Netanyahu warnt: Katar führt Blockade-Versuch gegen Israel an – „Wir werden Super-Sparta“
Israels Premier Benjamin Netanyahu sieht das Land mit einem von Katar angeführten Blockade-Versuch konfrontiert. Er fordert massive Investitionen in Israels Rüstungsindustrie und bereitet die Bevölkerung auf eine Phase der Isolation vor.

Benjamin Netanyahu zeichnete am Montag ein dramatisches Bild der Lage: „Es gibt derzeit einen Versuch, eine Blockade gegen Israel zu verhängen – angeführt von Katar und unterstützt von weiteren Staaten wie China“, sagte er im Gespräch mit der Jerusalem Post. Besonders perfide sei der „Medienkrieg“, finanziert mit Milliardenbeträgen aus Doha und Peking, der gezielt darauf abziele, Israels Ansehen im Westen zu beschädigen.
Damit konkretisierte der Premier seine bereits zuvor gehaltene Rede, in der er von einer drohenden wirtschaftlichen und politischen Isolation sprach. Europa diskutiere inzwischen offen über Sanktionen, während die internationale Stimmung durch digitale Kampagnen immer stärker gegen Israel kippe. „Wir sehen eine orchestrierte Kampagne, die uns schwächen soll – wirtschaftlich, politisch und militärisch“, warnte Netanyahu.
Um dem entgegenzutreten, setzt er auf einen Kurs radikaler Eigenständigkeit. „Wir müssen unsere Rüstungsindustrie massiv ausbauen – Waffen, Munition, ganze Systeme in Eigenproduktion herstellen. Nur so können wir diese Blockade durchbrechen.“ Israel müsse, so Netanyahu, in eine Art „Super-Sparta“ verwandelt werden, eine Nation, die unabhängig und entschlossen genug sei, auch ohne internationale Unterstützung zu überleben.
Die Folgen dieser Haltung sind bereits spürbar. Der Schekel verlor nach Netanyahus Äußerungen an Wert, die Börse rutschte ab. Zugleich warnen Ökonomen vor einer Spirale in die wirtschaftliche Selbstisolation. Der Industrieverband sprach von einem drohenden „Desaster“, die Hightech-Branche von einem „Verlust des nationalen Rückgrats“. Opposition und Experten betonen, dass Israel gerade durch seine Innovationskraft und internationalen Austausch über Jahrzehnte wirtschaftlich und technologisch überlebt habe – ein Abbruch dieser Verbindungen sei riskant.
Doch Netanyahu sieht keinen anderen Weg. Der Premier macht die demografische Realität in Europa, den Druck islamistischer Lobbys und die Milliarden-Investitionen Katars und Chinas in antiisraelische Propaganda verantwortlich. „Es ist ein Prozess, der über drei Jahrzehnte gereift ist – und heute unsere internationale Stellung verändert. Wir haben keine Wahl: Wir müssen stark werden wie nie zuvor.“
Damit stellt Netanyahu klar: Israel will sich nicht erpressen lassen. Doch die Gefahr besteht, dass das Land im Versuch, sich selbst zu behaupten, immer tiefer in eine selbst gewählte Isolation rutscht – zwischen einer feindlich gestimmten internationalen Öffentlichkeit und der eigenen Notwendigkeit, Sicherheit und Souveränität zu bewahren.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Montag, 15. September 2025