ARD dreht den Spieß um: Wie aus Israels Selbstverteidigung ein Angriff wird


Die ARD berichtet über die jüngsten Angriffe im Gazastreifen – und wieder entsteht das gleiche Bild: Israel als Aggressor, Hamas als unklarer Faktor. Eine rhetorische Verschiebung, die längst System hat.

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Schon der Einstieg verrät die Haltung: „Trotz Waffenruhe Israel greift laut Medienberichten wieder Gaza an.
Das Wörtchen trotz signalisiert: Israel handle gegen eine bestehende Vereinbarung, eigenmächtig, impulsiv. Erst später – nach mehreren Absätzen – folgt die entscheidende Information: dass Hamas zuerst angegriffen hat, mit Panzerabwehrraketen und Scharfschützenfeuer. In der Logik der Tagesschau aber ist diese Tatsache eine Fußnote.

Die Dramaturgie der Schuld

Die ARD baut ihre Nachrichten nicht zufällig so. Die erste Schlagzeile setzt das moralische Gewicht. Der erste Satz definiert, wer „handelt“ – und wer „reagiert“. Israel wird als aktiver Part präsentiert, als der, der bricht, der „wieder angreift“. Hamas erscheint in der Passivform: „Bei den Angriffen handele es sich um eine Reaktion auf einen Verstoß gegen die Waffenruhe von palästinensischer Seite.“
Das ist keine klare Täterbeschreibung, sondern ein rhetorischer Nebensatz. Der Leser registriert: Israel greift anHamas hat irgendwie etwas getan.

Auch die Wortwahl folgt diesem Muster:

  • Hamas wird als „islamistische Organisation“ oder „die Islamisten“ bezeichnet, nicht als Terrororganisation – obwohl genau das ihr international anerkannter Status ist.

  • Israels Verteidigung wird dagegen als „erneuter Angriff“ oder „Reaktion mit Luftschlägen“ formuliert, also in Begriffen militärischer Gewalt, nicht legitimer Verteidigung.

Diese Asymmetrie in der Sprache verschiebt das moralische Koordinatensystem. Sie verwandelt Selbstschutz in Aggression – und Terror in Kontext.

Der Mechanismus des Zweifels

Typisch ist auch die Verwendung von Unklarheits-Formeln:
„Genauere Einzelheiten blieben unklar.“
„Meldungen zufolge seien möglicherweise zwei israelische Soldaten getötet worden.“
„Eine offizielle Bestätigung gebe es nicht.“

Solche Formulierungen erscheinen journalistisch neutral, dienen aber einem Zweck: Sie verwischen den Angriff auf Israel, während Israels Antwort mit voller Gewissheit berichtet wird. Der Leser erfährt also sicher, dass Israel bombt – aber nur vage, dass zuvor auf Israelis geschossen wurde.

Das Ergebnis: Der Eindruck eines unprovozierten israelischen Bruchs der Waffenruhe.

Kontext als Rechtfertigung

Während Israels Handeln in der Überschrift problematisiert wird, wird Hamas in der Mitte des Textes indirekt relativiert – eingebettet in ein Narrativ von „Streit um Grenzübergänge“ und „humanitärer Lage“. Damit verschiebt die Tagesschau die Wahrnehmung von Schuld in den Bereich des „Komplexen“: Israel als Machtfaktor, Hamas als Teil eines politischen Problems.

Selbst der Begriff „rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir“ ist hier kein Zufall. Er wird prominent erwähnt, um das Bild einer unkontrollierten, radikalisierten israelischen Führung zu festigen – während Hamas’ eigene Mordaufrufe und Hinrichtungen im selben Artikel nur als „Vorwürfe“ auftauchen.

Der fehlende moralische Satz

Was nie ausgesprochen wird, ist das Offensichtliche:
Hamas hat den Waffenstillstand gebrochen. Israel hat reagiert. Punkt.

Doch die ARD schreibt stattdessen: „Trotz Waffenruhe Israel greift laut Medienberichten wieder Gaza an.“ – ein Satz, der Israel in der Öffentlichkeit moralisch isoliert, obwohl es Opfer des Angriffs ist.

Das ist kein Zufall, sondern ein bekanntes journalistisches Muster:

  • Israel handelt,

  • Hamas reagiert,

  • die Fakten bleiben unklar,

  • die Verantwortung verwischt.

Diese Dramaturgie verwandelt Realität in Moraltheater – und Israel in den unbequemen, ewigen Aggressor.

 

Wenn öffentlich-rechtliche Medien so berichten, prägen sie das Bewusstsein einer ganzen Gesellschaft. Sie liefern keine Information, sondern Deutung. Die Tagesschau-Formulierung „Trotz Waffenruhe“ ist nicht nur sprachlich falsch, sondern moralisch gefährlich – weil sie das Opfer beschuldigt, sich zu verteidigen.

Solange deutsche Redaktionen ihre Sprache nicht hinterfragen, bleibt jede „ausgewogene Berichterstattung“ ein leeres Versprechen.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot Tagesschau.de

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 19. Oktober 2025

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