„Zio Nazi“ auf koscherer Flugmahlzeit – jüdische Passagiere bei JetBlue mit antisemitischer Botschaft konfrontiert


Erneut werden jüdische Fluggäste in einem westlichen Flugzeug mit offener antisemitischer Hetze konfrontiert – diesmal bei einer amerikanischen Airline. Die Attacke auf einer koscheren Mahlzeit offenbart eine neue Dimension des Judenhasses, der längst in alltäglichen Situationen angekommen ist.

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Es ist kaum zu fassen, doch erneut wurde ein jüdischer Passagier an Bord eines westlichen Flugzeugs Opfer offener antisemitischer Schmähungen. Auf einer koscheren Mahlzeit, die dem Fluggast von der amerikanischen Fluggesellschaft JetBlue serviert wurde, fand sich ein handschriftlicher Vermerk mit dem provokanten und zutiefst verletzenden Schriftzug „Zio Nazi“ – eine Kombination aus „Zionist“ und „Nazi“, die als abscheuliche Beleidigung gegen Juden und ihren Staat Israel zu verstehen ist.

Die Organisation StopAntisemitism, die sich zum Ziel gesetzt hat, antisemitische Vorfälle öffentlich zu machen und zu bekämpfen, veröffentlichte auf ihrem offiziellen Account bei X (ehemals Twitter) ein Foto der Mahlzeitenverpackung mit dem Hass-Schriftzug. Dort heißt es: „Wir sind entsetzt, dass ein jüdischer Passagier bei JetBlue eine koschere Mahlzeit mit der Aufschrift ‚Zio Nazi‘ erhalten hat. Wer für diese Schändung verantwortlich ist, muss umgehend seinen Job verlieren. Das ist 1941 – Juden werden diesen Hass niemals akzeptieren.“

Die genaue Zeit und der Flug, auf dem sich der Vorfall ereignete, sind bislang unklar. Allerdings lässt der Hinweis auf „Core“, eine Klasse bei JetBlue, vermuten, dass es sich um einen Langstreckenflug handelte, möglicherweise transatlantisch.

Diese Attacke kommt nur wenige Tage nach einem ähnlichen Vorfall bei der spanischen Fluggesellschaft Iberia. Dort erhielt ein Passagier auf dem Flug von Buenos Aires nach Madrid eine koschere Mahlzeit mit der handschriftlichen Aufschrift „Free Palestine“. Iberia leitete sofort eine interne und externe Untersuchung ein und vermutet, dass ein externer Catering-Dienstleister in Argentinien verantwortlich ist.

Iberia erklärte in einer Stellungnahme, dass die Airline den Vorfall gründlich aufklären und alle erforderlichen Schritte einleiten werde. Das Personal dokumentierte den Vorfall und unterstützte die betroffenen Passagiere.

Der Zwischenfall bei Iberia reiht sich ein in eine Serie von antisemitischen Vorfällen, die die europäische Luftfahrt derzeit erschüttern. So wurde erst vor wenigen Wochen eine Gruppe von 50 jüdischen Jugendlichen aus Frankreich auf einem Iberia-Flug gezwungen, das Flugzeug zu verlassen, weil sie auf Hebräisch sangen. Die Airline gab als Begründung an, dass die Jugendlichen wiederholt Sicherheitsanweisungen störten und mit Sicherheitsausrüstung spielten. Diese Erklärung stieß bei Beobachtern auf Kritik und wird als Vorwand für diskriminierendes Verhalten gewertet.

Was sich hier zeigt, ist mehr als nur Einzelfälle von Vandalismus oder jugendlichem Fehlverhalten. Es ist ein Symptom für die Zunahme eines latent verbreiteten, manchmal offen ausgetragenen Antisemitismus, der sich nicht nur auf die Straßen oder sozialen Medien beschränkt, sondern nun auch den zivilisierten Luftraum durchdringt.

Jüdische Reisende, die sich nur wünschen, ihrem Glauben gemäß zu essen und sicher zu fliegen, sehen sich mit diffamierenden Botschaften konfrontiert, die sie herabwürdigen und angreifen. Diese Angriffe dürfen nicht verharmlost werden. Airlines, Catering-Dienstleister und Behörden sind in der Pflicht, derartige Vorfälle mit aller Konsequenz zu untersuchen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen und Schutzmaßnahmen zu verstärken.

Es ist ein alarmierendes Zeichen, dass antisemitische Feindseligkeiten selbst in vermeintlich harmlosen Details wie der Beschriftung einer Mahlzeit aufscheinen. Sie offenbaren, wie tief Hass und Vorurteile sich inzwischen in gesellschaftliche Strukturen gefressen haben.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 9. August 2025

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