Hamburger Internet-Täter soll Kind zum Suizid getrieben haben – Mord und Folter als Teil einer grausamen Cyber-Gruppe


Ein 20-Jähriger aus Hamburg steht im Verdacht, Teil einer sadistischen Online-Gruppe gewesen zu sein, die Kinder gezielt in den Tod trieb. Die Ermittler sprechen von einer beispiellosen Verrohung.

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Es ist ein Fall, der jede Vorstellung sprengt. Ein 20-jähriger Mann aus Hamburg soll sich in den tiefsten Abgründen des Internets verloren haben – und dabei selbst zum Mörder geworden sein. Was die Ermittler jetzt öffentlich machen, erschüttert nicht nur die Hansestadt, sondern auch internationale Sicherheitsbehörden: Der junge Mann steht im Verdacht, als Teil einer extrem gewaltverherrlichenden Online-Gruppe mit dem Namen „764“ gezielt nach Jugendlichen gesucht zu haben, um sie psychisch zu brechen – und in mindestens einem Fall in den Tod zu treiben.

Zu den schlimmsten Vorwürfen gehört: Der Mann soll einen 13-jährigen Jungen in den Suizid getrieben haben. Ein weiteres Opfer, ein 15-jähriges Mädchen aus Kanada, überlebte den Mordversuch offenbar nur knapp. Beide Opfer hatten sich in suizidalen Online-Foren aufgehalten – und wurden von der Gruppe gezielt angesprochen. Es war kein Zufall, sondern eine berechnende Jagd auf die Verwundbarsten.

Ein Tipp des FBI führte die Ermittler auf eine grausame Spur

Was wie ein Horrorfilm klingt, nahm im Jahr 2023 seinen Anfang. Die US-Bundespolizei FBI stieß bei der Auswertung digitaler Inhalte auf ein gewaltverherrlichendes Video – und identifizierte darin einen Verdächtigen mit deutschem Wohnsitz. Die amerikanischen Ermittler informierten das Bundeskriminalamt (BKA), das den Fall an die Cyber-Abteilung des Landeskriminalamts Hamburg weiterleitete.

Dort begann eine intensive Spurensuche, die schließlich zur Gründung einer eigenen Sonderkommission führte: „SOKO Mantacor“. Was diese Kommission in den folgenden Monaten herausarbeitete, lässt selbst erfahrene Ermittler sprachlos zurück. Denn der Hamburger stand offenbar nicht allein – er war Teil eines global vernetzten Zirkels mit einer perfiden Agenda: Psychischer Sadismus, getarnt als „Challenge“, als düsteres Spiel, bei dem das Leben junger Menschen bewusst zerstört wurde.

Die Gruppe „764“: Grausame Rituale und zynische Codes

Der Name der Gruppe: „764“. Was genau hinter dem Zahlencode steckt, bleibt unklar – doch Ermittler gehen davon aus, dass sich die Mitglieder in einem abgeschotteten digitalen Raum bewegten, in dem Gewalt und Grausamkeit nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert wurden. Dort tauschten sie Methoden aus, diskutierten über psychologische Manipulation – und gaben sich gegenseitig Tipps, wie man besonders verletzliche Opfer findet.

Die Gruppe suchte gezielt in Foren, in denen depressive oder suizidgefährdete Jugendliche Hilfe suchten. Sie gaben sich zunächst empathisch, bauten Vertrauen auf – um es dann grausam zu zerstören. Die Opfer wurden manipuliert, unter Druck gesetzt, bedroht, verhöhnt – bis einige schließlich aufgaben. Ermittler sprechen von einem „System der gezielten seelischen Folter“.

Polizei und Staatsanwaltschaft: Maßlose Verrohung

Am Mittwochmorgen verkündete die Polizei Hamburg offiziell, dass sich der Hauptverdächtige in Untersuchungshaft befindet. Generalstaatsanwalt Dr. Jörg Fröhlich kündigte eine detaillierte Pressekonferenz zu dem Fall an. Auch Polizeipräsident Falk Schnabel zeigte sich tief betroffen: „Dieses Verfahren zeigt uns Abgründe unfassbarer sexueller Gewalt. Das Maß an Verrohung ist schwer auszuhalten.“

Polizeisprecher Christian Schreiber sprach von einem „bedeutenden Komplexverfahren aus dem Bereich der Cyberkriminalität“ – und bestätigte, dass die Ermittlungen weit über die deutschen Landesgrenzen hinausführen. Bereits jetzt arbeiten internationale Behörden wie das FBI, kanadische Stellen und das europäische Polizeinetzwerk Europol eng mit Deutschland zusammen. Die Ermittlungen seien äußerst umfangreich und würden sich noch über Monate erstrecken.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 18. Juni 2025

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