Mehrheit der jüdischen Wähler in New York stimmte für Cuomo – Mamdani wird dennoch erster muslimischer Bürgermeister


Trotz des historischen Siegs von Zohran Mamdani bei der Bürgermeisterwahl in New York City votierte die Mehrheit der jüdischen Wählerinnen und Wähler gegen ihn. Laut einer CNN-Erhebung stimmten 63 Prozent für den unabhängigen Kandidaten Andrew Cuomo, während nur 33 Prozent Mamdani ihre Stimme gaben.

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Die Erhebung zeigt ein deutliches Bild: Die jüdische Gemeinschaft in New York unterstützte mehrheitlich Andrew Cuomo, der als unabhängiger Kandidat mit Rückendeckung von Präsident Donald Trump antrat. Nur ein Drittel der jüdischen Wählerinnen und Wähler entschied sich für Zohran Mamdani, der in der Nacht zum Mittwoch als erster muslimischer Bürgermeister in der Geschichte der Stadt bestätigt wurde.

Der republikanische Bewerber Curtis Sliwa erhielt lediglich drei Prozent der Stimmen innerhalb des jüdischen Bevölkerungssegments.

Religionslose gaben den Ausschlag

Laut der CNN-Analyse verdankt Mamdani seinen Wahlsieg vor allem einer klaren Mehrheit unter den wählerstarken Gruppen ohne religiöse Zugehörigkeit, die ihn zu 75 Prozent unterstützten. Unter den drei größten religiösen Wählergruppen – Katholiken, Protestanten und Juden – blieb er jeweils deutlich hinter Cuomo zurück.

Die katholische Wählerschaft, die mit 27 Prozent den größten Anteil der Wahlberechtigten stellt, votierte zu 53 Prozent für Cuomo, nur 33 Prozent für Mamdani und 14 Prozent für Sliwa.

Protestanten und andere christliche Gruppen (21 Prozent der Wählerschaft) zeigten ein ähnliches Abstimmungsverhalten. Jüdische Wählerinnen und Wähler, die rund 15 Prozent der religiösen Stimmberechtigten ausmachen, folgten dieser Tendenz mit noch deutlicherer Abgrenzung zu Mamdani.

Ein Sieg mit Schatten

Obwohl Mamdani Geschichte schrieb, wird sein Sieg von Spannungen begleitet. Bereits im Wahlkampf warfen ihm Kritiker israelfeindliche Positionen und antisemitische Rhetorik vor. Präsident Trump hatte wiederholt vor einer Wahl Mamdanis gewarnt und ihn in einem Beitrag auf Truth Social als „bewiesenen und selbst erklärten Judenhasser“ bezeichnet.

Cuomo hingegen positionierte sich als gemäßigter Demokrat mit Verwaltungserfahrung und versprach, die Stadt wirtschaftlich zu stabilisieren und religiöse Minderheiten stärker einzubinden. Dass er dennoch unterlag, zeigt vor allem den Einfluss der nichtreligiösen und jungen urbanen Wählerschichten, die Mamdani mit sozialistischen und antikapitalistischen Botschaften erreichte.

Eine gespaltene Stadt

Die Zahlen unterstreichen, wie tief die religiösen und gesellschaftlichen Brüche in New York inzwischen verlaufen. Während säkulare und progressive Gruppen Mamdani als Symbol eines kulturellen Umbruchs feiern, herrscht in jüdischen Gemeinden, besonders in Brooklyn und Queens, spürbare Verunsicherung. Viele Gemeindevorstände sprechen von einem „Wendepunkt des Vertrauens“, insbesondere nach den jüngsten antisemitischen Demonstrationen in der Stadt.

Mamdani selbst erklärte nach seiner Wahl, er wolle „alle New Yorker vertreten, unabhängig von Herkunft oder Glauben“. Doch sein Umgang mit jüdischen Institutionen wird in den kommenden Monaten zum Prüfstein seiner Glaubwürdigkeit.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Fotografía oficial de la Presidencia de Colombia - https://www.flickr.com/photos/197399771@N06/54813693354/, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=175883442

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 5. November 2025

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