Elisabeth Zourkov zurück in Israel – nach 900 Tagen in Geiselhaft


Zweieinhalb Jahre lang war die israelisch-russische Forscherin Elisabeth Zourkov in der Gewalt der Terrorgruppe Kata’ib Hisbollah im Irak. Nun ist sie frei – sichtbar gezeichnet, aber lächelnd. Ihre Befreiung gelang durch monatelange Geheimverhandlungen und massiven Druck aus Jerusalem und Washington.

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Elisabeth Zourkov, von Sanitätern gestützt, ihre Familie an der Seite, im Krankenhaus von Tel Hashomer. Sie bewegt sich mühsam, aber sie lächelt. Es ist der erste öffentliche Moment nach über 900 Tagen im Untergrund irakischer Terroristen.

Im März 2023 war Zourkov, Doktorandin der Princeton University mit israelischem und russischem Pass, in Bagdad verschleppt worden. Hinter der Tat stand die vom Iran gesteuerte Miliz Kata’ib Hisbollah, die im Irak zu den radikalsten Gruppen zählt. Für mehr als zwei Jahre war sie verschwunden. Ihre Familie wusste nur: Sie lebt, aber sie leidet.

Nun berichten Angehörige, dass Zourkov in der Geiselhaft unter schweren Bedingungen litt: Rückenschmerzen, die heute ihre Bewegungen einschränken, Schlafrhythmen, die durch Hitze und Gefangenschaft aus dem Gleichgewicht gerieten. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt: ein Radio, über das sie Nachrichten aus Israel hörte.

Politischer und diplomatischer Kraftakt

Ihre Freilassung war kein Zufall, sondern Ergebnis langer Geheimverhandlungen. Israels Premier Benjamin Netanyahu sprach mit Zourkov nach ihrer Rückkehr und betonte, „dass enorme Anstrengungen über lange Zeit in ihre Heimkehr investiert wurden – und dass dieselbe Entschlossenheit für alle noch in Gefangenschaft befindlichen Geiseln gilt“.

Auch Washington spielte eine Schlüsselrolle. Präsident Donald Trump erklärte in sozialen Netzwerken, Zourkov sei „nach monatelanger Folter“ nun in Sicherheit. Er habe einen präsidialen Erlass unterzeichnet, der umfassende Sanktionsdrohungen gegen Terrorgruppen enthielt – ein entscheidender Hebel, der Kata’ib Hisbollah offenbar zum Einlenken brachte.

Adam Boehler, Sondergesandter Trumps für Geiselfragen, berichtete von intensiven Monaten im Hintergrund. Der Durchbruch sei durch das klare Signal erfolgt, dass die USA „alles in ihrer Macht stehende“ tun würden, um Zourkovs Freilassung zu erzwingen.

Ein Signal auch an Hamas

Die Botschaft, die von diesem Fall ausgeht, ist eindeutig: Terrorgruppen reagieren auf Druck. Boehler formulierte es klar: „Kata’ib Hisbollah hat den Ernst verstanden. Dasselbe muss nun die Hamas begreifen. Alle Geiseln müssen freikommen – sonst wird die Antwort folgen.“

Für Israel ist die Rückkehr Zourkovs nicht nur ein menschlicher Triumph, sondern auch ein politisches Signal. Nach dem 7. Oktober sind Dutzende Israelis noch immer in der Hand der Hamas. Netanyahu nutzte die Gelegenheit, um den Familien dieser Geiseln zu versichern: „Wir handeln, unermüdlich, bis jeder Einzelne zurückkehrt.“

Ein persönlicher Neuanfang

Für Zourkov selbst beginnt nun ein langer Weg der Heilung. Im Sheba-Krankenhaus wird sie medizinisch und psychologisch betreut, ähnlich wie ehemalige Hamas-Geiseln. Ihre Familie beschrieb die ersten Begegnungen als „Momente, die wir niemals vergessen werden“.

Ihre Rückkehr ist mehr als ein privates Glück. Sie ist eine Mahnung, dass Israel seine Bürger nicht aufgibt – und dass die Weltgemeinschaft klar zwischen Täter und Opfer unterscheiden muss.

 

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 11. September 2025

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