Hamas plant heimlich ihre Rückkehr an die Macht – trotz Waffenstillstand und internationaler Vereinbarungen
Während die Welt über Wiederaufbau spricht, bereitet die Hamas bereits ihr politisches Comeback vor. Nach Informationen des israelischen Senders KAN arbeitet die Terrororganisation im Verborgenen an der Bildung einer Regierung, in der sie weiterhin die Fäden zieht – mit Wissen arabischer Vermittler.

Offiziell herrscht Waffenruhe. Inoffiziell bereitet sich die Hamas darauf vor, auch in der „Nachkriegsordnung“ des Gazastreifens das Sagen zu behalten. Wie der israelische öffentlich-rechtliche Rundfunk KAN am Dienstagmorgen berichtete, habe die Terrororganisation gezielt loyale Unterstützer in das geplante technokratische Übergangskabinett entsandt, das den Gazastreifen nach dem Krieg verwalten soll.
Die Vereinbarung zur Beendigung des Krieges zwischen Israel und der Hamas sah vor, dass die Hälfte der Ministerposten von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und die andere Hälfte von „unabhängigen Fachleuten“ besetzt wird. Doch laut KAN hat die Hamas diese Vorgabe unterlaufen: Die Hälfte der Kandidaten, die sie nominierte, seien langjährige Sympathisanten der Bewegung – Menschen, die „ihre Ideologie teilen und ihr weiterhin loyal verbunden sind“.
Arabische Vermittler – allen voran Ägypten – sollen laut Bericht über diese Ernennungen informiert gewesen sein. Den Diplomaten sei eine Liste der künftigen „Minister“ vorgelegt worden, auf der sich mehrere Namen befanden, die dem inneren Zirkel der Hamas angehören oder in der Vergangenheit in ihrem Umfeld aktiv waren.
Damit droht, was Israel seit Monaten befürchtet: dass die Hamas ihren politischen Einfluss über das Etikett einer Technokratenregierung fortsetzt, ohne formell an der Macht zu bleiben – eine Strategie, die sie bereits nach früheren Konflikten erfolgreich erprobt hatte.
Israels Sorge: Der Wiederaufbau als Rückkehrplattform der Hamas
Erst wenige Stunden vor Bekanntwerden dieser Enthüllung hatte KAN gemeldet, dass Israel die Vereinigten Staaten gebeten hat, den Wiederaufbau Gazas vorerst nicht zu starten, solange unklar bleibt, ob die Hamas tatsächlich bereit ist, ihre Waffen abzugeben.
Die israelische Forderung ist klar: Keine Gelder, keine Hilfsgüter, keine Infrastrukturprojekte, solange die Tunnelanlagen der Hamas nicht vollständig geschlossen und die militärischen Strukturen nicht aufgelöst sind. Doch genau das scheint die Hamas zu umgehen.
Ein hochrangiger Funktionär der Organisation hatte letzte Woche gegenüber Reuters erklärt, dass die Hamas sich nicht verpflichten könne, zu entwaffnen. Damit untergräbt sie nicht nur den Geist der Waffenruhe, sondern auch jedes internationale Vertrauen in den angekündigten Wiederaufbauprozess.
Der alte Trick mit dem neuen Namen
Was die Hamas als „Technokratenregierung“ verkauft, ist in Wahrheit ein politisches Tarnmanöver. Hinter dem Begriff verbirgt sich das Ziel, die internationale Gemeinschaft zu täuschen und zugleich ihre Machtstrukturen in Gaza zu erhalten. Viele der angeblich „zivilen Experten“ sind seit Jahren Teil der Verwaltungsapparate, die der Hamas unterstehen – vom Innenministerium bis zur Bauaufsicht, die Tunnelprojekte koordinierte.
Israelische Sicherheitskreise warnen bereits: Sollte der Westen auf diese Konstruktion hereinfallen, könnte die Hamas bald wieder über humanitäre Mittel, Zölle und internationale Hilfsgelder verfügen – und damit auch über die Ressourcen, sich militärisch neu zu formieren.
Schweigen der Vermittler
Besonders brisant ist, dass die arabischen Vermittler – darunter Ägypten, Katar und Jordanien – über die Hamas-Liste informiert gewesen sein sollen. Offiziell betonen sie, man wolle eine „umfassende palästinensische Lösung“ fördern. Inoffiziell, so Analysten in Jerusalem, sei es jedoch bequemer, die Hamas politisch einzubinden, als sie militärisch zu bekämpfen.
Das Kalkül ist klar: Eine Hamas, die als politischer Akteur im System bleibt, lässt sich leichter kontrollieren – aber auch leichter legitimieren.
Die Illusion vom Neuanfang
Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Von einem echten „Tag danach“ kann in Gaza keine Rede sein. Solange die Hamas ihre Macht über Institutionen, Medien und Straßen beibehält, bleibt jeder Wiederaufbau nur Fassade. Und solange arabische Vermittler dieses Spiel stillschweigend mitspielen, steht die Region vor dem nächsten Täuschungsmanöver.
Die Hamas mag militärisch geschwächt sein – politisch aber operiert sie längst wieder aus dem Schatten heraus. Und wer jetzt beim Wiederaufbau hilft, ohne klare Bedingungen zu setzen, riskiert, die Waffenruhe von heute in den nächsten Krieg von morgen zu verwandeln.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 21. Oktober 2025