Javier Milei triumphiert: Argentiniens Präsident erringt historischen Sieg – und stärkt Donald Trump
Der libertäre Präsident Javier Milei erringt bei den Parlamentswahlen einen überwältigenden Sieg. Seine Bewegung „La Libertad Avanza“ erhält über 40 Prozent der Stimmen – ein Triumph gegen das alte Establishment. Trump gratuliert, die Opposition ist zerschlagen, und Argentinien steht vor einem radikalen Umbau.

Argentiniens Präsident Javier Milei hat geschafft, was selbst seine engsten Berater nicht für möglich hielten: ein klarer Sieg bei den Zwischenwahlen – gegen ein ganzes politisches System. Seine Partei La Libertad Avanza („Die Freiheit schreitet voran“) erzielte über 40 Prozent der Stimmen und sichert sich damit die Macht im Parlament. Für den exzentrischen, marktradikalen Präsidenten bedeutet das: Er kann künftig regieren, ohne dass die Opposition seine Reformen blockiert.
„Heute beginnt der Aufbau eines großen Argentiniens“, rief Milei am Wahlabend vor Tausenden jubelnden Anhängern in Buenos Aires – in Anlehnung an das Motto seines engen Verbündeten, des amerikanischen Präsidenten Donald Trump: Make Argentina Great Again.
Die Wahl wurde zum Plebiszit über Mileis Wirtschaftsexperiment – ein beispielloses Projekt, das zwischen Hoffnung und Schmerz oszilliert.
Vom Chaos zur Disziplin
Vor zwei Jahren lag Argentinien am Boden: Inflation von über 160 Prozent, marode Infrastruktur, leerer Staatshaushalt, wachsende Armut. Milei versprach das Gegenteil jeder bisherigen Politik: radikalen Sparkurs, Entstaatlichung, Entbürokratisierung, Auflösung ganzer Ministerien. Viele hielten ihn für einen Hasardeur. Doch die Zahlen sprechen für sich – die Inflation sank auf rund 30 Prozent, ausländische Investitionen steigen wieder, und das Vertrauen in den Peso erholt sich.
Dass seine Reformen schmerzhaft sind, weiß Milei. Doch er verkauft sie als notwendige Operation an einem todkranken Körper. „Hundert Jahre Niedergang sind genug“, sagte er. „Heute entscheidet das argentinische Volk, wieder frei zu sein.“
Ein Misstrauensvotum gegen das alte System
Der Sieg ist nicht nur ein persönlicher Triumph Mileis, sondern auch ein Zusammenbruch der peronistischen Opposition, die das Land jahrzehntelang in Klientelwirtschaft und Abhängigkeit hielt. Ihre Kandidaten erzielten nur 24 Prozent der Stimmen – ein historischer Absturz.
Selbst in der traditionell linken Provinz Buenos Aires, der Hochburg der Peronisten, konnte Mileis Bewegung erstmals knapp gewinnen. Beobachter sprechen von einem tektonischen Bruch im politischen Selbstverständnis Argentiniens.
Die Wahlbeteiligung lag mit 68 Prozent ungewöhnlich niedrig – ein Zeichen für die politische Erschöpfung vieler Bürger, aber auch dafür, dass die Gegner Mileis resigniert haben.
Trump als politischer Schutzschirm
Der Sieg Mileis ist auch ein Sieg Donald Trumps. Seit dessen Rückkehr ins Weiße Haus 2025 gilt Milei als engster ideologischer Verbündeter in Lateinamerika. Die USA hatten dem wirtschaftlich angeschlagenen Argentinien ein gigantisches Hilfspaket von 40 Milliarden Dollar zugesagt – unter der Bedingung, dass Milei seine Reformagenda durchsetzt.
Trump hatte die Wahl zur Vertrauensfrage erklärt: „Wenn er gewinnt, bleiben wir. Wenn er verliert, ziehen wir uns zurück.“ Nun steht fest: Washington bleibt – und die Achse Trump–Milei wird zum neuen wirtschaftlichen Machtzentrum auf dem amerikanischen Kontinent.
Trump gratulierte sofort auf Truth Social:
„Ein großartiger Sieg für die Freiheit und für die Menschen Argentiniens. Milei tut, was richtig ist – und jetzt hat sein Volk das bestätigt.“
In Washington reagierten Märkte und Analysten positiv: Der Peso legte im Nachthandel deutlich zu, die argentinische Börse verzeichnete den stärksten Wochenauftakt seit Jahren.
Der zweite Akt der Revolution
Mit diesem Ergebnis kann Milei seine zweite Reformwelle starten: drastische Kürzungen der Staatsausgaben, Steuersenkungen, Liberalisierung des Arbeitsmarkts und eine massive Deregulierung der Wirtschaft. Gleichzeitig plant er eine Verkleinerung der Regierung und eine Allianz mit moderaten Kräften aus der Mitte-Rechts-Opposition, um im Kongress stabile Mehrheiten zu sichern.
Milei nennt seinen neuen Kurs „den Aufbruch in ein freies Argentinien“. Kritiker werfen ihm soziale Kälte vor, doch seine Anhänger sehen in ihm den ersten Politiker seit Generationen, der nicht Angst hat, Verantwortung zu übernehmen.
„Wir bauen kein neues System“, sagte er nach dem Wahlsieg. „Wir befreien die Menschen vom alten.“
Ein Kontinent schaut nach Buenos Aires
Argentinien war lange ein warnendes Beispiel für die Gefahren populistischer Wirtschaftspolitik. Nun könnte es – paradox genug – mit einem libertären Populisten an der Spitze zum Labor für marktwirtschaftliche Erneuerung werden.
Lateinamerikas Nachbarn beobachten den Wandel mit gemischten Gefühlen. In Brasilien und Chile fürchten linke Regierungen eine ideologische Welle aus Buenos Aires; in Washington und Jerusalem hingegen wird Milei als strategischer Partner gesehen – ein entschiedener Freund Israels und Gegner des Iran.
Sein Sieg stärkt jene, die glauben, dass nationale Souveränität und wirtschaftliche Freiheit kein Widerspruch sind.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Artikel veröffentlicht am: Montag, 27. Oktober 2025