Wie Brown University eine Hisbollah-Anhängerin zur Professorin machen will – und Ärzte aufschreien
1170 Mediziner schlagen Alarm: Eine Ärztin mit offener Bewunderung für den Iran und die Hisbollah soll an einer US-Eliteuni unterrichten.

Was passiert, wenn medizinische Exzellenz auf politischen Fanatismus trifft? Wenn eine Unterstützerin des islamistischen Terrors plötzlich als Vorbild im akademischen Umfeld gehandelt wird? Der Fall von Dr. Rasha Alawieh wirft genau diese Fragen auf – und erschüttert derzeit die medizinische Fachwelt der USA. Während Demonstranten ihre Rückkehr fordern, fordern über tausend Ärzte das Gegenteil: ein klares Nein zu einer Rückkehr von Hass und Judenfeindlichkeit in den Hörsaal.
Die Zahlen sind eindeutig: In einem offenen Brief wandten sich 1170 Ärzte und medizinische Fachkräfte an die Leitung der Brown University, einer der renommiertesten Hochschulen der Vereinigten Staaten. Die Forderung: Die Neuanstellung von Dr. Rasha Alawieh als Assistenzprofessorin muss verhindert werden. Der Brief, koordiniert vom National Jewish Advocacy Center, richtet sich direkt an Dr. Louis Rice, den Leiter der medizinischen Fakultät. Die Begründung: Alawieh ist eine erklärte Unterstützerin der Hisbollah und des iranischen Ayatollahs Khamenei – und damit aus Sicht der Verfasser ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko.
Die Vorwürfe gegen die transplantationsmedizinisch hochqualifizierte Alawieh wiegen schwer. Nach ihrer Reise in den Libanon im Februar 2025, wo sie laut eigenen Angaben ihre Familie besuchen und an der Beisetzung von Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah teilnehmen wollte, wurde sie bei der Wiedereinreise in die USA festgenommen und schließlich abgeschoben. Homeland Security stufte sie nach einem Verhör als Unterstützerin einer ausländischen Terrororganisation ein. Der Vorwurf: ideologische Nähe zur Hisbollah, einem vom US-Außenministerium als Terrorgruppe eingestuften Arm des iranischen Regimes im Libanon.
In dem nun veröffentlichten Protokoll des Einreiseverhörs rechtfertigte sich Alawieh mit den Worten: „Das hat nichts mit Politik zu tun. Es geht um Glauben und Spiritualität.“ Für viele Mediziner ein Schlag ins Gesicht. Denn wer religiöse Gefühle als Legitimation für Unterstützung eines antisemitischen Terrorsystems ins Feld führt, der sollte nicht an einer amerikanischen Universität lehren – und schon gar nicht in einem Krankenhaus arbeiten.
„Dr. Alawieh ist nicht nur eine ideologische Gefahr – sie stellt auch ein reales Risiko für jüdische Patienten, Kollegen und die institutionelle Integrität dar“, erklärt Mark Goldfeder, Direktor des National Jewish Advocacy Center. Er begrüßt die Entscheidung des US-Ministeriums für Heimatschutz, Alawieh abzuschieben, und warnt eindringlich vor einer Rückkehr: „In einer Zeit, in der Antisemitismus weltweit wächst, dürfen wir nicht zusehen, wie seine Unterstützer in medizinischen Institutionen Fuß fassen.“
Auch Peggy Shapiro vom Center for Combating Antisemitism schlägt Alarm. Ihrer Organisation zufolge berichten 40 Prozent der jüdischen Mediziner in den USA seit dem 7. Oktober 2023 von antisemitischen Vorfällen in ihrem Berufsalltag – von subtiler Ausgrenzung bis hin zu Mordphantasien. Dass es in sozialen Netzwerken Videos gebe, in denen medizinisches Personal seine Abneigung gegen jüdische Patienten offen ausspreche, sei kein Einzelfall mehr, so Shapiro. „Jemand wie Alawieh darf nicht an die Front der medizinischen Versorgung gelangen. Nicht aus Prinzip – sondern aus Verantwortung.“
Dennoch gibt es auch Stimmen, die sich hinter die libanesischstämmige Ärztin stellen. So verteidigte Dr. Paul Morrissey, Leiter des Transplantationsprogramms an der Brown University, seine Kollegin: „Rasha ist eine herausragende Ärztin und ein wunderbarer Mensch. Wir sind entsetzt über das, was passiert ist.“ Auch ihr früherer Förderer Dr. Douglas Shemin nannte ihre medizinische Expertise unersetzlich für Patientinnen und Patienten mit Nierenerkrankungen.
Doch die Gegner einer Wiedereinstellung verweisen auf ein höheres Gut: den Schutz jüdischer Patienten und Kollegen vor ideologischer Einschüchterung. „Medizin darf kein Ort für Terrorversteher sein“, heißt es in dem Brief. Die Brown University sei nun „offiziell gewarnt“, dass eine Rückkehr Alawiehs auch eine juristische und sicherheitstechnische Belastung für die Institution selbst bedeute. Aus Sicht der Unterzeichner wäre die Wiedereinstellung ein Verrat an den Werten von Aufklärung und Verantwortung – und ein Zeichen der Schwäche gegenüber islamistischem Einfluss.
In einer Zeit, in der Universitäten in den USA zunehmend unter Druck geraten, antisemitische Vorfälle zu dulden oder gar zu verharmlosen, könnte dieser Fall zum Wendepunkt werden. Wird eine Ivy-League-Universität bereit sein, ihren Ruf für eine Ärztin aufs Spiel zu setzen, die einem Terrorfürsten die letzte Ehre erwies? Oder hört sie auf die Stimmen derer, die tagtäglich für Leben und Menschlichkeit einstehen – ganz ohne Hass im Herzen?
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von chensiyuan - chensiyuan, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8385562
Artikel veröffentlicht am: Montag, 9. Juni 2025