Zwischen Ruinen und Raketen: Hamas sammelt Kräfte für den nächsten Angriff


Neue Geheimdienstberichte zeigen: Trotz militärischer Niederlagen verfügt die Hamas weiterhin über hunderte Raketen, tausende Gewehre und mehr als die Hälfte ihrer Tunnelanlagen. Israels Sicherheitskräfte warnen – der Krieg ist noch nicht vorbei, er hat nur seine Form geändert.

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Zwei Jahre nach dem blutigsten Angriff in der Geschichte Israels, dem Massaker vom 7. Oktober, ist die Hamas militärisch geschwächt – aber nicht besiegt. Neue israelische Sicherheitsanalysen zeigen, dass der Terrorapparat weiterhin hundertfach bewaffnet ist, über ein beträchtliches Waffenarsenal verfügt und sich auf einen möglichen neuen Waffengang vorbereitet.

Demnach besitzt die Organisation noch mehrere hundert Raketen, darunter mittelstreckenfähige Geschosse, die bis ins Zentrum Israels reichen könnten. Außerdem befinden sich über 10.000 Sturmgewehre und Scharfschützenwaffen im Besitz der Terroristen. Mehr als die Hälfte des Tunnelsystems der Hamas ist nach israelischen Erkenntnissen weiterhin funktionsfähig – trotz massiver Luft- und Bodenoperationen der vergangenen Monate.

Die Schattenarmee unter Gaza

Die unterirdischen Anlagen der Hamas gelten seit Jahren als Herzstück ihrer militärischen Strategie. Tunnel dienen dem Schmuggel, der Flucht, der Lagerung von Waffen und der Bewegung von Kämpfern – ein labyrinthisches Netz aus Beton und Stahl, das tief unter den Ruinen Gazas fortbesteht.

Nach Angaben israelischer Sicherheitskreise konnte mehr als die Hälfte der oberirdischen Hamas-Infrastruktur zerstört werden. Führungsbunker, Kommunikationszentren und Raketenstellungen wurden gezielt ausgeschaltet. Doch der unterirdische Teil des Systems erweist sich als zäh – und zeigt, dass die Hamas langfristig auf eine Fortsetzung ihres Terrors setzt.

„Die Hamas lebt im Untergrund – im wörtlichen wie im moralischen Sinn“, sagte ein israelischer Offizier. „Solange diese Tunnel existieren, bleibt ihre Ideologie am Leben.“

Massive Verluste – aber kein Ende des Terrors

Seit Beginn des Krieges im Herbst 2023 hat Israel mehr als 280 Kommandeure der Hamas getötet, darunter die meisten Bataillonsführer der Eliteeinheit Nukhba, die das Massaker vom 7. Oktober 2023 verübt hatte. Viele ihrer Nachfolger gelten als unerfahrene, ideologisch radikale Kämpfer, die über weitaus geringere taktische Kenntnisse verfügen.

Schätzungen zufolge wurden rund 50 Prozent der Nukhba-Kräfte eliminiert, die verbleibenden Einheiten mussten zu kleineren Gruppen zusammengelegt werden. Dennoch soll die Hamas weiterhin über etwa 20.000 aktive Kämpfer verfügen, die sich in den Trümmern von Khan Yunis, Rafah und Dschabalija verschanzt haben.

Diese Kämpfer haben laut israelischer Analyse nur eine rudimentäre Ausbildung erhalten – aber die Terrororganisation nutzt sie als Symbol, um den Mythos des „Widerstands“ aufrechtzuerhalten.

Israels Erfolge und die verbliebene Gefahr

Die israelischen Streitkräfte (ZAHAL) haben in zwei Jahren Krieg das strategische Rückgrat der Hamas schwer getroffen:

  • Die meisten Raketenfabriken wurden zerstört.

  • Der Grenzschmuggel über Ägypten ist weitgehend unterbunden.

  • Führungspersonen in Gaza und im Ausland wurden gezielt ausgeschaltet.

Doch die Hamas hat sich an die neue Realität angepasst. Sie operiert dezentral, mit mobilen Raketenwerfern und verborgenen Kommandozentren – oft unter Wohnhäusern, Moscheen oder Krankenhäusern. Damit gefährdet sie bewusst Zivilisten, um anschließend die Opferzahlen propagandistisch gegen Israel zu verwenden.

„Das ist ihre eigentliche Strategie – nicht militärisch zu siegen, sondern moralisch zu manipulieren“, erklärte ein israelischer Analyst.

Terror als Teil der politischen Erpressung

Die aktuelle Waffenruhe, die auf Vermittlung der USA und Ägyptens zustande kam, steht unter Druck. Hamas hat ihre Zusagen zur Entwaffnung bisher nicht erfüllt. Mehrere westliche Staaten, die am Aufbau einer internationalen Sicherheitsstruktur beteiligt sein sollten, zögern inzwischen, Soldaten nach Gaza zu entsenden – aus Furcht, direkt mit der Terrororganisation konfrontiert zu werden.

US-Präsident Donald Trump hat mehrfach betont, dass jede weitere Verletzung der Waffenruhe „schnell und brutal beantwortet“ werde. In Israel selbst herrscht unterdessen Einigkeit: Solange Hamas bewaffnet ist, bleibt kein Frieden möglich.

Das eigentliche Problem

Was die neuen Daten offenbaren, ist mehr als ein militärischer Zwischenstand. Sie zeigen das Grundproblem jeder Verhandlung mit einer Terrororganisation: Hamas betrachtet Waffen nicht als Mittel, sondern als Identität.

Die Organisation hat überlebt, weil sie den Tod zum politischen Werkzeug gemacht hat – auf Kosten der eigenen Bevölkerung. Ihre Raketen zielen nicht auf Stützpunkte, sondern auf Wohnhäuser. Ihre Tunnel führen nicht in die Freiheit, sondern in den Untergang.

Israel hat in zwei Jahren Krieg gezeigt, dass es militärisch überlegen ist. Doch der Kampf gegen den islamistischen Totalitarismus der Hamas bleibt ein langer, ideologischer Krieg – einer, den keine Armee allein gewinnen kann.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 22. Oktober 2025

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