„Flieh – jetzt!“: Wie ein israelischer Soldat in Brasilien zur Zielscheibe wurde
Die Jagd auf Reservist Yuval Wagdaney zeigt, wie skrupellos anti-israelische Netzwerke weltweit Jagd auf jüdische Soldaten machen – auch fernab von Gaza

Er hat den 7. Oktober überlebt. Er hat monatelang im Gazastreifen gekämpft. Und am Ende hätte ihn beinahe nicht die Hamas, sondern ein westlicher Staat verhaftet: Yuval Wagdaney, israelischer Reservist, war in Brasilien auf Reisen, als ihn plötzlich eine geheime Warnung erreichte – „Du musst das Land sofort verlassen. Es läuft ein Verfahren gegen dich.“
Wagdaney geriet ins Visier einer in Brüssel ansässigen anti-israelischen Stiftung, die sich darauf spezialisiert hat, israelische Soldaten weltweit aufzuspüren und unter dem Deckmantel des Völkerrechts vor Gericht zu bringen. Der Vorwurf: Kriegsverbrechen. Die Realität: politisch motivierte Justizmissbräuche im Dienst palästinensischer Propaganda.
Überleben in Gaza – Flucht aus Brasilien
Yuval Wagdaney war einer der wenigen Überlebenden des Nova-Festivals, wo Terroristen der Hamas am 7. Oktober 2023 ein beispielloses Massaker an Zivilisten verübten. Danach kehrte er zurück zur Armee, kämpfte monatelang in Gaza. Was er sah, prägte ihn für immer. „Ich konnte nicht einfach zu Hause bleiben. Ich musste zurück.“
Nach dem Ende seiner Reservezeit wollte er durchatmen. In Brasilien, fernab des Krieges. Doch selbst dort war er nicht sicher.
Ein Anruf vom israelischen Außenministerium, weitergeleitet von einem Mossad-Kontakt, riss ihn aus dem Schlaf: „Sie wollen dich verhaften. Flieh sofort.“
Zuerst dachte Yuval, es handle sich um einen Irrtum. Dann kam ein weiterer Anruf – diesmal vom Bruder, der ebenfalls durch den Geheimdienst gewarnt wurde: In Brasilien wurde ein formeller Antrag auf ein Ermittlungsverfahren gegen Yuval eingereicht. Als Grundlage dienten anonyme Vorwürfe einer angeblich betroffenen Familie aus Gaza – eingereicht von der radikalen „Hind Rajab Foundation“, einer antiisraelischen NGO mit Sitz in Brüssel.
Scheinprozesse mit System
Diese Stiftung ist Teil eines Netzwerks, das gezielt versucht, israelische Soldaten weltweit zu verfolgen – durch Klagen, Interpol-Anträge und Rufmordkampagnen im Netz. Im Fall von Wagdaney nutzten sie gefälschte Social-Media-Profile, um ihn über ein Jahr lang zu überwachen. Als bekannt wurde, dass er sich in Brasilien aufhielt, ging alles ganz schnell: Anzeige, Haftbefehl, Reiseverbote.
Am Flughafen São Paulo wurde Yuval tatsächlich gestoppt. Die Grenzpolizei brachte ihn zur Befragung. „Sie wollten alles wissen über meinen Armeedienst, wollten mich filzen, wollten Beweise.“ Yuval improvisierte: Er spielte den Ahnungslosen, stellte sich sprachunkundig. Mit Erfolg – am Ende durfte er weiterreisen.
Aber sicher war er noch lange nicht. In Argentinien wurde sein Foto erneut im Netz verbreitet – zusammen mit einem Kopfgeldangebot. Antisemitische Gruppen jagten ihn digital weiter. Erst durch die Hilfe der israelischen Botschaft in Buenos Aires gelangte er auf einen Flug in die USA und schließlich zurück nach Israel.
Die stille Rückkehr
Heute ist Yuval wieder bei seiner Familie. Doch er weiß, dass viele seiner Kameraden ähnliche Erlebnisse durchmachen. In mehreren Ländern laufen parallel Verfahren gegen israelische Reservisten – oft ohne ihr Wissen, oft ohne Grundlage.
Die Armee hat inzwischen begonnen, gezielt über Risiken und Vorsichtsmaßnahmen aufzuklären: Keine Fotos in Uniform posten. Aufenthaltsorte nicht online teilen. So absurd es klingt – jüdische Soldaten müssen sich im Ausland verstecken.
Es ist ein moralischer Skandal, der wenig öffentliche Aufmerksamkeit bekommt: Antisemitische Organisationen instrumentalisieren den internationalen Rechtsrahmen, um jüdische Selbstverteidigung zu kriminalisieren. Dass dies ausgerechnet in Demokratien geschieht, zeigt, wie tief das Gift der Dämonisierung Israels inzwischen wirkt.
Was Yuval Wagdaney widerfahren ist, könnte morgen jedem anderen Reservisten passieren – oder Soldatinnen, die gegen Terror kämpfen und dafür in Europa wie Kriegsverbrecher behandelt werden. Der Fall zeigt, wie dringend Israel politische wie juristische Strukturen im Ausland stärken muss, um seine Bürger zu schützen.
Denn wer im Dienst der Freiheit überlebt, darf nicht von jenen gejagt werden, die Terror als Widerstand verkaufen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Artikel veröffentlicht am: Samstag, 19. Juli 2025