USA erhöhen Druck auf Hamas: Zwei tote israelische Geiseln sollen heute übergeben werden


Während Israel sich auf die Rückgabe zweier ermordeter Geiseln vorbereitet, kündigt US-Außenminister Marco Rubio an, den Druck auf die Hamas zu verstärken. Die amerikanische Regierung will erreichen, dass auch die Leichen der verbliebenen Geiseln nach Israel zurückkehren.

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Ein israelischer Regierungsvertreter erklärte gegenüber dem Nachrichtensender N12, dass die Terrororganisation Hamas voraussichtlich zwei getötete israelische Geiseln freigeben werde.

Die letzte Rückgabe solcher sterblichen Überreste fand am Dienstag statt. Insgesamt werden in Gaza derzeit noch 13 Geiseln festgehalten. Sicherheitsquellen gehen davon aus, dass Hamas den Aufenthaltsort von mindestens vier bis fünf weiteren Toten selbst nicht mehr kennt – ein Umstand, der die Bemühungen um ihre Rückführung zusätzlich erschwert.

Washington verstärkt Druck auf Hamas

Der amerikanische Außenminister Marco Rubio bekräftigte in Jerusalem die Unterstützung der USA für Israel. Nach Treffen mit den Familien der beiden ermordeten amerikanisch-israelischen Geiseln Itai Chen und Omer Neutra versprach er, „den Druck auf Hamas weiter zu erhöhen, bis alle Geiseln – lebend oder tot – zurückkehren.“

„Wir prüfen derzeit alle Optionen, um den direkten und indirekten Druck auf Hamas zu verstärken“, sagte Rubio. „Die Vereinigten Staaten werden nicht ruhen, bis jede Geisel, auch die gefallenen, nach Hause gebracht ist.“

Rubio, der am Donnerstagabend in Israel eingetroffen war, traf Premierminister Benjamin Netanyahu in dessen Büro in Jerusalem und besuchte am Freitag den amerikanischen Koordinierungsstab im Süden des Landes, der die Lage in Gaza überwacht.

In einer öffentlichen Erklärung schrieb Rubio: „Wir werden niemals diejenigen vergessen, die im Terrorgefängnis von Hamas gestorben sind. Heute habe ich die Familien der amerikanischen Geiseln getroffen. Wir werden nicht ruhen, bis ihre Überreste zurückgekehrt sind.“

Israelische Erwartungen und diplomatische Herausforderungen

Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter betonte gegenüber N12, man gehe davon aus, dass Hamas „noch mehr tun könne, um weitere Leichen in naher Zukunft zu übergeben“. Israel erwarte, dass die Organisation „die gebotene Anstrengung“ unternehme, um dies so bald wie möglich umzusetzen.

Die Rückführung der Leichen bleibt ein zentraler Bestandteil des Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas, das unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA erreicht wurde. Doch auch diese humanitären Schritte sind von zähen Verhandlungen begleitet – und von der innerpalästinensischen Machtlogik der Hamas abhängig.

Während Israel und die Vereinigten Staaten weiterhin auf vollständige Aufklärung drängen, nutzt die Hamas jede Übergabe als politisches Signal: als Beweis angeblicher Kontrolle, als Versuch, moralische Gleichstellung mit Israel zu suggerieren – und als Mittel, internationale Aufmerksamkeit zu instrumentalisieren.

Internationale Mission in Vorbereitung

Rubio äußerte sich auch zur geplanten internationalen Stabilisierungstruppe für Gaza, die im Rahmen der amerikanischen Nachkriegsstrategie entstehen soll. „Viele Länder haben bereits signalisiert, sich an dem Einsatz zu beteiligen“, sagte er. „Doch jedes Land muss genau wissen, welche Befugnisse diese Mission haben wird – und die Partner müssen auch von Israel akzeptiert werden.“

Auf den wiederholten Vorstoß des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die Türkei als Teil der internationalen Mission zu integrieren, reagierte Rubio mit Zurückhaltung: „Die Partner müssen gemeinsam vereinbart werden – und sie müssen Israels Vertrauen genießen.“

Hoffnung auf letzte Rückkehr

Für die Familien der Toten bleibt die Rückführung ihrer Angehörigen der letzte, schmerzhafte Schritt in einem andauernden Albtraum. Nach monatelangen Verhandlungen, nach Fehlinformationen, nach gebrochenen Versprechen der Hamas, könnte der heutige Tag für zwei Familien in Israel Gewissheit bringen.

Für die Regierung Netanyahu ist es mehr als ein humanitärer Vorgang – es ist eine Verpflichtung: Die Rückkehr jedes einzelnen Bürgers, lebend oder tot, bleibt ein Grundpfeiler der israelischen Staatsräson.

Doch der Weg dorthin bleibt ein moralischer und politischer Drahtseilakt – zwischen Verhandlung und Härte, zwischen diplomatischem Druck und der Realität einer Terrororganisation, die Menschlichkeit als Tauschwert benutzt.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 25. Oktober 2025

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