetzen kann. Für den Donnerstag wird ein flächendeckend nasser Tag prognostiziert, mit erhöhten Mengen in mehreren Regionen. Die Modelle zeigen eine stabile Zugbahn, die den Schwerpunkt zeitweise in den Großraum Tel Aviv verlagert.

In den Höhenlagen zeichnete sich ein anderes Wetterbild ab. Auf dem oberen Hermon setzte am Morgen der erste Schnee des Winters ein. Die Entwicklung dort wird aufmerksam verfolgt, da die Zufahrtswege in den Wintermonaten eine besondere Koordination erfordern und sich die Bedingungen innerhalb kurzer Zeit ändern können.
Die Einsatzkräfte im ganzen Land arbeiten nach bewährten Routinen, die in früheren Starkregenlagen erfolgreich waren. Feuerwehr und Rettungsdienste kontrollieren Unterführungen, kritische Straßenabschnitte und Bereiche, in denen sich Wasser schnell sammelt. Mehrere Kommunen haben Boote bereitgestellt, falls punktuelle Überflutungen auftreten. Dank der gesammelten Erfahrungen sind Abläufe und Zuständigkeiten gut abgestimmt.
Auch die israelische Armee hat Maßnahmen ergriffen. In entlegenen Basen im Süden wurden Soldaten frühzeitig nach Hause geschickt, um ihre sichere Rückkehr zu gewährleisten. Einheiten an den Einsatzgrenzen erhielten wetterfeste Kleidung und Ausrüstung für eingeschränkte Sicht. Damit bleibt die Einsatzfähigkeit auch unter schwierigen Bedingungen konstant.
Ein ungewöhnliches Ereignis wurde zudem im Luftverkehr registriert. Ein Flug von Larnaka nach Tel Aviv wich aufgrund der Sturmfront kurzfristig auf eine alternative Route aus, die für wenige Minuten über den libanesischen Luftraum führte. Für die Passagiere blieb dies unbemerkt, zeigt jedoch, wie flexibel internationale Routen bei starken Wetterlagen angepasst werden müssen.
In Zichron musste am Morgen ein Kindertransportbus aus einer überfluteten Senke gerettet werden. Die Kinder blieben unverletzt, und Einsatzkräfte waren innerhalb weniger Minuten vor Ort. Solche Vorfälle verdeutlichen, wie wichtig schnelle Reaktionszeiten in einer dicht besiedelten Region sind.
Der Donnerstag gilt als intensivster Tag der gesamten Wetterphase. In mehreren Gebieten sind hohe Regenmengen innerhalb kurzer Zeit möglich, insbesondere im Süden, wo die Gefahr von Sturzfluten besteht. Die Behörden rufen dazu auf, bekannte Gefahrenstellen zu meiden und Hinweise der Einsatzkräfte zu beachten.
Am Freitag soll sich die Lage schrittweise beruhigen. Die Temperaturen bleiben zunächst niedrig, bevor sich am Wochenende ein gewohntes Dezemberniveau einstellt. Byron zeigt damit die typische Dynamik eines mediterranen Winters, auf den Israel mit gut eingespielten Strukturen reagiert. Die enge Abstimmung zwischen staatlichen Stellen, Kommunen und Einsatzdiensten sorgt dafür, dass auch intensive Wetterlagen kontrolliert bewältigt werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: MDA
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 10. Dezember 2025