Israel bringt seine Bürger heim – „Operation Safe Return“ startet mit ersten Rückflügen aus Zypern


Tausende Israelis sitzen im Ausland fest – jetzt beginnt ihre Rückkehr. Die ersten Flüge aus Larnaka sind gelandet. Auch zwei Kreuzfahrtschiffe stehen bereit.

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Mit der Landung des ersten Rückführungsfluges aus Larnaka am Mittwochmorgen auf dem Flughafen Ben Gurion hat Israel die groß angelegte „Operation Safe Return“ eingeläutet. Was nüchtern klingt, ist in Wahrheit ein emotionales und logistisch gewaltiges Unterfangen: Tausende Israelis, die sich seit Tagen wegen des anhaltenden Sicherheitsnotstands im Ausland befinden, sollen so schnell wie möglich wieder in die Heimat gebracht werden.

Noch am Morgen wurde die erste Maschine von Israels nationaler Fluggesellschaft El Al mit stehenden Ovationen am Kontrollturm empfangen. Verkehrsministerin Miri Regev sprach persönlich mit der Besatzung des Flugzeugs – eine symbolische Geste in einer Zeit, in der das ganze Land unter Hochspannung steht. „Ihr bringt unsere Menschen zurück nach Hause“, sagte Regev über Funk. „Ihr schreibt Geschichte.“

Ein Land holt seine Bürger heim

Die Rückholaktion ist keine alltägliche Evakuierung: Der Hintergrund ist dramatisch. Seit dem Beginn israelischer Operationen im Iran mehren sich internationale Reisewarnungen, und immer mehr israelische Staatsbürger im Ausland suchen einen Weg zurück – aus Angst vor anti-israelischen Reaktionen, Flugausfällen oder politischen Unruhen in Transitländern. Besonders Zypern, nur wenige Flugminuten von Israel entfernt, wurde in den letzten Tagen zu einem der wichtigsten Sammelpunkte für gestrandete Israelis.

Die israelische Flughafenbehörde hat für die Abwicklung am Ben-Gurion-Flughafen zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt. Die Rückkehrer werden im Schnellverfahren abgefertigt – Passkontrolle, Gepäckausgabe und Transport laufen effizient, aber nicht ohne sichtbare Emotionen. Viele Reisende berichten von Tränen, Umarmungen und Erleichterung. Dennoch wird von offiziellen Stellen davon abgeraten, Familienmitglieder oder Freunde am Flughafen abzuholen. Die Sicherheitslage bleibt angespannt, und unnötige Menschenansammlungen sollen vermieden werden.

Zehn Rückflüge, zwei Schiffe – Tausende sollen zurückkehren

Allein am Mittwoch sollen zehn Flüge von Larnaka nach Israel abheben – zwei davon betrieben von El Al und Sun d'Or, einer von Arkia und ganze sieben von der noch jungen Airline Air Haifa. Parallel dazu hat die Reederei Mano Cruise ein Kreuzfahrtschiff von Limassol in Richtung Ashdod in Bewegung gesetzt – an Bord etwa 1.800 Israelis. Zwei weitere Schiffstransfers sind für die kommenden Tage geplant, womit insgesamt rund 3.600 Menschen auf dem Seeweg heimgeholt werden sollen. Die Überfahrt dauert etwa 14 Stunden.

Es ist ein logistisches Großprojekt, das über Nacht entstanden ist – und es zeigt, wie schnell und entschlossen Israel in Krisenzeiten agiert. Die Regierung hat keine Mühe gescheut, um ihre Bürger nach Hause zu bringen, auch wenn noch unklar ist, wie lange die Luft- und Seewege offen bleiben können. Dass ein solcher Rücktransport nicht über Botschaften oder Privatinitiativen läuft, sondern staatlich organisiert wird, ist eine Botschaft an alle Israelis im Ausland: Ihr werdet nicht vergessen.

Eine Rückkehr voller Unsicherheit

Viele der Rückkehrer wissen nicht, was sie in Israel erwartet. Die Sicherheitslage bleibt angespannt, und gleichzeitig laufen massive militärische Operationen, über deren Auswirkungen auf den Alltag noch keine Klarheit herrscht. Dennoch kehren sie zurück – nicht nur aus Sorge, sondern auch aus Verbundenheit. In einem Land, in dem das Gefühl von „Zuhause“ mehr als nur ein geografischer Begriff ist, wird das Heimkommen selbst zum politischen und emotionalen Statement.

Die israelische Regierung hat angekündigt, die Rückholaktion in den kommenden Tagen auszuweiten – je nachdem, wie sich die Lage in Nachbarländern und an internationalen Flughäfen entwickelt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Evakuierungen folgen – etwa aus Griechenland, der Türkei oder Georgien.

Diese Heimkehr ist mehr als ein logistisches Ereignis. Sie ist eine Erinnerung daran, dass Israel ein Land ist, das seine Bürger nicht im Stich lässt – egal, wo sie sind. In Zeiten von Unsicherheit, Drohungen und geopolitischer Erschütterung sendet die „Operation Safe Return“ ein starkes Zeichen: Wir kommen zurück. Und wir tun es gemeinsam.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 18. Juni 2025

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