IDF meldet Durchbruch: Mehr als die Hälfte von Gaza-Stadt unter Kontrolle


Israels Armee hat in Gaza-Stadt massive Geländegewinne erzielt. Über 800.000 Zivilisten sind geflohen, während die IDF Stadtviertel wie Shuja’iya und Tel al-Hawa unter Kontrolle bringt. Doch der härteste Teil der Operation steht noch bevor.

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Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben am Samstag erklärt, inzwischen über die Hälfte von Gaza-Stadt die operative Kontrolle erlangt zu haben. Damit rückt die Armee ihrem Ziel näher, die Hochburg der Hamas systematisch zu zerschlagen. Nach Angaben des Südkommandos wurden bereits rund 800.000 der ursprünglich eine Million Bewohner evakuiert. Gaza-Stadt, einst das politische, wirtschaftliche und militärische Zentrum des Gazastreifens, steht damit vor einer entscheidenden Zäsur.

Koordinierte Operationen im Stadtgebiet
Wie das israelische Südkommando gegenüber Walla erklärte, sind die Geländegewinne das Ergebnis koordinierter Angriffe mehrerer Divisionen im Rahmen der Operation „Gideons Streitwagen II“. In den vergangenen Tagen habe die Armee den Radius ihrer nächtlichen Angriffe ausgeweitet – allein über 140 Ziele wurden pro Nacht ins Visier genommen. Neben massiven Luftschlägen setzten die IDF auf kombinierte Bodenoffensiven, um die Terrorinfrastruktur der Hamas zu zerstören.

Stadtteile unter israelischer Kontrolle
In mehreren Stadtteilen hat die IDF bereits feste Kontrolle erlangt. Dazu zählen:

  • Tel al-Hawa (Südwesten): Schon mehrfach Ziel von Luft- und Bodenoperationen. Hamas konnte dort trotz wiederholter Angriffe immer wieder Strukturen aufbauen.

  • Al-Nadi: Niedrig bebaute Wohngebiete, die über Jahre Rückzugsräume für Terroristen waren.

  • Sheikh Ajleen (Küstengebiet): Heftige Kämpfe und systematische Schläge gegen Hamas-Nester.

  • Zeitoun (Südosten): Bereits in der ersten Phase der Operation schwer umkämpft.

  • Shuja’iya (Osten): Symbolort der Hamas-Terrorherrschaft und Ausgangspunkt vieler Angriffe am 7. Oktober 2023. Hier toben die intensivsten Gefechte.

  • Tuffah (Nordosten): Schwerpunkt langfristiger Operationen gegen Tunnelsysteme und Waffenlager.

Noch umkämpfte Zonen
Dennoch gibt es noch Stadtteile, die nicht vollständig unter israelischer Kontrolle stehen. Besonders hervorzuheben ist Al-Rimal, das Herz der Stadt mit Banken, Universitäten, Medienhäusern und Residenzen hochrangiger Hamas-Kader. Auch die Altstadt gilt als Rückzugsgebiet für Terroristen. Weiterhin unkontrolliert sind das Al-Shati-Flüchtlingslager und das Viertel Sabra, wo sich Hamas-Kämpfer nach wie vor verschanzen.

In einigen dieser Bereiche errichten die IDF Belagerungsringe, um die dort vermuteten Kämpfer einzuschließen. Der Umstand, dass ein Großteil der Zivilbevölkerung geflohen ist, verschafft der Armee mehr Handlungsspielraum für präzise Schläge.

Strategische Bedeutung für Israel
Die Einnahme von Gaza-Stadt bedeutet für Israel mehr als nur einen militärischen Erfolg. Shuja’iya, Rimal und das Flüchtlingslager Shati sind Orte, die seit Jahrzehnten mit Terror und Israelhass verbunden sind. Wer sie kontrolliert, zerschlägt nicht nur das Kommandozentrum der Hamas, sondern bricht auch deren Symbolmacht. Gleichzeitig weiß die israelische Führung: Solange einzelne Stadtteile nicht gesichert sind, bleibt die Gefahr von Guerilla-Angriffen und Tunneloperationen bestehen.

Ein Krieg ohne Rückkehr in die Vergangenheit
Dass über 800.000 Menschen aus der Stadt geflohen sind, verändert die Dynamik. Die Hamas verliert ihre Schutzschilde, Israel gewinnt militärische Optionen. Doch auch die Frage nach der Zukunft von Gaza-Stadt rückt näher. Wer wird über die „befreiten“ Viertel herrschen? Und wie lässt sich verhindern, dass die Terror-Infrastruktur in wenigen Jahren neu entsteht?

Die IDF hat mit der Kontrolle über große Teile von Gaza-Stadt zwar eine entscheidende Etappe erreicht. Doch das eigentliche Ziel – die dauerhafte Ausschaltung der Hamas – steht noch aus. Der Kampf um die verbliebenen Bastionen, insbesondere Al-Rimal und Shati, könnte den schwersten Teil der Operation darstellen.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 27. September 2025

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