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Israel weist Berichte über neue Siedlungspläne im Gazastreifen zurück


Nach Irritationen in Washington stellt Israels Verteidigungsministerium klar: Es gibt keine Absicht, den Gazastreifen erneut zu besiedeln. Die Episode zeigt vor allem, wie eng sicherheitspolitische Aussagen und internationale Erwartungen derzeit miteinander verknüpft sind.

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Israel hat Berichte über angebliche Pläne zur Wiederbesiedlung des Gazastreifens unmissverständlich zurückgewiesen. Auslöser war eine Aussage von Verteidigungsminister Israel Katz, die international als Hinweis auf einen möglichen Kurswechsel interpretiert wurde. Wenige Stunden später stellte das Verteidigungsministerium klar, dass es sich dabei ausschließlich um sicherheitsbezogene Überlegungen gehandelt habe und nicht um eine politische oder siedlungspolitische Entscheidung.

In einer offiziellen Mitteilung betonte das Ministerium, die Regierung habe keinerlei Absicht, neue Siedlungen im Gazastreifen zu errichten. Diese Klarstellung folgte auch auf eine Stellungnahme von Katz gegenüber Reuters, in der er ausdrücklich erklärte, Israel plane keine Rückkehr zu einer zivilen Besiedlung Gazas.


Die schnelle Präzisierung erfolgte vor dem Hintergrund enger Abstimmungen mit den Vereinigten Staaten. US-Vertreter im Civil-Military Coordination Center in Kiryat Gat baten laut israelischen Medien um Erläuterungen, nachdem die ursprünglichen Aussagen des Verteidigungsministers bekannt geworden waren.

Aus amerikanischer Sicht ist im Rahmen der von Präsident Donald Trump unterstützten Vereinbarungen vorgesehen, dass Israel den Gazastreifen nicht dauerhaft militärisch oder zivil kontrolliert. Entsprechend groß war das Interesse Washingtons an einer klaren Einordnung der Äußerungen.


Katz hatte zuvor erklärt, Israel werde sicherheitsrelevante Positionen in sensiblen Regionen nicht leichtfertig aufgeben. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch sogenannte Nahal-Strukturen, die historisch der Verbindung von militärischem Dienst und zivilgesellschaftlichem Engagement dienten. Nach Angaben seines Büros bezogen sich diese Aussagen ausschließlich auf operative Sicherheitsfragen und nicht auf eine langfristige politische Strategie.

Aus israelischer Sicht steht dabei weiterhin der Schutz der eigenen Bevölkerung im Vordergrund. Nach den Erfahrungen des 7. Oktober und der anhaltenden Bedrohung durch die Hamas wird jede sicherheitspolitische Maßnahme primär unter dem Aspekt der Abschreckung und Gefahrenabwehr bewertet.

Die Regierung in Jerusalem sieht keinen Anlass, von ihrer bisherigen Linie abzuweichen. Israel hält daran fest, dass der Gazastreifen kein Gebiet für neue Siedlungen ist und dass jede militärische Präsenz allein sicherheitsbezogen begründet wäre. Gleichzeitig wird betont, dass strategische Entscheidungen in enger Abstimmung mit den USA getroffen werden.

Die Episode zeigt weniger einen politischen Kurswechsel als vielmehr die Sensibilität öffentlicher Aussagen in einer Phase, in der Israels Sicherheitsinteressen, internationale Diplomatie und regionale Stabilität eng miteinander verflochten sind.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 24. Dezember 2025

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