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Dschihadisten sprengen Moschee in Homs und reißen Zivilisten in den Tod


Ein Anschlag mitten im Freitagsgebet, acht Tote, dutzende Verletzte. Der Bombenangriff auf eine Moschee in Homs ist kein isolierter Akt, sondern ein gezielter Versuch, Syrien erneut in religiösen Hass und Angst zu stürzen.

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Am Freitagmittag verwandelte sich ein Ort des Gebets in einen Schauplatz des Grauens. In der Imam Ali ibn Abi Talib Moschee im Stadtteil Wadi al-Dahab in Homs detonierte während des Freitagsgebets ein Sprengsatz. Acht Menschen wurden getötet, mindestens 19 weitere verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Männer, die beteten, Kinder, die neben ihren Vätern standen, ältere Menschen, die Schutz suchten. Alle wurden zur Zielscheibe eines Terrorakts, der bewusst auf maximale Wirkung angelegt war.

Augenzeugen berichten von Sekunden völliger Orientierungslosigkeit. Rauch, Blut, Schreie. Menschen lagen reglos zwischen zerrissenen Gebetsteppichen. Schuhe, die beim Gebet ausgezogen worden waren, lagen verstreut zwischen Leichenteilen und Trümmern. Der Anschlag ereignete sich genau zu dem Zeitpunkt, als viele Gläubige in der Niederwerfung waren. Wehrloser geht es kaum.

Die Moschee liegt in einem überwiegend alawitischen Viertel und gilt als religiöses und soziales Zentrum. Der Anschlag war daher mehr als ein Angriff auf ein Gebäude. Er war ein direkter Angriff auf das fragile gesellschaftliche Gleichgewicht einer Stadt, die seit Jahren unter Krieg, Gewalt und Traumata leidet. Wer eine Moschee während des Gebets angreift, zielt nicht nur auf Menschen, sondern auf das Fundament des Zusammenlebens.

Wenige Stunden nach der Explosion bekannte sich die dschihadistische Gruppe Saraya Ansar al-Sunnah zu dem Anschlag. Die Gruppe ist erst seit kurzer Zeit aktiv, fällt jedoch bereits durch extreme sektiererische Rhetorik und gezielte Gewalt gegen religiöse Minderheiten auf. Alawiten, Schiiten, Drusen und Christen stehen offen auf ihrer Feindliste. Ihre Sprache, ihre Methoden und ihre Symbolik erinnern gefährlich stark an den sogenannten Islamischen Staat.

Ein Sicherheitsvertreter sprach von einem feigen terroristischen Akt gegen unbewaffnete Zivilisten. Die Ermittlungen laufen, doch eines ist bereits klar. Dieses Verbrechen hatte kein militärisches Ziel. Es ging nicht um Macht, nicht um Territorium, sondern um Terror. Um Angst. Um die bewusste Zerstörung jedes Gefühls von Sicherheit.

Die Berichte der Überlebenden sind erschütternd. Ein Mann, selbst verletzt, erzählte, wie er nach der Explosion nicht nach Verletzten, sondern nach seinem Neffen suchte, der wenige Schritte vor ihm gegangen war. Eine Frau wartete zu Hause auf ihren Mann, wie jeden Freitag. Stattdessen hörte sie die Explosion und fand ihn später blutend auf einer Trage. Solche Geschichten zeigen, was Zahlen verschweigen. Terror endet nicht mit den Toten. Er dringt in Familien ein, in Kinderzimmer, in jede Erinnerung.

Krankenhäuser in Homs arbeiteten im Ausnahmezustand. Ärzte berichteten von schweren Splitterverletzungen, Notoperationen und einem Wettlauf gegen die Zeit. Sicherheitskräfte riegelten das Gebiet ab, während Zivilisten versuchten, Verletzte aus den Trümmern zu bergen. Es war eine Szene, wie sie Syrien zu oft erlebt hat und von der man gehofft hatte, sie gehöre der Vergangenheit an.

Die syrische Regierung verurteilte den Anschlag scharf und kündigte verstärkte Sicherheitsmaßnahmen rund um religiöse Stätten an. Auch die Vereinten Nationen sprachen von einem horrenden Verbrechen und einer eklatanten Verletzung humanitären Völkerrechts. Regionale Staaten wie Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien verurteilten den Angriff ebenfalls. Doch Verurteilungen allein heilen keine Wunden.

Der Anschlag in Homs zeigt, dass der dschihadistische Terror in Syrien nicht verschwunden ist. Er hat lediglich neue Namen, neue Fahnen und neue Ziele gefunden. Wer heute eine Moschee sprengt, wird morgen eine Kirche oder einen Markt ins Visier nehmen. Es ist die gleiche Logik des Terrors, die keine Religion kennt, sondern nur Hass.

Dieser Angriff war kein religiöser Konflikt. Er war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gegen Menschen, die beteten. Gegen eine Stadt, die Ruhe sucht. Gegen ein Land, das ohnehin am Abgrund steht. Die Frage, die in Homs nun viele stellen, ist einfach und bitter zugleich. Wenn nicht einmal Gotteshäuser sicher sind, wo endet dann die Gewalt.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild KI generiert

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 28. Dezember 2025

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