Sagt nicht Israel soll aufhören — sagt, dass Hamas aufhört
US-Botschafter richtet scharfe Kritik an Europas Ton gegenüber Israel. Wer den Krieg einseitig abbricht, stützt de facto den Terror. Huckabees Botschaft: Klarheit statt falscher Gleichsetzung.

Die diplomatische Welt ist aus den Fugen, und die Sprachregelungen tragen ihren Teil zur Verwirrung bei. Auf dem internationalen Kongress zur Terrorismusbekämpfung in Herzliya hat der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, den Finger in eine offene Wunde gelegt: Jene Länder Europas, die immer lauter fordern, Israel solle „die Feindseligkeiten beenden“, verwischten die Verantwortlichkeiten. „Warum sagt niemand: Hamas soll aufhören?“, fragte Huckabee pointiert — und traf einen Nerv.
Es geht hier nicht um Rhetorik, es geht um Moral und Logik. In einer Welt, in der der Terror brutal zuschlug — mit 1.200 Ermordeten und Hunderten Geiseln am 7. Oktober — ist es absurd, die verteidigende Seite allein an den Pranger zu stellen. Wer Israels Recht auf Selbstverteidigung leugnet oder mit pauschalen Aufrufen zum „Frieden“ unterbricht, übersieht die Wurzel des Übels: eine terroristische Organisation, die gezielt Zivilisten massakriert und Geiseln nimmt.
Historische Perspektive und klare Prioritäten
Huckabee zog eine Linie, die unbequem, aber wahr ist: Terror ist kein neues Phänomen für Israel. Die Bedrohung gegen jüdische Existenz hat historische Tiefe; Antisemitische Gewalt hat sich über Jahrhunderte manifestiert und erscheint in vielerlei Gestalt wieder. Daraus folgt keine Rechtfertigung für Eskalation, wohl aber ein Anspruch auf Klarheit: Wer spricht sich gegen die Täter aus, und wer verwechselt Täter und Opfer?
Seine Worte zur transatlantischen Solidarität waren ebenso unmissverständlich. Die Zusammenarbeit mit Israel im Kampf gegen Extremismus ist kein bloßes strategisches Interesse – sie ist Ausdruck geteilten Wertesystems. Länder, die das nicht erkennen, untergraben nicht فقط Israel, sondern die gesamte freie Ordnung, die Schutz und Sicherheit für Minderheiten garantiert. Wer jetzt auf Ausgleich besteht, ohne den Terror als solchen zu benennen, liefert jene rhetorische Munition, die Terrororganisationen brauchen, um ihre internationalen Unterstützer zu mobilisieren.
Verantwortung heißt Benennen — und Handeln
Die politische Debatte in Europa mag komplex sein; Koalitionen, historische Schuldgefühle und innenpolitische Sensibilitäten spielen eine Rolle. Doch Politik, die vor der Wahrheit kuscht, nützt niemandem. Wer Israels militärisches Vorgehen verurteilt, ohne die kriminelle Grundlage zu thematisieren, opfert Glaubwürdigkeit und Handlungskraft. Verantwortung verlangt, klare Forderungen zu stellen: Nicht „Israel muss enden“, sondern „Hamas muss enden; Geiseln müssen frei; zivile Leidtragende müssen geschützt werden“.
Praktisch heißt das auch: Unterstützung für humanitäre Hilfe darf nicht als Vorwand dienen, die militärische Logik des Terrorismus zu übersehen. Wer von einem sofortigen, unbedingten Abbruch der Kampfhandlungen redet, ohne glaubwürdig Maßnahmen gegen die Entführer, die Täter und deren internationale Unterstützer vorzulegen, öffnet eine Tür für weitere Angriffe — in der Region und darüber hinaus.
Kein Widerspruch zwischen Menschlichkeit und Entschlossenheit
Ein Schlüsselmoment in Huckabees Rede war die Mahnung, Menschlichkeit und Entschlossenheit nicht gegeneinander auszuspielen. Israel hat die Pflicht, Zivilisten zu schützen und humanitäre Zugänge zu ermöglichen; zugleich hat der Staat die Pflicht, die Bedrohung zu neutralisieren, die genau diese Zivilbevölkerung bedroht. Diese doppelte Pflicht lässt sich nicht mit einfachen Parolen ersetzen.
Die Debatte in Europa sollte deshalb nicht im Reflexieren von Bildern enden, sondern in konkreten Schritten: Unterstützung bei der Freilassung von Geiseln, Sanktionen gegen externe Unterstützer von Terrornetzwerken, verstärkter Informations- und Geheimdienstaustausch zur Prävention weiterer Anschläge und klare Schutzkonzepte für jüdische Gemeinden in Europa. Wer diese Maßnahmen verweigert und stattdessen einseitig Israel anklagt, handelt kurzsichtig — und gefährlich
Israel steht nicht außerhalb der internationalen Gemeinschaft; es ist Teil jener demokratischen Familie, deren Werte Huckabee benannte. Gerade deshalb darf Europa jetzt nicht in moralischer Kurzsichtigkeit versinken. Die Botschaft des US-Botschafters war schlicht und zwingend: Wer Frieden will, muss zuerst dem Terror die Grundlage entziehen. Jene, die nur „Israel soll enden“ fordern, versäumen das Wesentliche — und riskieren, dass sich die Spirale der Gewalt fortsetzt.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 18. September 2025