Jetzt handeln, nicht diskutieren — Israel verschiebt den gelben Korridor und nimmt zurück, was Hamas missbraucht
Genug mit den Inszenierungen – Israel antwortet jetzt mit geplanter Härte: Nach der erneuten Missachtung von Absprachen durch Hamas bereitet Jerusalem eine sofortige, abgestimmte Territorialmaßnahme vor. Es geht nicht um Rache, sondern um Entzug von Schutzräumen und um Würde für die Getöteten.

Die Debatte in Israel ist vorbei. Nicht weil man das Risiko nicht sieht, sondern weil man die Würdelosigkeit nicht länger erträgt: Vereinbarungen mit einem Akteur, der Leichen instrumentalisiert und Inszenierungen organisiert, sind wertlos. Deshalb steht die Regierung bereit, den sogenannten „gelben Korridor“ nach Westen zu verlagern und Bereiche des Gazastreifens erneut unter direkte Kontrolle zu bringen. Dieser Schritt ist kein reflexhafter Zorn, sondern eine gezielte Reaktion auf ein wiederholtes Muster: Täuschung, Verzögerung, Bruch jeder Vereinbarung.
Die Besonderheit dieser Maßnahme liegt in ihrer Zielrichtung. Es geht nicht um eine pauschale Einschränkung humanitärer Hilfe — daran besteht im Kreis der Verbündeten Einigkeit — sondern um die Entziehung der Räume, die Hamas nutzt: Tunnelknoten, Befehlszentralen, Materialdepots und Rückzugszonen. Indem Israel diese Gebiete wieder besetzt, entzieht es dem Terrorregime die Fähigkeit, Abmachungen als propagandistische Instrumente zu missbrauchen. Das ist strategisch und moralisch unterscheidbar von einer Politik, die die leidende Bevölkerung bestrafen würde.
Die politische Dimension ist klar: Washington wurde informiert und zeigt Bereitschaft, dieses Instrument zu prüfen. Die amerikanische Haltung ist nicht naiv, aber realistisch: Humanitäre Lieferungen dürfen nicht als Druckmittel abgeschnitten werden, wohl aber die geografischen Schutzräume, die Hamas bisher künstlerisch zur Umgehung von Verantwortlichkeit genutzt hat. Die Abstimmung mit den Vereinigten Staaten sichert die internationale Legitimation der Maßnahme und vermindert die Gefahr isolierter Entscheidungen, die dem Land schaden könnten.
Innenpolitisch ist die Lage drückend. Stimmen, die schon zuvor kompromissloseres Vorgehen forderten, werden lauter. Minister verlangen, dass Freigelassene aus früheren Abkommen erneut in Haft genommen werden, sollten Vereinbarungen weiter missachtet werden. Parolen lauten nicht mehr nur „Antwort“, sondern „Entzug der Handlungsfähigkeit“. Das ist politisch verständlich: Wenn Verhandlungen zum Spielball des Gegners werden, dann erodiert Vertrauen in jede künftige Vermittlung. Israel muss zeigen, dass Abkommen Respekt verlangen — andernfalls sind sie wertlos.
Militärisch ist die Verlagerung des gelben Korridors anspruchsvoll, aber beherrschbar. Sie erfordert präzise Aufklärung, gezielte Einsätze und strenge Schutzvorkehrungen für die Zivilbevölkerung. Die operative Realität des Gazastreifens hat oft gezeigt, dass der Gegner urbane Strukturen instrumentalisieren kann. Daher muss Israel bei der Rücknahme von Gebieten zugleich sichere Korridore für die Versorgung der Zivilbevölkerung garantieren und internationale Observationsmechanismen zulassen, die Missverständnisse vermeiden. Wer hier lediglich von „Einmarsch“ spricht, versteht die Dosierung militärischer Maßnahmen nicht. Es geht um Kontrolle, nicht um Chaos.
Die erste Reaktion ist bereits umgesetzt: Die von Hamas organisierten Suchaktionen in Sajaiya werden gestoppt. Dieser Schritt signalisiert: Israel duldet keine Selbstinszenierungen mehr, keine PR-Manipulationen mit Toten. Es ist ein symbolischer wie praktischer Schnitt. Wer mit der Hoffnung von Familien spielt, die Tote erwarten, zerstört jeden zivilisatorischen Anspruch — und wird dafür einen Preis zahlen.
Doch die Risiken sind real und müssen benannt werden. Eine territoriale Anpassung kann internationale Kritik hervorrufen und die humanitäre Lage verschärfen, wenn Versorgungslinien nicht gewährleistet sind. Sie kann die Spannungen an der Nordgrenze befeuern, wenn Nachbarn die Gelegenheit nutzen. All das ist bekannt. Genau deshalb strebt Jerusalem eine koordinierte, zeitlich begrenzte Operation an, flankiert von diplomatischer Erklärung und humanitärer Absicherung. Wer handelt, muss auch Verantwortung tragen.
Am Ende ist diese Entscheidung auch eine moralische Ansage: Die Regeln, die zwischen Staaten und Konfliktparteien gelten, sind nicht beliebig. Sie sind die letzte Bastion der Zivilisation im Angesicht des Terrors. Wer Leichen als Verhandlungsmasse benutzt, wer Vereinbarungen inszeniert, der verliert das Privileg, humanitäre Schutzräume zu beanspruchen. Israel handelt, um diese Regeln zu verteidigen — nicht aus Lust an der Gewalt, sondern im Interesse der Würde der Opfer und der Sicherheit der eigenen Gesellschaft.
Die Weltöffentlichkeit wird urteilen. Das ist ihr Recht. Doch Jerusalem muss zuerst die Pflicht erfüllen: denjenigen Gerechtigkeit zu geben, die durch Täuschung und Zynismus erneut verletzt wurden, und anderen zu zeigen, dass Abkommen nicht zum Bühnenbild eines Verbrecherregimes verkommen dürfen. Dieser Moment verlangt Entschlossenheit, Präzision und die Bereitschaft, sowohl militärisch als auch menschlich Verantwortung zu übernehmen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 28. Oktober 2025