US-Vizepräsident Vance und Ägyptens Geheimdienstchef treffen Netanyahu in Jerusalem


Inmitten der fragilen Waffenruhe im Gazastreifen koordinieren die USA, Ägypten und Israel ihre nächsten Schritte. US-Vizepräsident JD Vance und Ägyptens Geheimdienstchef Hassan Rashad sind fast zeitgleich in Israel eingetroffen, um den von Präsident Donald Trump initiierten Friedensplan weiter voranzubringen.

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Am Dienstagmittag landeten innerhalb weniger Stunden zwei Regierungsflugzeuge auf dem Flughafen Ben Gurion. Zuerst traf Hassan Rashad, Leiter des ägyptischen Nachrichtendienstes, zu einem Arbeitsbesuch ein. Kurz darauf folgte US-Vizepräsident JD Vance, der an Bord der „Air Force Two“ in Israel ankam. Beide Besuche stehen im Zusammenhang mit den laufenden Gesprächen über die Stabilisierung der Waffenruhe und die Umsetzung der ersten Phase des US-amerikanischen Friedensplans für Gaza.

Nach Angaben des Büros des Premierministers traf sich Benjamin Netanyahu in Jerusalem mit Rashad, um über „die Förderung des Trump-Plans, die bilateralen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten sowie über regionale Fragen“ zu sprechen. Auch ein Treffen des ägyptischen Sicherheitschefs mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst (Schin Bet) ist geplant.

Gespräche über die nächste Phase des Friedensplans

Die Vereinigten Staaten und Ägypten koordinieren derzeit eng die internationale Unterstützung für den Wiederaufbau des Gazastreifens. Beide Länder gelten als zentrale Vermittler zwischen Israel und den palästinensischen Akteuren. Nach israelischen Medienberichten soll es dabei vor allem um den Übergang in die zweite Phase des Trump-Plans gehen, die den politischen Wiederaufbau und die internationale Kontrolle über die Region betrifft.

Israel hat deutlich gemacht, dass ein Wiederaufbau erst beginnen könne, wenn Hamas vollständig entwaffnet ist und sämtliche Tunnelanlagen beseitigt wurden. Ägypten, das in den vergangenen Monaten wiederholt zwischen den Parteien vermittelt hat, teilt nach Angaben aus Kairo das Ziel, die Waffenruhe zu stabilisieren und die Grenze zu sichern.

Amerikanische Militärpräsenz und Sicherheitskoordination

Vance wird während seines mehrtägigen Besuchs auch die amerikanische Kommandoeinheit bei Kirjat Gat besuchen. Dort sind rund 200 US-Soldaten stationiert, die gemeinsam mit israelischen Kräften die Lage im Gazastreifen überwachen. Die Basis steht unter dem Kommando eines US-Generals im Rang eines Drei-Sterne-Offiziers – ein Symbol der engen sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten.

Der US-Vizepräsident wird außerdem Gespräche mit israelischen Regierungsvertretern führen, um die humanitäre Versorgung und die Rückkehr der letzten im Gazastreifen vermissten Personen zu besprechen. Die USA unterstützen dabei den Plan zur Bildung einer internationalen Such- und Bergungseinheit, die von mehreren Staaten getragen werden soll.

Treffen mit ehemaligen Geiseln

Parallel zu den politischen Gesprächen trafen Trumps Sondergesandter Steve Witkoff und Jared Kushner in Jerusalem mit mehreren der in der letzten Woche freigelassenen israelischen Geiseln zusammen.
Die ehemaligen Entführten – unter ihnen Omri Miran, Ziv Berman, Matan Angrest und Bar Kuperstein – dankten den US-Vertretern für ihren Einsatz bei der Freilassung und betonten, dass das Thema der noch verbleibenden 15 Gefangenen weiter Priorität haben müsse.

„Wir sind Präsident Trump und allen Beteiligten dankbar, die unsere Rückkehr ermöglicht haben“, hieß es in einer Erklärung der Familien.

Kooperation zwischen Washington, Jerusalem und Kairo

Dass Vertreter der USA und Ägyptens gleichzeitig in Israel zu Gesprächen weilen, unterstreicht die diplomatische Bedeutung der aktuellen Phase. Nach den Zusammenstößen zu Beginn der Woche, bei denen zwei israelische Soldaten getötet wurden, bemühen sich alle Vermittlerstaaten, die Waffenruhe aufrechtzuerhalten.

Die Gespräche in Jerusalem sollen sicherstellen, dass die zweite Phase des Abkommens – die internationale Unterstützung für den Wiederaufbau und die Einrichtung von Verwaltungsstrukturen im Gazastreifen – vorbereitet werden kann. Sowohl Israel als auch Ägypten betonen, dass die Sicherheitslage Vorrang habe, bevor weitere politische Schritte eingeleitet werden.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 21. Oktober 2025

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