Erleichterung in Israel: Militäranwältin Yifat Tomer-Yerushalmi lebend gefunden


Nach stundenlanger Suche wurde die frühere Chefmilitäranwältin der IDF am Sonntagabend nördlich von Tel Aviv gefunden – lebend und wohlauf. Zuvor war ihr Auto mit einem Brief am Strand von Hatzuk entdeckt worden.

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Die ehemalige Generalmilitäranwältin der israelischen Armee, Generalmajorin Yifat Tomer-Yerushalmi, ist am Sonntagabend lebend und unverletzt nahe dem Strand von Tel Aviv aufgefunden worden. Polizei und Armee hatten zuvor stundenlang nach ihr gesucht, nachdem ihr Fahrzeug samt Brief am Hatzuk-Strand im Norden der Stadt entdeckt worden war.

Nach Angaben der Polizei wurde Tomer-Yerushalmi etwa einen Kilometer nördlich des Fundorts ihres Autos gefunden. Sie befinde sich inzwischen in Begleitung der Polizei und ihres Ehemannes. Die Behörden bestätigten, dass sie körperlich unversehrt sei, derzeit aber medizinisch und psychologisch betreut werde.

Zuvor hatten Einheiten der israelischen Polizei, der Marine und der Luftwaffe gemeinsam mit Bodenteams den gesamten Küstenabschnitt abgesucht. Auch Suchdrohnen und Hubschrauber kamen zum Einsatz. Der Generalstabschef hatte die Streitkräfte am Nachmittag angewiesen, „alle verfügbaren Mittel“ zur Lokalisierung der ehemaligen Militäranwältin einzusetzen.

Rücktritt nach interner Krise

Tomer-Yerushalmi war erst am Freitag von ihrem Amt zurückgetreten. Hintergrund ist eine Affäre um ein Video aus der Militärbasis Schde Teman, das angeblich den Missbrauch eines palästinensischen Häftlings durch israelische Soldaten zeigen soll. Die Juristin hatte in einem Brief an den Generalstabschef eingeräumt, sie habe die Veröffentlichung des Materials an den Sender N12 autorisiert, um – wie sie schrieb – „falscher Propaganda gegen Israels Militärjustiz entgegenzutreten“.

Sie übernehme „volle Verantwortung für alles, was aus meiner Einheit an die Medien gelangt ist“, hieß es in dem Schreiben. Kurz darauf hatte Verteidigungsminister Israel Katz ihre Entlassung eingeleitet, worauf Tomer-Yerushalmi mit einem formellen Rücktritt reagierte.

Große Erleichterung nach bangen Stunden

Als am Sonntagmorgen der Kontakt zu ihr abriss, meldete ihre Familie sie als vermisst. Der Fund ihres Autos am Strand und der darin entdeckte Brief hatten landesweit Besorgnis ausgelöst. Die Nachricht, dass sie lebend gefunden wurde, verbreitete sich am Abend rasch über israelische Medien und sorgte für sichtbare Erleichterung.

Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Katz wurden über den Einsatzverlauf informiert. Aus Militärkreisen hieß es, die Hauptsache sei nun, dass sie in Sicherheit sei.

Der Vorfall markiert ein dramatisches Kapitel in der ohnehin angespannten Atmosphäre rund um Israels Militärjustiz – ein System, das seit Monaten unter politischem Druck steht und dessen führende Juristin nun nur knapp einem tragischen Ausgang entging.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 2. November 2025

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