„Es gibt keine Verhandlungen mehr“ – Israel bereitet sich auf neue Großoffensive vor, während Trump Nothilfe für Gaza plant


Hamas kappt die Gespräche, Israel steht vor einem Wendepunkt – und Donald Trump will die humanitäre Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen.

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Die Zeichen stehen auf Sturm. Während sich der militärische Druck auf die Hamas erhöht, sinkt in Jerusalem die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung rapide. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter bestätigte gegenüber der Jerusalem Post, dass „die Gespräche vor dem Kollaps stehen“ und „eine ausgeweitete militärische Operation in Gaza nun unausweichlich erscheint“. Hamas habe „den Kontakt abgebrochen“, es gebe keine echten Verhandlungen mehr. Auch die bisherigen Vermittler Katar und Ägypten seien weitgehend aus dem Spiel, stattdessen suche die Terrororganisation zunehmend Rückhalt bei der Türkei.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu traf sich am Donnerstag in Jerusalem mit dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff. Das fast dreistündige Treffen – teils unter vier Augen, teils mit Ministern wie Ron Dermer und Gideon Sa’ar – offenbarte eine neue strategische Ausrichtung zwischen Jerusalem und Washington. „Die USA und Israel sind sich über das weitere Vorgehen gegen Hamas einig“, bestätigte ein israelischer Regierungsvertreter gegenüber der Jerusalem Post. Der Grund für die Annäherung: Die Gespräche mit Hamas sind tot, die Geduld ist am Ende.

Trump will Hamas umgehen – und sich um Gaza kümmern

In einem exklusiven Interview mit dem israelischen Nachrichtensender N12 erklärte US-Präsident Donald Trump, er arbeite bereits an einem umfassenden Hilfsprogramm für Gaza. Wörtlich sagte Trump: „Wir wollen den Menschen helfen, ihnen das Leben ermöglichen. Wir wollen sie ernähren – das hätte schon lange passieren müssen.“ Er beschuldigte Hamas, die humanitäre Hilfe systematisch zu stehlen und sie „für Profit weiterzuverkaufen“. Trump betonte, dass seine Regierung nicht zusehen werde, wie Hunger politisch instrumentalisiert wird. „Wir wollen helfen – aber nicht den Terroristen.“

Trumps Entschlossenheit steht in direktem Zusammenhang mit dem Besuch seiner beiden Vertrauten Witkoff und Mike Huckabee in Gaza. Am Freitag inspizierten sie die vom Gaza Humanitarian Fund (GHF) betriebenen Verteilzentren für Nahrungsmittel und medizinische Hilfsgüter. Begleitet wurden sie von ranghohen IDF-Offizieren, die die Lage vor Ort erklärten. Witkoff sagte nach dem Besuch: „Auf Anweisung von Präsident Trump haben wir uns ein Bild gemacht, mit israelischen Partnern gesprochen, mit GHF-Vertretern und anderen Organisationen. Wir wollten die Fakten sehen – und sie direkt an den Präsidenten weitergeben, damit eine neue, gezielte Hilfslieferung möglich wird.“

30 Millionen Dollar – und Israels Rolle bei der Hilfe

Die USA planen laut Trumps Sprecherin Carolyn Leavitt ein neues Hilfspaket für Gaza, das neben Lebensmitteln auch medizinische Grundversorgung sichern soll. Die Finanzierung in Höhe von 30 Millionen US-Dollar wird offenbar von Israel mitgetragen – so berichten es jedenfalls Beamte aus der Trump-Regierung. Jerusalem hingegen hüllt sich in Schweigen. Offiziell wurde nicht bestätigt, ob man der amerikanischen Bitte zugestimmt hat, einen Teil der humanitären Kosten zu übernehmen. Fakt ist: Die GHF hat bereits mit der Verteilung begonnen – und zwar unter israelischer Aufsicht.

Der Präsident betonte in dem Interview mit N12, dass er auf einen Bericht seines Sondergesandten warte, bevor Details veröffentlicht würden. Aber eines machte Trump klar: Wenn Israel die Kontrolle über die Sicherheit habe, werde Amerika sich um das Überleben der Menschen kümmern. Und: Hamas dürfe nicht länger „ein ganzes Volk als Geisel halten“.

Die Gespräche mit Hamas: Ein Trümmerhaufen

Israel sieht derzeit keine Grundlage für einen weiteren Dialog. Hamas verweigere nicht nur Gespräche mit Jerusalem, sondern habe auch die Kontakte zu Katar und Ägypten „nahezu abgebrochen“. Stattdessen setze die Terrororganisation auf Ankara – eine Entwicklung, die in Israel mit großer Sorge beobachtet wird.

Das Ergebnis dieser Isolation: Die Möglichkeit, über einen schrittweisen Waffenstillstand mit Geiselabkommen zu verhandeln, ist vom Tisch. Stattdessen wird nun – auch von US-Seite – offen über eine umfassende Lösung nachgedacht: Alle Geiseln gegen das Ende des Krieges. Premier Netanyahu und Steve Witkoff haben diesen Gedanken in ihrem Treffen laut einem israelischen Offiziellen bereits durchgespielt. Als N12 Präsident Trump darauf ansprach, antwortete dieser nur vielsagend: „Sie werden es bald sehen.“

Ein gefährlicher Sommer – und ein möglicher Kipppunkt

Die aktuellen Entwicklungen markieren einen strategischen Wendepunkt. Während die Hamas weiter auf Eskalation und Selbstinszenierung setzt, versucht Israel, die internationale Unterstützung für einen finalen Schlag gegen die Terrorgruppe zu sichern – mit Trumps Hilfe. Die USA zeigen sich unter Trump wieder entschlossen, selbst in die Hand zu nehmen, was unter vorherigen Administrationen dem guten Willen überlassen wurde. Humanitäre Hilfe soll möglich sein – aber nicht um den Preis, Terroristen zu finanzieren.

Die nächsten Tage werden entscheidend sein: Wird es Trump gelingen, mit Israel eine alternative Versorgungsstruktur in Gaza zu etablieren, die Hamas ausschließt? Und wie wird Hamas reagieren, wenn internationale Hilfen plötzlich nicht mehr über ihre Kanäle laufen?

Der Countdown läuft – und die Frontlinien sind klarer denn je.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America - Donald Trump, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66881486

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 2. August 2025

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