Al Jazeera erwischt: Illegale Aufnahmen von Raketen-Einschlägen gestoppt
Israels Polizei greift durch – der Versuch, Irans Zielgenauigkeit durch Livebilder zu verbessern, endet abrupt

Während die Notärzte Verletzte bergen und Feuerwehrleute nach Verschütteten suchen, wollte ein ausländischer Sender ganz nah dran sein – zu nah. Die israelische Polizei hat am Donnerstagmorgen Al Jazeera und andere ausländische Medien dabei gestoppt, wie sie versuchten, Schauplätze iranischer Raketeneinschläge zu filmen – darunter auch sensible Orte wie in Ramat Gan, wo erst Stunden zuvor Wohngebäude zerstört worden waren. Das Filmmaterial hätte Teheran einen strategischen Vorteil verschafft. Der Vorfall zeigt: Die Kamera ist längst Teil der Kriegsführung geworden.
In einer Mitteilung bestätigte die Polizei, dass die Maßnahme im Einklang mit der Linie von Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir steht, der bereits im April ein Verbot der Al-Jazeera-Berichterstattung in Israel durchgesetzt hatte. Auch Polizeikommissar Danny Levy und das Kommunikationsministerium stimmten der Maßnahme zu. Hintergrund ist eine klare Sicherheitsdoktrin: Jede veröffentlichte Aufnahme eines Einschlags könnte dem iranischen Regime helfen, die Genauigkeit künftiger Angriffe zu verbessern. Satellitenbilder sind wertvoll – aber nichts im Vergleich zu klar markierten Videos mit Ton, Kontext und Live-Daten.
Seit Beginn der groß angelegten iranischen Angriffe auf israelisches Territorium haben Behörden immer wieder gewarnt, keine Aufnahmen oder Standorte der Einschläge zu veröffentlichen. Dennoch scheinen einige Medien – besonders jene, die nicht aus Israel stammen – bereit, diese Warnungen zu ignorieren. Im aktuellen Fall wurde versucht, trotz ausdrücklichem Verbot vor Ort zu filmen.
Die Frage ist nicht nur, warum Al Jazeera – ein Sender, der seit Jahren mit israelfeindlicher Rhetorik auffällt – in einer solchen Situation überhaupt noch Präsenz zeigt, sondern auch, welche Rolle internationale Medien in asymmetrischen Konflikten spielen. Wer einen Raketenkrieg begleitet wie ein Sportereignis, macht sich schnell zum Werkzeug.
Israels Kommunikationsministerien betonen, dass solche Verstöße künftig noch schärfer geahndet werden. Die Tatsache, dass Al Jazeera auch nach seinem Verbot offenbar weiter operierte, wirft Fragen auf: Wer finanziert diese Aktivitäten? Und warum dulden internationale Organisationen dies?
Dass die Polizei nun eingegriffen hat, war überfällig. Die Verantwortung für Menschenleben beginnt dort, wo die Linse eingeschaltet wird. Wer Standorte von Raketenangriffen veröffentlicht, liefert nicht nur Informationen – sondern womöglich den nächsten Zielpunkt.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 19. Juni 2025