Israels Luftwaffe verstärkt Angriffe in Gaza – Hamas versucht Evakuierungen zu verhindern


Während die IDF die Stadt Gaza massiv bombardiert und zur Flucht in den Süden aufruft, zwingt die Hamas die Bevölkerung zum Verbleib. Bewohner berichten von Verzweiflung, hohen Kosten und wachsender Angst – und von einer unausgesprochenen Wahrheit: Der 7. Oktober war ein Fehler.

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Am Wochenende hat die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf die Stadt Gaza und angrenzende Stadtviertel erheblich intensiviert. Im Rahmen der laufenden Operation „Merkavot Gideon 2“ wurden gezielt Hochhäuser, Tunnelsysteme und Stellungen der Hamas getroffen. Das israelische Militär kombinierte dabei präzise Luftschläge mit Informationen des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der militärischen Aufklärung, um Bedrohungen zu beseitigen, bevor Bodentruppen in die dicht besiedelte Kernstadt vorrücken.

Begleitet wurden die Angriffe von Hunderttausenden Flugblättern, Textnachrichten und öffentlichen Aufrufen, die Bevölkerung solle sich in den Süden, insbesondere in die Region Muwasi, begeben. Doch nur ein Bruchteil – Schätzungen zufolge einige zehntausend Menschen – folgte den Warnungen. Etwa eine Million Zivilisten verbleiben weiterhin in der Stadt.

Der Grund liegt nicht allein in Angst oder Hoffnung, sondern im aktiven Handeln der Hamas. Die Terrororganisation setzt ihre Sicherheitsapparate ein, um Menschen am Verlassen Gazas zu hindern. Über Kanäle, die der Hamas nahestehen, wird behauptet, die israelischen Warnungen seien Täuschungen. Es gebe keine sicheren Gebiete im Süden, jeder Fluchtversuch sei zwecklos.

Zugleich versuchen Hamas-Funktionäre, die israelischen Hinweise auf humanitäre Korridore als „Lüge“ darzustellen. In regimetreuen Botschaften heißt es, Israel wolle Menschen absichtlich in klar markierte Zonen locken, um sie dort leichter angreifen zu können.

Doch die Realität vor Ort ist komplexer. Bewohner, die den Schritt der Flucht bereits gegangen sind, berichten von einer zerstörten Alltagswelt. Preise für Zelte, Planen oder einfache Wasserleitungen schnellen in astronomische Höhen. Ein Familienvater rechnete öffentlich vor: rund 10.000 Schekel koste es, seine Familie in einem Notlager notdürftig unterzubringen – eine Summe, die die meisten nicht aufbringen können.

Andere Stimmen aus Gaza sprechen von seelischem Zerfall. Menschen berichten, dass die psychische Belastung der Vertreibung fast größer sei als die akute Gefahr durch die Kämpfe. „Vertreibung ist ein Tod in vielen Formen“, schrieb eine Bewohnerin. Eine andere erklärte, sie spüre, wie der Tag komme, an dem Gaza vollkommen ausgelöscht werde – und dass man diesen Tag mit klarem Verstand nicht überstehen könne.

Bemerkenswert sind Äußerungen, die selbst in Gaza ungewöhnlich offen klingen: Ein Palästinenser erklärte, der 7. Oktober sei ein unverzeihlicher Fehler gewesen. Damit deutet er an, dass die Katastrophe, die die Hamas über die Region gebracht hat, nicht nur Israel betrifft, sondern vor allem die Menschen in Gaza selbst.

Parallel dazu betonte ein Hamas-naher Kommentator, die israelische Armee führe in dieser Phase keine direkten Gefechte, sondern setze auf ferngesteuerte Sprengpanzer, intensive Luftschläge und Drohnen. Ziel sei es, eigene Verluste zu minimieren und gleichzeitig größtmöglichen Druck auszuüben. Dabei verwies er auf die „Gefahr für die israelischen Geiseln“, die nach wie vor in Gaza festgehalten werden.

Die Lage bleibt hoch angespannt. Israel bereitet sich auf einen großangelegten Vorstoß seiner Bodentruppen in die Kernstadt vor. Für die Bevölkerung bedeutet das: Sie steckt zwischen den Fronten. Einerseits der Aufruf Israels, sich in Sicherheit zu bringen, andererseits die Zwangsmaßnahmen der Hamas, die ein menschenverachtendes Kalkül offenbaren: Zivilisten sollen als Schutzschilde dienen.

Für Israel bleibt das Dilemma bestehen: Die Terror-Infrastruktur der Hamas liegt bewusst mitten in Wohngebieten, Tunnel unter Häusern, Waffenlager in Schulen. Doch gerade diese Strukturen sind das Ziel. Die kommenden Tage könnten entscheidend sein – sowohl militärisch als auch für das Schicksal der Zivilisten, die noch immer in Gaza ausharren.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 7. September 2025

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