„Hamas hat ihre DNA nicht verändert“ – Die Terrororganisation kehrt in Gaza an die Macht zurück


Trotz der von den USA unterstützten Friedensvereinbarung arbeitet Hamas daran, ihre Kontrolle über den Gazastreifen wiederherzustellen. Experten warnen: Die Organisation hat weder ihre Ideologie noch ihre Methoden aufgegeben – sie regiert wieder mit Gewalt, Angst und religiösem Fanatismus.

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Fast zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Krieges zeigt sich, dass der Waffenstillstand kein Ende des islamistischen Terrors bedeutet, sondern dessen Rückkehr in neuer Gestalt. Nach einem Bericht der britischen Telegraph arbeitet die Terrororganisation Hamas systematisch daran, ihre frühere Machtposition im Gazastreifen wiederzuerlangen – und zwar mit denselben Mitteln, mit denen sie seit 2007 herrschte: Einschüchterung, Folter, öffentliche Hinrichtungen und Kontrolle über die Zivilbevölkerung.

„Hamas hat ihr DNA nicht verändert“, sagt der israelische Sicherheitsexperte Kobi Michael, früher Leiter der Palästina-Abteilung im israelischen Ministerium für Strategische Angelegenheiten. „Sie beabsichtigt weder, sich zu entwaffnen, noch den Gazastreifen zu verlassen oder auf Macht zu verzichten.“

Während die internationale Gemeinschaft von „Nachkriegsordnung“ und „Stabilisierung“ spricht, konsolidiert Hamas wieder ihre Macht. Berichte aus Gaza zeigen, dass bewaffnete Hamas-Mitglieder in den letzten Wochen Büros, Schulen und humanitäre Einrichtungen besetzt haben – darunter das „Gaza Community Mental Health Program“, dessen Gebäude sie gewaltsam übernahmen, um dort eigene Familien unterzubringen.

Rückkehr des Schreckensregimes

Zeugenaussagen zufolge führt Hamas wieder öffentliche Exekutionen durch. Angehörige oppositioneller Clans – etwa der Doghmush- und Abu-Shabab-Familien – wurden von Hamas-Kämpfern auf offener Straße erschossen. Westliche Beobachter sprechen von einer „zweiten Phase des Terrors“, in der die Organisation nach außen Entspannung vortäuscht, intern jedoch mit brutaler Gewalt herrscht.

Ein Sprecher der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, Anwar Rajab, verglich die jüngsten Exekutionen mit den Methoden des sogenannten Islamischen Staates: „Das ist ISIS – nichts anderes.“

Gleichzeitig meldet die BBC, dass Hamas etwa 7.000 neue Kämpfer mobilisiert hat, um die Kontrolle in allen Distrikten Gazas wiederherzustellen. Die sogenannte „Radaa“-Einheit, eine Untergruppe der Qassam-Brigaden, soll im Oktober allein vier bewaffnete Operationen gegen konkurrierende Gruppen durchgeführt haben.

Auch die Rekrutierung junger Männer und die Wiederbeschaffung von Waffen sind in vollem Gange. Bewohner berichten, dass Hamas Zivilisten auffordert, nicht explodierte Munition zu melden – offenbar um das Material für künftige Kämpfe zu nutzen.

Herrschaft durch Angst

Ein palästinensischer Analyst aus Gaza, Ahmed Fouad al-Khatib, sagte in einem Podcast des Misgav-Instituts: „Hamas will zeigen, dass sie immer noch die Herren des Streifens sind. Sie sagen den Menschen: Wir haben zwei Jahre in den Tunneln überlebt, zwei Jahre gegen Israel gekämpft – und wir sind immer noch hier. Ihr, die Zivilisten, seid jetzt unsere neuen Geiseln.“

Tatsächlich ist das, was Hamas als „Souveränität“ bezeichnet, eine Herrschaft der Angst. Nach Angaben von Reuters wurden allein am 13. Oktober 32 Palästinenser von Hamas-Mitgliedern erschossen, weil sie angeblich mit Israel „kollaboriert“ hätten.

Zweifel an Trumps Friedensplan

US-Präsident Donald Trump hatte im Sommer die vollständige Entwaffnung und politische Entmachtung von Hamas zur Bedingung für den Waffenstillstand erklärt. Doch laut israelischen Sicherheitsanalysten nimmt die Organisation diese Drohung nicht ernst.

„Sie verstehen Trump“, sagt Kobi Michael. „Sie wissen, dass er die Beendigung der Kämpfe als Erfolg sehen will – aber er wird die Details der Entwaffnung anderen überlassen.“

Das bedeutet, dass die Realität am Boden eine andere ist als das diplomatische Papier: Hamas bleibt bewaffnet, organisiert und ideologisch gefestigt. „Trump will wahrscheinlich Deeskalation, aber er wird Israel zwingen, eine Realität zu akzeptieren, in der Hamas nicht wirklich entwaffnet wird“, so Michael weiter.

Ein Frieden auf Sand gebaut

Die Rückkehr der Hamas an die Macht in Gaza ist ein Warnsignal für die westlichen Staaten, die auf Verhandlungen und Wiederaufbau setzen. Solange die islamistische Bewegung nicht zerschlagen und entmachtet wird, bleibt jede internationale Stabilisierung eine Illusion.

Denn Hamas hat nur ein Ziel: die Wiederherstellung ihres totalitären Herrschaftsmodells – diesmal mit dem Selbstverständnis einer Organisation, die „überlebt“ hat. Ihre Macht stützt sich nicht auf Legitimation, sondern auf Terror. Und sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie ihre Waffen, ihre Tunnel und ihre Ideologie nicht aufgeben wird.

Der Waffenstillstand hat den Krieg beendet – aber nicht die Gewalt. Gaza steht wieder unter der Kontrolle jener, die die Zivilbevölkerung als Faustpfand betrachten. Der Terror lebt weiter, nur die Formen haben sich verändert.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 26. Oktober 2025

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