Tragischer Flugunfall in Hongkong – Frachtmaschine stürzt bei Landung ins Meer
Beim Absturz eines Frachtflugzeugs nahe dem Flughafen von Hongkong sind zwei Sicherheitsmitarbeiter ums Leben gekommen. Die Maschine, eine Boeing 747 im Auftrag von Emirates, stürzte nach einer missglückten Landung ins Meer. Die Besatzung überlebte unverletzt.

Ein schwerer und ungewöhnlicher Flugunfall hat in der Nacht zum Montag die internationale Luftfahrt erschüttert. Wie der israelische Nachrichtensender N12 berichtet, verlor eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747 bei der Landung auf dem Flughafen Hongkong die Kontrolle, rutschte vom Rollfeld ab, prallte gegen ein Sicherheitsfahrzeug und stürzte anschließend ins Meer.
Die beiden Insassen des Fahrzeugs, Sicherheitsangestellte des Flughafens, wurden aus dem Wasser geborgen – sie kamen ums Leben. Vier Crewmitglieder der Maschine überstanden das Unglück unverletzt und konnten sich über eine Notausstiegsluke in Sicherheit bringen.
Die Maschine gehörte ACT Airlines und flog für Emirates
Nach ersten Informationen handelte es sich um ein Flugzeug der türkischen Chartergesellschaft ACT Airlines, das im Auftrag der Fluggesellschaft Emirates operierte – eine der größten Airlines der Welt. Der Flug EK9788 war in Dubai gestartet und erreichte den Flughafen Hongkong gegen 03:50 Uhr Ortszeit.
Laut Angaben der örtlichen Luftfahrtbehörde meldete die Crew während des Anflugs keine technischen Probleme und forderte auch keine Unterstützung an. Der Anflug verlief zunächst normal, doch kurz nach Erreichen der Landebahn verlor das Flugzeug die Spur, drehte nach links, durchbrach den Zaun am Ende des nördlichen Rollfeldes und prallte in das auf dem Außengelände patrouillierende Sicherheitsfahrzeug. Danach brach die Maschine auseinander und rutschte ins flache Küstenwasser.
Nach Angaben von Stephen Yiu, dem Betriebsleiter des Flughafens, habe das Sicherheitsfahrzeug den aktiven Rollweg nicht verletzt. „Der Fehler lag beim Flugzeug, das nach der Landung vom Kurs abkam und den Zaun durchbrach“, erklärte Yiu gegenüber lokalen Medien.
Taucher fanden die beiden getöteten Sicherheitskräfte rund 40 Minuten nach dem Unfall. Ihre Leichen wurden geborgen, während Feuerwehr- und Rettungseinheiten das Gebiet großräumig absperrten.
Ursachen weiter unklar
Erste Bilder, die von lokalen Fernsehsendern veröffentlicht wurden, zeigen den Flugzeugrumpf halb im Meer versunken, das Cockpit ragt noch über die Wasseroberfläche hinaus. Das Heck der Maschine ist sichtbar gebrochen und vom Rest der Struktur abgetrennt.
Die Unfalluntersuchungsbehörde Hongkongs hat eine offizielle Untersuchung eingeleitet. Witterungsbedingungen sollen zum Zeitpunkt der Landung stabil gewesen sein, sodass derzeit technische Defekte oder menschliches Versagen als mögliche Ursachen geprüft werden. Ermittler suchen nach der Black Box – dem Flugdatenschreiber und dem Cockpit-Stimmenrekorder.
Der nördliche Start- und Landestreifen des Flughafens wurde nach dem Unglück geschlossen, die beiden übrigen Bahnen blieben in Betrieb. Auswirkungen auf den Flugplan werden nach Angaben der Behörden nicht erwartet.
Emirates bestätigt Charterflug
Ein Sprecher von Emirates bestätigte, dass die verunglückte Maschine im Rahmen eines Leasingvertrags von ACT Airlines betrieben wurde. Das Flugzeug sei 32 Jahre alt und habe keine Fracht an Bord gehabt. Der Flug sei Teil des umfangreichen Frachtprogramms von Emirates Cargo gewesen, das über den Al-Maktoum-Flughafen (DWC) in Dubai abgewickelt wird.
Der Flughafen Hongkong gilt aufgrund seiner Lage auf einer künstlich angelegten Insel im Südchinesischen Meer als technisch anspruchsvoll. Die nördliche Landebahn liegt nur wenige Hundert Meter vom Wasser entfernt – jedes Abkommen vom Kurs kann dort fatale Folgen haben.
Der Unfall erinnert daran, wie schmal die Sicherheitsmargen in der modernen Luftfahrt trotz jahrzehntelanger Perfektionierung bleiben. Zwei Menschen haben in dieser Nacht ihr Leben verloren – nicht in der Luft, sondern am Boden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X @Osinttechnical
Artikel veröffentlicht am: Montag, 20. Oktober 2025