Drei Divisionen im Vorstoß: So sieht Israels Plan zur Einnahme der Stadt Gaza aus
Mit Panzern, Luftwaffe und einem massiven Reservistenaufgebot dringt die IDF in das Herz von Gaza vor. Ein Sprecher skizziert den militärischen Fahrplan — und macht klar: Dies ist kein Symbolakt, sondern ein entschlossener Versuch, die Terrorherrschaft zu brechen.

Die israelische Armee hat den ersten Bodenabschnitt der Operation begonnen: Drei Divisionen sind jetzt in oder an der Stadt Gaza im Einsatz, unterstützt von weiteren Verbänden. Während die Luftwaffe die Angriffe fortsetzt, betont das Militär seine Absicht, systematisch die Infrastruktur der Hamas zu zerstören und zugleich humanitäre Hilfe in den Süden zu bringen.
Brigadiergeneral Effi Deprin gab am Abend eine umfassende Lagebild-Äußerung ab: Die Einheiten 98 und 162 operieren bereits in der Stadt, und in den kommenden Tagen soll sich die Division 36 anschließen. Zusätzlich bleibt die 99. Division im Norden aktiv. Deprin machte deutlich, dass die Armee durch die Kontrolle großer Teile der Küstenzone und weiterer Stadtteile die Voraussetzungen geschaffen hat, das Gefecht ins Zentrum zu verlagern. Die Zerstörung zahlreicher Hochhäuser sei kein Akt der Willkür gewesen, sondern die Folge gezielter Aufklärung: In diesen Bauwerken habe die Hamas Kommandostrukturen, Waffenlager und Tunnelausgänge betrieben — Einrichtungen, die gezielt zur Tötung israelischer Soldaten und Zivilisten eingesetzt wurden.
Die Operation ist in ihrer Dimension und Intensität neu. Bis zu 130.000 Reservisten wurden aufgerufen; aktuell sind Zehntausende bereits eingezogen. Die IDF beschreibt das Vorgehen als abgestuften, methodischen Vorstoß, der Luftmacht, Panzer und Infanterie kombiniert. Deprin sprach von einem klaren Vorteil der Streitkräfte in Ausbildung, Ausrüstung und moralischem Gehorsam. Ziel sei die „Entscheidung über die Stadt“ — ein Wort, das nicht zynisch, sondern strategisch verstanden werden muss: Die Armee will die Fähigkeit der Hamas zur organisierten Kriegsführung in einem urbanen Raum dauerhaft brechen.
Der Sprecher hob wiederholt hervor, dass parallel zur militärischen Aktion ein humanitäres Programm umgesetzt werde. Israel hat Korridore in den Süden geöffnet, mehrere Feldkrankenhäuser aufgebaut und zehntausende Zelte bereitgestellt. Nach Armeeangaben haben sich bereits etwa 350.000 Bewohner aus der Stadt in sichere Gebiete begeben. Deprin versicherte: „Es wird keinen Hunger geben in Gaza.“ Gleichzeitig klagte er über die Praxis der Hamas, Zivilisten als Schutzschilde zu benutzen und Abwanderungsversuche zu verhindern. Diese Doppelbelastung ist die bittere Realität: Militärische Notwendigkeit trifft auf menschliche Tragödie — und beides verlangt entschlossene, aber rechtskonforme Antworten.
Kampf in urbaner Umgebung ist die härteste Prüfung für jede Armee. Täuschung, enge Gassen, unterirdische Tunnel und in Wohnhäusern versteckte Schützen machen jeden Meter teuer. Deprin nannte die Taktik: Luftschläge, präzise Aufklärung und schrittweises Vorrücken sollen die Gefährdung der eigenen Kräfte reduzieren. Die IDF betont, dass die Soldaten mit dem Ziel kämpfen, Geiseln zu befreien und die verbliebenen Terrorzellen zu zerschlagen. Die Mahnung des Sprechers war klar: Dieser Vorgang werde „so lange dauern, wie es nötig ist“ — er selbst sprach von Monaten, nicht von Tagen.
Die militärische Operation ist auch ein politischer Akt. Die Führung in Jerusalem sieht sich in der Pflicht, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die das Massaker vom 7. Oktober ermöglichten und rechtfertigten. Deprin betonte, dass die Armee in enger Abstimmung mit politischen Entscheidern operiere und festen rechtlichen Vorgaben folge. Gleichzeitig steht Israel international unter Beobachtung; Vorwürfe, die militärischen Mittel seien unverhältnismäßig, werden auch künftig laut bleiben. Aus israelischer Sicht aber ist die Kernfrage simpel: Darf ein Staat zulassen, dass eine Organisation, die Tod und Versklavung propagiert, in einer dicht besiedelten Stadt ungestört Strukturen aufbaut, von denen aus sie weiter morden kann?
Die kommenden Tage werden zeigen, wie schnell die IDF die Kontrolle ausdehnen kann. Die angekündigte Verstärkung der Bodenkräfte, verbunden mit anhaltender Luftunterstützung, deutet auf eine lange, zähe Phase von Häuserkämpfen hin. Die Armee hat wiederholt betont, dass sie nicht an präventiver Zerstörung interessiert ist, sondern an der Zerschlagung der Kampffähigkeit der Hamas. Für die Menschen in Israel ist dies ein Schritt, den viele als notwendig ansehen, um künftige Angriffe zu verhindern. Für die Bewohner Gazas ist es eine Tragödie, die Leid bringt und eine humanitäre Herausforderung, die Linderung verlangt.
Am Ende der Rede des Sprechers stand eine persönliche Note: Die Rückkehr der Geiseln habe Priorität; die Truppe kämpfe mit dem Bild der Vermissten vor Augen. Das ist der Kern dieses Krieges aus israelischer Perspektive — die unbedingte Pflicht, die eigenen Bürger zu schützen und die Macht dieses mörderischen Apparates zu brechen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 16. September 2025