Abbas verspricht Reformen – und liefert seit Jahren nichts


Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde kündigt erneut an, Hass und Gewalt aus Schulbüchern zu entfernen. Doch Israelische Experten sehen ein Muster: über zwanzig Zusagen, keine einzige erfüllt – stattdessen neue Inhalte, die Antisemitismus und Terror rechtfertigen.

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Mahmud Abbas tritt gerne als moderater Staatsmann auf, als jemand, der internationale Erwartungen versteht und ernst nimmt. Als er nun erklärte, eine hochrangige Delegation zu UNESCO zu entsenden, um die palästinensischen Lehrpläne zu „überarbeiten“ und an internationale Standards anzupassen, passte das genau in dieses Bild. Offiziell geht es darum, Schulmaterial von Hass, Gewaltverherrlichung und rassistischer Indoktrination zu befreien – ohne jedoch die „Essenz des palästinensischen Nationalbewusstseins“ aufzugeben.

Doch hinter der diplomatischen Rhetorik steht ein ernüchternder Befund: Die Palästinensische Autonomiebehörde hat seit 2018 mehr als zwanzigmal ähnliche Verpflichtungen abgegeben, Abkommen geschlossen, Reformprozesse angekündigt – und in keinem einzigen Fall die versprochenen Änderungen umgesetzt. Dieses wiederkehrende Muster dokumentieren israelische Regierungsstellen, europäische Partner und NGOs seit Jahren.

Marcus Scheff, Geschäftsführer der Bildungsbeobachtungsorganisation IMPACT-se, bringt es nüchtern auf den Punkt: „Wir sind im Jahr 2025 – und wie der jetzige Schritt zur UNESCO klar zeigt, wurde keine einzige Reform tatsächlich durchgeführt.“ Während sich die PA gegenüber UNESCO oder der EU dialogbereit zeigt, betont sie gleichzeitig auf Arabisch, dass keinerlei inhaltliche Änderungen vorgesehen seien. Der doppelte Kommunikationsstil ist kein Zufall, sondern strategisches Kalkül: im Ausland moderat erscheinen, im Inland radikale Positionen festigen.

Dabei geht es längst nicht nur um Formulierungen in Schulbüchern, sondern um ein strukturelles Fundament, das junge Generationen prägt. Der Nahostforscher Arnon Groiss beschrieb die Kernprinzipien des PA-Lehrsystems bereits 2022: Delegitimierung Israels, Dämonisierung von Juden und das konsequente Fehlen jeder Friedensperspektive. Israel komme in den Schulbüchern nicht als real existierender Staat vor, jüdische Geschichte werde systematisch negiert, jüdische Heiligtümer als „erfunden“ bezeichnet. Dazu kommen heroische Darstellungen von „Märtyrern“, bewaffnetem Kampf und religiös begründeter Gewalt.

Diese Inhalte wirken nicht abstrakt. Sie prägen Generationen, die keinerlei Begegnung mit der israelischen Gesellschaft kennen, aber durch Unterricht lernen, dass Israelis illegitime Eindringlinge seien und Gewalt eine gerechtfertigte Antwort. Internationale Förderer – vor allem europäische – haben seit Jahren versucht, diese gefährliche Spirale zu durchbrechen. Doch jedes Reformversprechen der PA endete in kosmetischen Anpassungen oder in Papiererklärungen ohne Umsetzung.

Ein besonders drastisches Beispiel lieferte die PA im Februar dieses Jahres: Nachdem sie der Europäischen Union 2024 zugesichert hatte, neue Schulbücher „vollständig in Übereinstimmung mit den UNESCO-Standards“ zu entwickeln, präsentierte sie stattdessen Materialien, die nachweislich antisemitische Narrative, religiös begründete Gewaltaufrufe und nationalistische Heldenmythen enthielten. IMPACT-se dokumentierte detailliert, wie Gewalt als moralisch geboten dargestellt und Terrorakten ein Platz im pädagogischen Kanon eingeräumt wurde.

Dass Abbas nun erneut eine Delegation nach Paris schickt, zeigt deshalb nicht einen Kurswechsel, sondern die Fortsetzung einer bewährten Taktik: internationale Akteure beruhigen, Ankündigungen produzieren, Zeit gewinnen – und zugleich innenpolitische Strukturen schützen, die auf Feindbildern beruhen. Während UNESCO auf Reformen hofft, sieht Jerusalem genau das, was seit Jahrzehnten geschieht: ein System, das nicht auf Frieden vorbereitet, sondern auf Fortsetzung des Konflikts.

Solange die Lehrpläne der PA die Realität der Region verzerren, Generationen indoktrinieren und jede jüdische Verbindung zum Land leugnen, bleibt jede politische Initiative ein Kartenhaus. Denn Bildung ist nicht Randthema, sondern Fundament. Wer den Konflikt ernsthaft lösen will, muss dort beginnen – nicht mit diplomatischen Phrasen, sondern mit einer ehrlichen Abkehr von Gewaltideologie.

Die Erfahrung zeigt jedoch: Von der aktuellen palästinensischen Führung ist das nicht zu erwarten.

 

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Number 10 on Flickr - https://www.flickr.com/photo.gne?id=54777545807, OGL 3, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=176571402

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 18. November 2025

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