Trump setzt Erdogan unter Druck: „Wir müssen den Krieg in Gaza beenden“
Donald Trump tritt auf der Weltbühne wie gewohnt als Dealmaker auf – diesmal mit Blick auf den Krieg in Gaza. Bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Rande der UN-Vollversammlung erklärte der US-Präsident, er sei „nah an einer Vereinbarung“. Israel, so Trump, wisse genau, was er verlange: die Rückgabe aller Geiseln und ein Fahrplan zum Ende der Kämpfe.

Hoffnung und Misstrauen liegen in diesen Stunden dicht beieinander. Während Trump Optimismus verbreitet, verweisen Quellen aus der Hamas-Führung gegenüber einer saudischen Zeitung auf „positive Reaktionen“ zu Vorschlägen, die ihnen unterbreitet werden könnten. Demnach könnte eine temporäre Waffenruhe in Gaza in wenigen Tagen möglich sein – als Schritt zu einer umfassenderen Vereinbarung unter amerikanischer, arabischer und internationaler Garantie.
Netanyahu in New York – zwischen Trump und der UN
Parallel dazu ist Israels Premierminister Benjamin Netanyahu in New York gelandet. Er wird sowohl auf der UN-Bühne sprechen als auch direkt mit Trump zusammentreffen. Dabei geht es nicht nur um Gaza, sondern auch um Sicherheitsarrangements in Syrien, wo Washington laut Trump „noch heute eine große Ankündigung“ in Aussicht stellt.
Für Israel bedeutet die amerikanische Initiative ein heikler Balanceakt. Auf der einen Seite steht die unverrückbare Forderung nach Freilassung aller Geiseln. Auf der anderen Seite sollen neue Sicherheitsgarantien verhindern, dass Hamas von einer Feuerpause profitiert. Dass die USA zugleich über eine israelische Rückzugsoption und die Stationierung arabischer Truppen in Gaza sprechen, dürfte in Jerusalem mit Skepsis aufgenommen werden.
Nach außen signalisiert die Hamas Bereitschaft, „auf Kontrolle über Gaza zu verzichten“. In Wahrheit bleibt unklar, ob die Terrororganisation tatsächlich bereit wäre, ihre Machtbasis aufzugeben. In der Vergangenheit nutzte Hamas jede Atempause zur Neuaufstellung. Dass die Organisation ausgerechnet jetzt Flexibilität betont, zeigt vor allem, wie sehr sie unter Druck geraten ist – militärisch durch Israels Operationen, politisch durch den wachsenden Druck aus arabischen Hauptstädten.
Trump als Taktgeber
Trump verfolgt mit seiner Vermittlung zwei Ziele: Erstens will er zeigen, dass nur er eine diplomatische Lösung erzwingen kann – ein Signal an seine heimische Wählerschaft. Zweitens möchte er den arabischen Partnern beweisen, dass Washington bereit ist, über den „Tag danach“ ernsthaft zu sprechen. Dazu gehört auch die Idee, arabische und muslimische Staaten nicht nur als Geldgeber für den Wiederaufbau einzubinden, sondern auch als Sicherheitsfaktor in Gaza.
Noch ist nichts entschieden, doch die Richtung ist klar: Washington will den Krieg in Gaza beenden – und Trump setzt auf Druck, Deals und Symbolik. Israel steht nun vor der Herausforderung, einerseits das strategische Bündnis mit den USA zu sichern, andererseits aber nicht die eigenen Sicherheitsinteressen aufs Spiel zu setzen. Für die Geiseln und ihre Familien bedeutet die neue Dynamik zumindest eines: Ein Rest Hoffnung, dass der Krieg tatsächlich schneller enden könnte, als viele bisher glaubten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America - Donald Trump, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66881486
Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 25. September 2025