Die größte Evakuierungsanordnung seit Kriegsbeginn: Israel bereitet den Sturm auf Gaza-Stadt vor


Die IDF fordert Hunderttausende Bewohner von Gaza-Stadt zur Flucht auf – ein klares Signal für eine bevorstehende Großoffensive. Während Netanyahu überzeugt ist, dass die Einnahme der Stadt Hamas zur Kapitulation zwingen wird, warnt das Militär vor schweren Risiken.

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Am Dienstagmorgen hat die israelische Armee ihre bislang umfassendste Evakuierungsanordnung für Gaza-Stadt herausgegeben. Diese Maßnahme ist mehr als nur eine militärische Routineankündigung – sie markiert den Wendepunkt. Zum ersten Mal deutet alles darauf hin, dass die lange vorbereitete Bodenoffensive gegen das Zentrum der Hamas-Herrschaft unmittelbar bevorsteht.

Seit Monaten drängt die IDF die Zivilbevölkerung dazu, das Gebiet zu verlassen. Doch trotz wiederholter Warnungen und Flugblätter sind von etwa einer Million Bewohnern bislang nur rund 100.000 geflohen. Der Grund liegt nicht nur in der Furcht der Menschen, ihre Häuser und ihr Hab und Gut endgültig zu verlieren, sondern auch in der Politik der Hamas. Israelische Sicherheitskreise berichten, die Terrororganisation blockiere gezielt Ausgänge, um Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Netanyahu setzt auf die Einnahme der Stadt

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Linie klar abgesteckt: Die Einnahme von Gaza-Stadt soll Hamas zwingen, die verbliebenen Geiseln freizugeben, und zugleich die Organisation militärisch entscheidend schwächen. Gaza-Stadt ist nicht nur das symbolische Herz der Hamas-Herrschaft, sondern auch ihr logistisches Zentrum. Wer hier die Kontrolle übernimmt, so die Hoffnung, zerschlägt die Machtbasis der Terroristen.

Doch innerhalb der Armee herrscht weniger Einigkeit. Teile des Generalstabs warnen, dass Hamas selbst nach einer Niederlage in Gaza-Stadt nicht verschwinden wird, sondern in den Untergrund zurückkehrt. Kleine, mobile Terrorzellen könnten die israelischen Truppen weiter angreifen und die Region destabilisieren. Zudem droht eine Offensive nicht nur Hamas-Kämpfer, sondern auch israelische Geiseln und unzählige Zivilisten das Leben zu kosten.

Erinnerung an 2023 – Lehren aus dem ersten Sturm

Die Lage weckt Erinnerungen an Oktober und November 2023. Damals bereitete Israel den Einmarsch wochenlang mit massiven Bombardierungen vor, bevor fünf Divisionen – zwischen 25.000 und 50.000 Soldaten – in die Stadt vorrückten. Die Hamas hatte zu diesem Zeitpunkt rund 10.000 Kämpfer mobilisiert, mehr als die Hälfte fiel innerhalb weniger Wochen.

Heute ist die Situation anders: Die Hamas verfügt nicht mehr über die gleichen Kapazitäten für konventionelle Schlachten. Stattdessen setzt sie auf Guerilla-Taktik, auf Tunnel, improvisierte Sprengfallen und gezielte Hinterhalte. Ob also tatsächlich erneut fünf Divisionen nötig sein werden, ist fraglich.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 9. September 2025

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