Als die Frau brannte, rief er: „Free Palestine“ – Terroranschlag auf jüdische Demonstration in Colorado


Ein Mann aus Ägypten attackiert eine jüdische Kundgebung mit Molotowcocktails – acht Verletzte, darunter eine Frau mit schwersten Verbrennungen.

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Es war keine politische Demonstration, kein Aufruf zu Gewalt, kein Akt der Provokation. Es war eine stille Solidaritätskundgebung, getragen von Schmerz, Sorge und Menschlichkeit: In Boulder, Colorado, versammelten sich am Sonntag Mitglieder der jüdischen Gemeinde und Unterstützer zu einem "Run for Their Lives"–Marsch. Sie wollten erinnern – an die israelischen Geiseln, die sich seit Monaten in der Gewalt der Hamas befinden. Doch was als Appell zur Menschlichkeit begann, endete in einem Feuerball des Hasses.

Der Täter, ein 32-jähriger Ägypter namens Mohammed Suleiman, hatte seine Attacke offenbar geplant. Augenzeugen berichten, dass er sich am Rande des Marsches versteckte, mit Molotowcocktails im Gepäck. Dann, ohne Vorwarnung, schleuderte er eine brennende Flasche auf die Teilnehmer. Ein lauter Knall, gefolgt von panischem Schreien. Menschen liefen in Flammen. Eine Frau stand lichterloh brennend mitten auf der Straße – andere versuchten verzweifelt, sie mit Wasser und Kleidungsstücken zu löschen. Ihr Ehemann erlitt Brandverletzungen an den Beinen, ihr Zustand ist lebensbedrohlich.

Insgesamt acht Personen wurden verletzt, vier Männer und vier Frauen im Alter zwischen 52 und 88 Jahren. Die Bilder vom Tatort sind verstörend. Nicht nur wegen des Feuers. Sondern weil der Hass so roh und nackt aus den Flammen spricht.

„Ihr habt es verdient zu sterben!“

Was diesen Anschlag besonders perfide macht, ist der offen antisemitische Charakter. Laut mehreren Zeugen schrie Suleiman unmittelbar vor dem Angriff: „Verdammt seid ihr Zionisten, ihr habt es verdient zu sterben!“ und „Ihr habt diese Kinder getötet!“ Ein klassisches Narrativ aus der Propaganda der Hamas, genährt von Lügen, die sich auf Social Media viral verbreiten. Der Täter machte keinen Hehl daraus, wen er treffen wollte: Juden. Und warum: Weil sie Juden sind.

In den USA werden jüdische Gemeinden seit dem 7. Oktober 2023 immer wieder Zielscheibe von Gewalt, Einschüchterung und Hass. Was in Deutschland oft mit dem harmlos klingenden Begriff „Solidaritätskundgebung für Palästina“ beschrieben wird, eskaliert in den Vereinigten Staaten zunehmend in blanken Terror gegen Juden. Das hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun. Das ist die Realität einer wachsenden antisemitischen Wut, gespeist von linker Identitätspolitik, islamistischem Fanatismus und der schamlosen Normalisierung antiisraelischer Narrative.

Ein Terroranschlag – nicht weniger

Der Sheriff von Boulder County teilte mit, dass Suleiman wegen mehrfachen Mordversuchs, versuchten Mordes, des Gebrauchs von Sprengstoffen sowie der vorsätzlichen schweren Körperverletzung angeklagt wird. Es war nicht irgendein Vorfall. Es war ein geplanter Anschlag. Ein Terrorakt. Und es war gezielter Hass gegen eine jüdische Gemeinde, die nicht laut war, nicht aggressiv, sondern trauernd und betend. Genau das macht den Anschlag so furchtbar: Er richtet sich nicht gegen eine Armee, nicht gegen Politik, sondern gegen einfache Menschen, die sich für das Leben anderer einsetzen.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, ganz Israel bete für die verletzten Opfer. Auch US-Außenminister Marco Rubio verurteilte den Angriff als „unentschuldbaren Terror“. Die Leitung des FBI bestätigte, dass es sich um einen gezielten Terroranschlag handelt – „motiviert durch blanken Judenhass“, so ein hochrangiger Ermittler.

Suleiman war illegal in den USA. Seine Aufenthaltsgenehmigung lief im Februar 2023 aus – dennoch konnte er bleiben. Er lebte offenbar unter dem Radar der Behörden, bis er nun mit einem improvisierten Flammenwerfer auf eine Gruppe jüdischer Senioren losging. Wer ihn radikalisiert hat, welche Online-Propaganda er konsumierte, ob es Unterstützer gab – all das ist derzeit Gegenstand intensiver Ermittlungen.

Wenn Solidarität zur Zielscheibe wird

Die Organisation Run for Their Lives, die hinter der Veranstaltung stand, erklärte in einem Statement: „Das war keine Protestaktion, sondern ein Marsch der Solidarität für die Geiseln und ihre Familien. Unsere Botschaft war: Vergesst sie nicht.“ Doch genau diese Botschaft scheint für einige ein rotes Tuch zu sein. In einem Klima, in dem die Entführung und Folter israelischer Zivilisten zunehmend relativiert, geleugnet oder gerechtfertigt wird, wird jede Form von Mitgefühl für jüdisches Leid zur Zielscheibe.

Was in Boulder geschah, ist ein Weckruf. Nicht für die jüdische Gemeinschaft – sie weiß längst, wie verwundbar sie ist. Sondern für die westlichen Gesellschaften, die immer noch glauben, Antisemitismus sei ein Randphänomen. Er ist mitten unter uns. Und er brennt.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By cuboulder - Aerial8, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63618099

Artikel veröffentlicht am: Montag, 2. Juni 2025

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