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Israel, Griechenland und Zypern besiegeln Militärplan und senden klares Signal an Ankara


Abseits der Öffentlichkeit haben Israel, Griechenland und Zypern einen umfassenden militärischen Arbeitsplan unterzeichnet. Das Abkommen zielt auf schnelle Einsatzfähigkeit und Abschreckung im östlichen Mittelmeer und verändert die sicherheitspolitische Statik der Region.

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Still, fast beiläufig, wurde vergangene Woche in Nikosia ein Dokument unterzeichnet, das für die Sicherheitsarchitektur des östlichen Mittelmeers von erheblicher Bedeutung ist. Israel, Griechenland und Zypern haben ihren trilateralen Arbeitsplan für militärische Zusammenarbeit im Jahr 2026 abgeschlossen. Erst Tage später wurde bekannt, was hinter verschlossenen Türen bereits fixiert war.

Die israelische Delegation wurde von Brigadegeneral Amit Adler geführt, dem Leiter der internationalen Militärkooperation der israelischen Streitkräfte. In Gesprächen mit seinen griechischen und zypriotischen Amtskollegen ging es nicht um Symbolik, sondern um konkrete Fähigkeiten. Gemeinsame Manöver, abgestimmte Ausbildungsprogramme, permanente Arbeitsgruppen in Schlüsselbereichen und ein strukturierter strategischer Dialog gehören zu den vereinbarten Elementen.

Der Kern des Abkommens ist jedoch politischer und militärischer Natur. Israel, Griechenland und Zypern arbeiten an der Schaffung einer rasch verlegbaren Eingreiftruppe. Kein stehender Verband, keine neue Bürokratie, sondern eine sofort abrufbare militärische Option für Krisen zu Land, zu Wasser und in der Luft. Diskutiert wird eine Truppenstärke von rund 2500 Soldaten. Etwa 1000 aus Israel, 1000 aus Griechenland und 500 aus Zypern.

Abschreckung statt Eskalation

Diese Initiative ist kein Selbstzweck. Sie ist eine direkte Antwort auf die wachsende militärische und strategische Präsenz der Türkei im östlichen Mittelmeer. Ankara beansprucht Einflusszonen, entsendet Marineeinheiten, betreibt aggressive Energiepolitik und stellt bestehende Abkommen offen infrage. Für Israel, Griechenland und Zypern bedeutet das eine dauerhafte sicherheitspolitische Herausforderung.

Die geplante Eingreiftruppe soll genau hier ansetzen. Sie signalisiert Handlungsfähigkeit, Koordination und politischen Willen. Abschreckung entsteht nicht durch Worte, sondern durch glaubhafte Optionen. Dass insbesondere die israelische Luftwaffe und die Marine intensiv eingebunden sind, unterstreicht den operativen Anspruch dieses Projekts.

Israel verfolgt dabei eine klare Linie. Sicherheit wird nicht isoliert gedacht, sondern regional. Stabilität im östlichen Mittelmeer ist für Jerusalem keine abstrakte Idee, sondern Voraussetzung für Energieprojekte, Handelsrouten und strategische Tiefe. Die enge Verzahnung mit Griechenland und Zypern ist Ausdruck dieser Realität.

Das Timing ist kein Zufall. Nur wenige Tage vor Bekanntwerden des Arbeitsplans trafen sich der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und der zypriotische Präsident Nikos Christodoulides in Israel mit Premierminister Benjamin Netanyahu. Offiziell ging es um regionale Entwicklungen. Inoffiziell wurde sichtbar, wie eng politische und militärische Abstimmung inzwischen ineinandergreifen.


Für Israel markiert dieses Abkommen einen weiteren Schritt weg von der sicherheitspolitischen Isolation früherer Jahrzehnte. Jerusalem ist heute ein zentraler Akteur im östlichen Mittelmeer. Militärisch, technologisch und politisch. Die Kooperation mit Griechenland und Zypern ist dabei kein Ersatz für andere Bündnisse, sondern eine gezielte Ergänzung.

Bemerkenswert ist die Nüchternheit, mit der das Abkommen präsentiert wurde. Keine großen Ankündigungen, keine martialischen Töne. Gerade das verleiht dem Schritt Gewicht. Wer ohne Pathos handelt, meint es ernst.

Die Botschaft richtet sich nicht nur an Ankara, sondern an die gesamte Region. Israel und seine Partner sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und ihre Interessen gemeinsam zu schützen. Nicht durch Provokation, sondern durch Vorbereitung.

Der trilaterale Arbeitsplan ist damit mehr als ein militärisches Papier. Er ist ein politisches Statement. Leise formuliert, aber deutlich in seiner Wirkung. Wer die Dynamik im östlichen Mittelmeer verstehen will, kommt an diesem Abkommen nicht vorbei.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Montag, 29. Dezember 2025

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