Terrorführer der PRC getötet – Israel verweist auf Verletzungen der Sicherheitslinie
Die Terrororganisation PRC meldet den Tod eines lokalen Kommandeurs und beschuldigt Israel eines gezielten Einsatzes in Deir al-Balah. Während aus Gaza Anschuldigungen laut werden, verweist die IDF auf mehrere Fälle, in denen Terroristen die festgelegte Sicherheitslinie überschritten.

Die „Palestinian Resistance Committees“, eine mit der Hamas verbündete Terrororganisation, haben den Tod eines ihrer lokalen Anführer bekanntgegeben. Nach Angaben der Gruppe sei Waseem Abdel-Hadi am Montag in der Nähe von Deir al-Balah von einer israelischen Spezialeinheit getötet worden. Der Tonfall der Veröffentlichung knüpft an bekannte Muster an: Die Organisation spricht von einem „feigen und hinterhältigen Attentat“, ohne jedoch konkret mit Vergeltung zu drohen. Abdel-Hadi wird in der Mitteilung als eine Figur beschrieben, die am Ausbau des bewaffneten Arms der PRC beteiligt gewesen sei – einer Gruppierung, deren Mitglieder am 7. Oktober aktiv an Massakern gegen israelische Zivilisten beteiligt waren.
Aus israelischer Sicht steht der Vorgang in einem größeren sicherheitspolitischen Kontext. Die Armee verweist darauf, dass in den vergangenen Tagen mehrere Terroristen die sogenannte „Yellow Line“ überschritten haben. Diese Linie markiert den Bereich, der im Rahmen der Waffenruhe unter israelischer Kontrolle steht und nicht betreten werden darf. Ein solcher Übertritt gilt als akute Bedrohung, da in der Vergangenheit mehrfach Sprengladungen, Waffen oder Beobachtungsposten in unmittelbarer Nähe israelischer Kräfte platziert wurden.
Auf Anfrage erklärte die IDF, dass am Montag zwei Terroristen neutralisiert wurden, nachdem sie die Sicherheitslinie überquert hatten. Einer von ihnen hatte nach Angaben der Armee verdächtige Objekte im Boden vergraben, nur wenige Meter von israelischen Truppen entfernt. In einem weiteren Fall wurde ein anderer Angreifer ebenfalls nach dem Eindringen in den kontrollierten Bereich getötet. Ob diese Vorfälle in direktem Zusammenhang mit dem gemeldeten Tod Abdel-Hadis stehen, ließ die IDF offen.
Für Israel haben diese Zwischenfälle eine klare Bedeutung: Die Waffenruhe verpflichtet Hamas und ihre Verbündeten, den kontrollierten Bereich nicht zu betreten. Jeder Verstoß wird als Versuch gewertet, israelische Soldaten anzugreifen oder Operationen vorzubereiten. Die wiederholten Übertritte zeigen, dass die Terrororganisationen die vereinbarten Grenzen gezielt austesten – ein Muster, das die fragile Lage weiter belastet.
Gleichzeitig nutzen Gruppen wie die PRC Meldungen über den Tod hochrangiger Mitglieder, um ein Bild gezielter israelischer Eskalation zu zeichnen. Dabei bleibt häufig unerwähnt, dass die Betroffenen aktiv an bewaffneten Strukturen beteiligt waren oder in unmittelbarer Nähe von Kampfhandlungen operierten. Die Informationslage ist in vielen Fällen unvollständig, da Terrororganisationen ihre eigenen Narrative verbreiten, während Israel aus operativen Gründen häufig nur begrenzt Stellung nimmt.
Der Fall zeigt erneut, wie brüchig die Lage im zentralen Gazastreifen bleibt. Selbst unter den Bedingungen einer Waffenruhe führen Übertritte, verdeckte Aktivitäten und Sprengfallen immer wieder zu Situationen, die direkt in Gefechte umschlagen. Für Israel bleibt die „Yellow Line“ ein zentraler Schutzmechanismus, um Truppen zu sichern und Angriffe frühzeitig zu erkennen. Für die Terrororganisationen ist sie eine Barriere, die sie – offen oder verdeckt – zu unterlaufen versuchen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 18. November 2025