„Hitler hatte recht“: Antisemitische Attacke auf Auto einer Unterstützerin der Geiselfamilien


Ein alltäglicher Einkauf wurde für Liora, eine Rentnerin aus dem Zentrum Israels, zum Schockmoment. Als sie nach mehreren Stunden zum Parkplatz des Einkaufszentrums zurückkehrte, fand sie ihr Auto schwer beschädigt vor: Die Magnetschilder, mit denen sie Solidarität mit den israelischen Geiseln zeigte, waren abgerissen. Auf den Wagen selbst hatten Unbekannte mit schwarzer Farbe die Worte „Hitler hatte recht“ gesprüht.

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„Ich war fassungslos“, erzählte Liora später. „Ich wollte nur Geschenke zum Feiertag kaufen – und kehre zurück zu einer Hassbotschaft, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“ Die Polizei habe sofort reagiert und sich nach ihrer Heimkehr erkundigt, ob sie sicher zu Hause angekommen sei.

Doch neben dem psychischen Schock bleibt auch ein wirtschaftlicher Schaden: 1.650 Schekel soll die Reparatur kosten, zudem droht eine Erhöhung ihrer Versicherungspolice. „Sie sagten mir, es tut ihnen leid, dass es mich getroffen hat – aber am Ende bleibe ich auf den Kosten sitzen“, so Liora bitter.

Der Vorfall ist kein Einzelfall. In den vergangenen Wochen häufen sich Attacken auf Angehörige von Geiseln und ihre Unterstützer. Vor wenigen Tagen beschimpfte ein Motorradfahrer Demonstranten in Jerusalem, sie gehörten in einer „richtigen“ Gesellschaft mit einem „Schuss in den Kopf“ bestraft. Ein Vater eines Geisels wurde attackiert, als ein Passant seinen Hund auf ihn hetzte.

Im Hauptquartier der Geiselfamilien herrscht Entsetzen. „Die Zunahme antisemitischer und gewalttätiger Übergriffe gegen Familienangehörige und Aktivisten ist die direkte Folge der Hetze, die von höchster Stelle unkommentiert bleibt“, heißt es in einer Stellungnahme. „Wir hören keine klaren Worte der Verurteilung von Seiten der politischen Führung. Die Schrift steht in riesigen Lettern an der Wand: Diese Gewalt kann eskalieren – und sie kann in einer Katastrophe enden.“

Auch international ist der Fall von Bedeutung. Der Spruch „Hitler hatte recht“ ist mehr als nur eine Schmiererei – er verweist auf den mörderischsten Antisemitismus der Geschichte, auf die industrielle Vernichtung von Millionen Juden. Dass er 2025 auf einem Auto in Israel auftaucht, ist ein Weckruf. Wer heute Menschen attackiert, die nichts weiter tun, als sich für die Rückkehr von Entführten einzusetzen, greift die Grundfesten des gesellschaftlichen Zusammenlebens an.

Liora selbst versucht, trotz allem Haltung zu bewahren. „Ich hoffe, dass es besser wird und dass wir endlich Ruhe finden. Aber am wichtigsten ist: Die Geiseln müssen endlich nach Hause zurück.“

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Freitag, 19. September 2025

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