Die Rückkehr ohne Leben: Israel identifiziert vier ermordete Geiseln aus dem Gazastreifen
Nach Monaten des Schmerzes hat Israel die Identität von vier zurückgeführten Geiseln bestätigt – darunter der 26-jährige Guy Illouz und der 23-jährige Bipin Joshi. Beide starben im Gewahrsam der Hamas. Ihre Namen stehen für eine Menschlichkeit, die der Terror ausgelöscht hat – und für ein Land, das seine Toten nicht aufgibt.

Der Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bestätigte am Dienstag, dass die Leichname der entführten und ermordeten Geiseln Guy Illouz, Bipin Joshi und zweier weiterer, deren Familien um Anonymität gebeten haben, identifiziert wurden. Der Schmerz, der sich mit diesen Mitteilungen in unzähligen israelischen Haushalten ausbreitet, ist kein abstrakter. Er hat Namen, Geschichten und eine unauslöschliche Leere hinterlassen.
Nach Angaben des Militärs wurde der 26-jährige Guy Illouz nach seiner Flucht von der Nova-Musikveranstaltung in der Nähe von Re’im lebend von der Terrororganisation Hamas verschleppt. Zeugenaussagen zufolge wurde er verletzt, aber am Leben. Er starb später im Gazastreifen an seinen unbehandelten Wunden – ohne medizinische Versorgung, ohne Mitgefühl. Das ist kein Einzelfall, sondern Teil eines systematischen Musters der Grausamkeit, das die Hamas seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres praktiziert: Entführungen, Folter, bewusste Unterlassung von Hilfe – und eine bewusste Inszenierung des Leidens als Waffe.
Auch das Schicksal des 23-jährigen nepalesischen Studenten Bipin Joshi steht exemplarisch für die internationale Dimension dieses Verbrechens. Joshi, der als Freiwilliger in einem israelischen Kibbuz arbeitete, wurde aus einem Schutzraum in Alumim verschleppt. Nach israelischen Geheimdienstinformationen wurde er bereits in den ersten Kriegsmonaten von Hamas-Terroristen ermordet. Die israelische Armee sprach den Familien ihr tiefstes Mitgefühl aus und versprach, die Verantwortung der Täter nicht unbeantwortet zu lassen.
In der Erklärung des IDF heißt es: „Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um die Rückkehr sämtlicher Geiseln sicherzustellen. Hamas ist verpflichtet, ihren Teil des Abkommens zu erfüllen und die sterblichen Überreste der Entführten zurückzugeben.“ Die Botschaft ist klar – Israel betrachtet die Rückführung seiner Geiseln, ob lebend oder tot, als nationale Pflicht.
Doch während Israel sich an die moralische Verpflichtung erinnert, bleibt die Gegenseite gefangen in zynischer Berechnung. Nach der Freilassung von 20 lebenden Geiseln am Vortag erklärte die Hamas, nur vier „Gefallene“ freigeben zu wollen. Eine Ankündigung, die nicht nur Schmerz, sondern Empörung auslöste. Verteidigungsminister Israel Katz nannte die Haltung der Hamas eine „klare Vertragsverletzung“ und warnte: „Jede Verzögerung oder bewusste Verweigerung wird als grober Bruch des Abkommens gewertet – und entsprechend beantwortet werden.“
Das Forum der Geiselfamilien forderte daraufhin, die Umsetzung des gesamten Abkommens auszusetzen, bis alle toten Geiseln zurückgeführt sind. In einer gemeinsamen Erklärung schrieben sie: „Dies ist ein schwerer Bruch der Vereinbarungen durch die Hamas. Wir erwarten von der Regierung Israels und den Vermittlern, sofort zu handeln, um dieses Unrecht zu korrigieren.“
Hinter diesen nüchternen Worten stehen reale Menschen: Eltern, Geschwister, Kinder. Familien, die zwischen Hoffnung und Fassungslosigkeit leben. Der Sprecher der IDF, Brigadegeneral Daniel Hagari, erklärte in seiner Ansprache: „Wir vergessen sie keinen Moment. Wir ruhen nicht, bis alle unsere Söhne und Töchter zurückkehren – nach Hause, nach Israel, zum Grab ihrer Väter.“
Die Geschichte von Guy Illouz und Bipin Joshi ist auch eine Geschichte darüber, was der 7. Oktober aus Israel gemacht hat: Ein Land, das gelernt hat, jeden einzelnen Namen auszusprechen – und nicht zu vergessen. Der Staat Israel sieht sich in der moralischen Verantwortung, auch die Toten heimzuholen, weil jedes Leben zählt und jeder Tod erinnert werden muss.
Für viele Israelis bleibt die Frage nicht nur, wann die restlichen Geiseln zurückkehren, sondern auch, wie lange die Weltgemeinschaft noch die Illusion einer gleichwertigen Verantwortung zwischen einem demokratischen Staat und einer Terrororganisation aufrechterhält. Die Hamas hat seit Monaten gezeigt, dass sie selbst gegenüber den Leichen der Entführten keine Spur menschlicher Würde wahrt. Es ist ein Spiegel ihrer Ideologie – kalt, berechnend, entmenschlichend.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 14. Oktober 2025