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Mamdani beruft DSA-Aktivisten, der das Abreißen israelischer Geiselplakate als heldenhaft lobte


Ein gelöschter Tweet, ein ausweichendes Dementi und ein politisches Umfeld, das seit dem 7. Oktober immer wieder Grenzen überschreitet. Die Zusammensetzung des Inaugurationskomitees des künftigen New Yorker Bürgermeisters wirft ernste Fragen auf.

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Die Entscheidung des designierten New Yorker Bürgermeisters Zohran Mamdani, den DSA-Aktivisten Alvaro Lopez in sein Inaugurationskomitee zu berufen, sorgt für massive Kritik. Lopez hatte im November 2023 öffentlich Menschen gelobt, die Plakate mit Bildern israelischer Geiseln abrissen. In einem Beitrag auf X schrieb er zu einem entsprechenden Video: „Alles, was ich sehe, sind Helden.“ Der Beitrag wurde später gelöscht, verschwand aber nicht aus der öffentlichen Erinnerung.

Die Szene, auf die Lopez reagierte, zeigte zwei Frauen auf der Upper West Side, die Geiselplakate herunterrissen. Eine von ihnen beschimpfte einen Passanten, der sie darauf ansprach, mit den Worten „f… you, f… Israel“. Die Plakate erinnerten an Israelis, die von der Terrororganisation Hamas verschleppt worden waren, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen. Für viele Angehörige dienen diese Plakate bis heute als letzter öffentlicher Ruf nach Aufmerksamkeit und Mitgefühl.

Lopez versuchte später, seine Aussage zu relativieren. Gegenüber der New York Post erklärte er, er könne sich nicht erinnern, den Tweet verfasst zu haben. Es sei möglich, dass er sich auf die Menschen auf den Plakaten bezogen habe. Die Zeit sei chaotisch gewesen. Eine Erklärung, die Kritiker als Schutzbehauptung werten. Als ihm sein eigener Post erneut vorgelegt wurde, verweigerte Lopez jede weitere Stellungnahme.

Der Vorfall ist kein Ausrutscher. Bereits im Oktober 2023 hatte Lopez dem jüdischen Kongressabgeordneten Ritchie Torres vorgeworfen, Blut palästinensischer Kinder an den Händen zu haben, und ihn mit Anspielungen auf die Israel Lobby attackiert. Auch dieser Beitrag wurde später gelöscht.

Lopez ist Wahlorganisator der Democratic Socialists of America, einer Gruppierung, die nach dem Massaker vom 7. Oktober international in die Kritik geriet, weil sie bereits einen Tag nach dem Mord an mehr als 1200 Israelis eine pro-palästinensische Kundgebung mit aggressiver Rhetorik unterstützte. Seine Berufung ist kein Einzelfall, sondern Teil eines Musters.

Zum Inaugurationskomitee Mamdanis gehören weitere Personen, die durch scharfe antiisraelische Positionen auffallen. Dazu zählt auch Rachel Griffin Accurso, bekannt als Ms. Rachel, die wegen Kooperationen mit extrem israelfeindlichen Aktivisten in der Kritik steht. Ebenfalls eingebunden ist Beth Miller, die Israels Regierung öffentlich schwerste Vorwürfe gemacht hat.

Zusätzlich belastet wird Mamdanis Umfeld durch den jüngsten Rücktritt von Catherine Almonte Da Costa, der früheren Leiterin für Personalfragen seines Übergangsteams. Sie musste gehen, nachdem antisemitische Tweets über „geldgierige Juden“ und abfällige Kommentare über jüdische New Yorker öffentlich wurden.

Der Kern der Debatte reicht weit über parteipolitische Lager hinaus. Das Abreißen von Geiselplakaten ist für viele jüdische Bürger keine politische Meinungsäußerung, sondern eine bewusste Entmenschlichung von Opfern des Terrors. Wer dieses Verhalten als heldenhaft bezeichnet, überschreitet eine rote Linie. Dass eine solche Person nun Teil eines offiziellen Gremiums eines künftigen Bürgermeisters ist, verstärkt die Sorge, Antisemitismus werde relativiert oder politisch in Kauf genommen.

Bislang hat Mamdani sich nicht eindeutig zu Lopez’ Aussagen positioniert. Für viele Beobachter ist dieses Schweigen bezeichnend. In einer Stadt mit der größten jüdischen Gemeinde außerhalb Israels wird genau hingesehen, welche Signale eine neue politische Führung sendet.

Der Fall Lopez zeigt, wie eng sich in Teilen der politischen Linken Israelhass, Antisemitismus und moralische Verrohung überlagern können. Und er zeigt, dass Personalentscheidungen mehr sind als Formalien. Sie sind Aussagen darüber, welche Haltung geduldet, relativiert oder bewusst ignoriert wird.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Bingjiefu He - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=166035777

Artikel veröffentlicht am: Montag, 29. Dezember 2025

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