Hamas verliert Kontrolle: Milizionäre weisen Amnestieangebot zurück und beschuldigen die Organisation offener Erpressung
Hamas versucht, nach dem Tod des Kommandeurs Abu Schabab wieder Einfluss zu gewinnen und fordert rivalisierende Milizionäre zur Aufgabe auf. Doch mehrere Führungsfiguren lehnen das Ultimatum ab und beschuldigen die Terrororganisation, Gaza systematisch auszubeuten. Die Aussagen zeigen, wie stark Hamas innenpolitisch unter Druck geraten ist.

Israelische Sicherheitskreise beobachten die Entwicklung aufmerksam, da die Zerfaserung der bewaffneten Strukturen im Gazastreifen direkte Auswirkungen auf die Stabilität der Region hat.
Hamas verkündet Selbstmeldungen, lokale Kommandeure widersprechen deutlich
Hamas behauptete öffentlich, mehrere Milizionäre hätten sich aufgrund eines zehntägigen Amnestieangebots gestellt. Vertreter der rivalisierenden Gruppen widersprachen dieser Darstellung jedoch entschieden. Rasan ad Dahini, Nachfolger des getöteten Abu Schabab, erklärte, seine Miliz erhalte weiterhin neue Mitglieder, die sich gegen Hamas wenden. Aus seiner Sicht sei das Narrativ der Organisation frei erfunden.
Dahini betonte, Hamas verliere im Süden der Region an Kontrolle und Glaubwürdigkeit. Seine Aussagen zeigen ein Klima wachsender Ablehnung gegenüber einer Organisation, die seit Jahren Terror exportiert und gleichzeitig die eigene Bevölkerung mit Zwangsabgaben belastet.
Milizen sprechen von wachsender Fluchtbewegung weg von Hamas
Hossam al Astal, Kommandeur einer Miliz in Chan Junis, lehnte jede Form der Kapitulation ab und stellte Hamas ein Gegenultimatum. Er forderte die Organisation auf, sich für ihr Vorgehen gegenüber Bewohnern und Händlern zu verantworten. Gleichzeitig beschrieb er eine Atmosphäre zunehmender Angst unter Gazanern, die mit Milizen kooperieren, da Hamas Vergeltungsaktionen befürchtet wird.
Al Astal warf Hamas ausdrücklich vor, Schutzgelder zu erheben, Mittel aus kriminellen Netzwerken abzuschöpfen und Händler systematisch auszunehmen. Seine Darstellung deckt sich mit zahlreichen Berichten aus Gaza über die wirtschaftliche Ausbeutung der Bevölkerung durch die Terrororganisation.
Politische Botschaften und Suche nach externer Unterstützung
Al Astal erklärte zudem, er habe eine Nachricht an Präsident Donald Trump gerichtet und warb um Unterstützung für Gruppen, die eine Ablösung von Hamas anstreben. Die öffentliche Ansprache zeigt, dass rivalisierende Milizen versuchen, internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen, um Hamas weiter zu isolieren.
Ein Machtverlust, der offen sichtbar wird
Der Versuch von Hamas, durch ein befristetes Amnestieangebot Kontrolle zurückzugewinnen, zeigt die Schwäche einer Organisation, die seit dem Angriff auf Israel erheblich an struktureller Stärke verloren hat. Rivalisierende Gruppen präsentieren sich zunehmend als lokale Machtfaktoren und nutzen die Unzufriedenheit der Bevölkerung, um ihre Position auszubauen.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Montag, 8. Dezember 2025