Irische Aktivistin festgenommen: Warum D Murphy Israels Grenzen überschritten hat


Sie nennt es Gerechtigkeit. Israel nennt es eine Grenzüberschreitung. Der Fall der 70-jährigen Aktivistin D Murphy zeigt, wie falsch verstandenes Engagement das Leid im Nahen Osten nicht lindert, sondern befeuert.

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Máire ní Mhurchú, die sich selbst „D Murphy“ nennt, ist keine Unbekannte. Seit Jahren reist die irische Aktivistin in Konfliktregionen, stets mit dem Anspruch, „Solidarität zu zeigen“. Doch was als Engagement für Menschenrechte verkauft wird, offenbart bei genauerem Hinsehen eine gefährliche Mischung aus politischer Naivität, selektiver Moral und ideologisch getriebener Parteinahme – gegen Israel.

Am Sonntagabend wurde Murphy laut irischen Medienberichten gemeinsam mit der 48-jährigen schwedischen Aktivistin Susanne Björk im palästinensischen Dorf Khalet al-Daba’a im Westjordanland von israelischen Sicherheitskräften festgenommen. Beide waren nach Angaben der israelischen Polizei in einer geschlossenen militärischen Zone unterwegs – ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht. Sie weigerten sich, das Gebiet auf Anweisung der israelischen Armee zu verlassen. Die Konsequenz: Festnahme.

Während Björk Medienberichten zufolge bereits auf dem Weg zurück nach Schweden ist, kämpft Murphy in Tel Aviv gegen ihre Abschiebung – direkt vom Sicherheitsbereich des Ben-Gurion-Flughafens aus. Ihre Unterstützer feiern sie derweil als „Beobachterin von Verbrechen“, als moralische Instanz, als mutige Frau mit „einem starken Sinn für Gerechtigkeit“, wie ihr Sohn Dale Ryan in der Irish Times schwärmt. Dass Murphy laut Berichten bereits 2011 in Israel festgenommen wurde, spricht eine andere Sprache – und zeigt: Es geht hier nicht um spontane Empörung, sondern um langjähriges, systematisches Agieren in einem Konflikt, den sie einseitig interpretiert.

Von Solidarität keine Spur

Murphys Aktivismus ist Teil einer größeren Bewegung, die sich „International Solidarity Movement“ (ISM) nennt – eine Gruppierung, die regelmäßig ausländische Aktivisten in israelische Sperrzonen bringt, um dort Proteste zu begleiten oder zu provozieren. Offiziell heißt es, man wolle sich „gewaltfrei“ für die Rechte der Palästinenser einsetzen. In der Praxis aber entsteht oft das Gegenteil: Durch ihre Präsenz behindern sie Sicherheitsoperationen, fördern Konfrontationen und tragen zur internationalen Delegitimierung Israels bei.

Dabei blendet man gezielt aus, warum bestimmte Gebiete im Westjordanland als militärische Sperrzonen ausgewiesen werden. In Gegenden wie Masafer Yatta – wo Murphy laut ihrem Sohn besonders aktiv war – nutzt die Terrororganisation Hamas regelmäßig Höhlen und abgelegene Häuser, um Waffen zu verstecken, Tunnel zu bauen oder Kämpfer zu rekrutieren. Der israelische Staat hat die Verantwortung, seine Bürger zu schützen – und das bedeutet auch: bestimmte Zonen zu kontrollieren und zu sichern.

Ein gefährliches Spiel mit Emotionen

Die Festnahme Murphys wird nun in irischen Medien – teils unreflektiert – als „politischer Skandal“ dargestellt. Doch die Fragen, die man sich stellen müsste, fehlen: Was treibt eine 70-jährige Frau dazu, sich wiederholt über Gesetze eines fremden Staates hinwegzusetzen? Warum wird eine Organisation unterstützt, deren Aktionen oft bewusst das israelische Militär provozieren und die Sicherheit vor Ort gefährden?

Viel schwerer wiegt jedoch: Mit jeder solchen Aktion wird der Konflikt einseitig erzählt – als Geschichte von Besatzung und Unterdrückung, in der Israel stets der Aggressor und die Palästinenser stets die Opfer sind. Es ist eine verzerrte Narrative, die die Realität ignoriert: Raketen auf israelische Dörfer, Angriffe auf Zivilisten, gezielte Brandstiftung und systematische Aufrufe zur Gewalt auf palästinensischer Seite.

Dass ausländische Aktivisten wie Murphy sich ausgerechnet in solchen Zonen aufhalten, aus denen regelmäßig Terroristen in Richtung Israel starten, sendet ein fatales Signal: Sie stehen nicht für Frieden – sondern für eine politische Agenda, die letztlich Gewalt legitimiert, solange sie sich gegen Israel richtet.

Einseitiger Idealismus schadet mehr, als er nützt

Niemand bestreitet, dass es Leid auf beiden Seiten gibt. Doch wer Israel vorschreibt, wie es seine Sicherheit zu organisieren hat, ohne die komplexen Bedrohungslagen zu berücksichtigen, trägt nicht zur Lösung bei – sondern befeuert die Spaltung. Der wahre Einsatz für Menschenrechte beginnt nicht mit der Missachtung fremder Gesetze, sondern mit dem Mut zur Differenzierung. Und mit der Bereitschaft, auch dann hinzusehen, wenn das Bild vom „tapferen palästinensischen Widerstand“ Risse bekommt.

D Murphy mag überzeugt sein, auf der „richtigen Seite“ zu stehen. Doch wer sich freiwillig in Konfliktzonen begibt, geltende Regeln ignoriert und mit seinem Verhalten Einsätze zur Terrorprävention gefährdet, darf sich nicht wundern, wenn der Rechtsstaat reagiert – und sei es am Flughafen von Tel Aviv.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Ralf Roletschek - Own work, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49456823

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 3. Juni 2025

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