Barcelona kappt alle Beziehungen zu Israel: Eine europäische Großstadt auf moralischem Irrweg
Die Stadtregierung von Barcelona bricht alle institutionellen Beziehungen zu Israel ab – einschließlich der Städtepartnerschaft mit Tel Aviv. Doch was als Zeichen der Solidarität verkauft wird, entlarvt sich als politisches Signal gegen das Existenzrecht eines demokratischen Staates.

Es ist eine Entscheidung mit Sprengkraft – politisch, moralisch und symbolisch. Die Stadtverwaltung von Barcelona hat beschlossen, sämtliche offiziellen Verbindungen zur aktuellen israelischen Regierung auf Eis zu legen. Die Begründung: Solange „Menschenrechte in Gaza verletzt“ würden, könne man mit Israel keine offiziellen Beziehungen unterhalten. Das bedeutet konkret: Die langjährige Städtepartnerschaft mit Tel Aviv wird ausgesetzt, israelische Unternehmen dürfen nicht mehr an Messen teilnehmen, und auch Schiffe, die Waffen für Israel transportieren, sollen im Hafen von Barcelona nicht mehr anlegen dürfen.
Was hier geschieht, ist nicht einfach ein kommunaler Beschluss – es ist ein deutliches politisches Statement. Barcelona, eine der bedeutendsten Metropolen Europas, stellt sich auf die Seite jener, die Israel für alles verantwortlich machen, was im Gazastreifen geschieht. Der Hintergrund: eine linke Stadtratskoalition, die offensichtlich bereit ist, politische Haltung über diplomatische Verantwortung zu stellen. Dabei wird nicht zwischen der Regierung Israels und dem Staat Israel selbst unterschieden – ein fataler Fehler, der den Boden für politischen Aktivismus bereitet, wo eigentlich nüchterne Analyse gefragt wäre.
Wer genau hinsieht, erkennt die Einseitigkeit dieser Haltung: Die Resolution spricht von „tausenden Opfern in Gaza“, kritisiert die „humanitäre Blockade“ und den „Siedlungsausbau“. Aber kein Wort über die Hamas, die seit Jahren gezielt Zivilisten in Israel ermordet, Krankenhäuser und Schulen als Waffenlager missbraucht und jegliche Friedensbemühungen sabotiert. Kein Wort über die Terrorherrschaft, unter der auch die eigene Bevölkerung leidet. Kein Wort über die Gräueltaten vom 7. Oktober, die diesen Krieg ausgelöst haben. Diese selektive Wahrnehmung führt zu einem verzerrten Bild, das letztlich Israel zum alleinigen Schuldigen macht – und genau das ist das Ziel.
Barcelona nimmt damit eine Vorreiterrolle ein in einem Prozess, der längst nicht mehr nur moralisch begründet wird, sondern politisch aufgeladen ist. Die Forderung nach einem Waffenstillstand ist legitim – doch sie wird in dieser Resolution gekoppelt an einseitige Bedingungen, die der Realität vor Ort nicht gerecht werden. Wenn die Katalanen von „internationalem Recht“ sprechen, ignorieren sie die elementarste aller Völkerrechtsfragen: das Recht Israels auf Selbstverteidigung.
Besonders perfide: Die Stadt will Unternehmen ausschließen, die laut UN „illegal in den besetzten Gebieten“ tätig seien. Damit übernimmt Barcelona nicht nur einseitige Narrative, sondern wird Teil der internationalen BDS-Kampagne – die darauf abzielt, Israel wirtschaftlich und kulturell zu isolieren. Es ist der Versuch, einen demokratischen Staat auf die Anklagebank zu setzen, während Terrororganisationen wie die Hamas keinerlei Konsequenzen fürchten müssen. Das hat nichts mit Frieden zu tun – es ist politische Heuchelei.
Diese Entscheidung ist nicht nur ein Angriff auf Israel, sondern auch ein Verrat an den Werten Europas: Freiheit, Demokratie und der Schutz jüdischen Lebens. Wenn europäische Städte beginnen, sich von Israel abzuwenden, senden sie ein verheerendes Signal an jüdische Gemeinden in ganz Europa – nämlich, dass ihr Schicksal zweitrangig ist gegenüber populistischen Gesten und falsch verstandener Solidarität mit den „Unterdrückten“.
Dass ausgerechnet eine Stadt wie Barcelona, die selbst lange für Unabhängigkeit, Anerkennung und Gerechtigkeit kämpfte, nun einem demokratischen Staat die Legitimität abspricht, offenbart einen moralischen Kurzschluss. Es ist die Perversion der Menschenrechte, wenn man nur jene sieht, die ins eigene politische Weltbild passen – und die anderen ausblendet.
Der Schaden ist immens – nicht nur symbolisch, sondern auch ganz praktisch: kulturell, wirtschaftlich, diplomatisch. Mit der Suspendierung der Städtepartnerschaft mit Tel Aviv wird ein Band zerschnitten, das jahrzehntelang für Austausch und Verständigung stand. Eine Stadt wie Barcelona sollte besser wissen, was sie da aufs Spiel setzt.
Man kann die israelische Regierung kritisieren. Man darf und soll Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen fordern – auch und gerade im Krieg. Aber was Barcelona hier tut, ist kein moralisches Statement. Es ist eine politische Kampfansage. Und die richtet sich nicht nur gegen eine Regierung, sondern gegen das ganze Land.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By dronepicr - Barcelona, Spain, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=106294829
Artikel veröffentlicht am: Samstag, 31. Mai 2025