"Sie füttern die Kameras, nicht die Menschen": Israels Präsident Herzog rechnet mit Medienpropaganda zu Gaza ab


Inszenierte Bilder aus Gaza dominieren die Schlagzeilen – während echte Geiseln im Sterben liegen. Israels Präsident Herzog appelliert in Estland eindringlich an die Welt, den Lügen von Hamas nicht weiter auf den Leim zu gehen.

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Israels Präsident Isaac Herzog hat am Mittwoch bei einem Besuch in Estland scharfe Kritik an internationalen Medien und der Vereinnahmung des humanitären Diskurses durch Hamas geübt. In einer bewegenden Ansprache an der Seite von Estlands Präsident Alar Karis warf Herzog der Weltöffentlichkeit vor, inszenierten Bildern von angeblichem Hunger in Gaza mehr Beachtung zu schenken als der dramatischen Lage der seit über 666 Tagen verschleppten israelischen Geiseln.

Mit Fotos der ausgemergelten Geiseln Evyatar David und Rom Braslavski in den Händen trat Herzog in Tallinn vor die Presse. Beide Männer sind seit dem 7. Oktober 2023 in der Gewalt von Hamas beziehungsweise dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ), und beide erschienen kürzlich in neuen, erschütternden Propagandavideos aus den Tunneln von Gaza.

„Hier sehen Sie Evyatar David – ein junger Mann, der das Nova-Festival besucht hat. Jetzt ist er Haut und Knochen“, erklärte Herzog sichtbar bewegt. „Und man sieht die fette Hand seines Entführers. Es gibt dort genug zu essen – das wissen wir von anderen Geiseln, die freikamen. Die andere Kammer war voller Lebensmittel.“ Auch Braslavski befinde sich in akuter Lebensgefahr, betonte der Präsident.

Bilder, die lügen – und eine Welt, die bereitwillig zuschaut

Herzogs Wut richtet sich nicht nur gegen die Terroristen, sondern auch gegen die Medien. In scharfen Worten kritisierte er insbesondere eine Bilderserie, die kürzlich in einer großen deutschen Zeitung veröffentlicht wurde: Darauf zu sehen sind Palästinenser mit leeren Kochtöpfen – nicht bei der Essensausgabe, sondern direkt in die Kamera posierend. Laut Herzog ein klar inszeniertes PR-Manöver, das von einem Fotografen dirigiert wurde, um das Narrativ der Hungerkrise zu bedienen.

„Anstatt echte Not zu dokumentieren, sehen wir PR-Kampagnen wie diese. Das ist gestellt“, sagte Herzog. „Wir verleugnen nicht, dass es in Gaza humanitäre Bedürfnisse gibt. Aber wir sagen der Welt: Fallt nicht auf diese Lügen herein. Verlangt von Hamas: Wenn ihr weiterkommen wollt, lasst die Geiseln frei.“

Humanitäre Realität kontra politisches Schauspiel

Der israelische Präsident wies auch auf die konkreten Hilfsmaßnahmen seines Landes hin: „Allein in der letzten Woche hat Israel 30.000 Tonnen Hilfsgüter nach Gaza gebracht – darunter Hunderte von Lkw und 30 Tonnen allein durch Luftabwürfe gestern.“

Gleichzeitig übte Herzog scharfe Kritik an den Vereinten Nationen. Diese seien nicht in der Lage, die angelieferten Hilfsgüter effizient zu verteilen: „Die UN blockiert fast 800 Lkw. Sie könnten helfen, versagen aber.“

Dieser Vorwurf steht nicht isoliert. Seit Monaten gibt es massive Vorwürfe gegen UNRWA und andere UN-Organisationen, sie arbeiteten ineffizient oder gar mit Hamas-Strukturen zusammen. Herzog geht einen Schritt weiter und stellt die moralische Integrität westlicher Debatten über Gaza infrage.

Zwischen Empathie und Doppelmoral

Der israelische Präsident sprach nicht nur als Staatsoberhaupt, sondern als Mensch, dessen Volk Geiseln hält, die von der Welt allzu oft vergessen werden. Während westliche Medien Bildstrecken über leere Teller in Gaza bringen, geraten die leidenden Gesichter der Geiseln in den Hintergrund.

Herzogs Auftritt in Estland war mehr als eine diplomatische Rede – es war ein Weckruf an die Weltgemeinschaft, sich nicht länger von emotional aufgeladenen, aber inhaltlich manipulativen Bildern täuschen zu lassen.

„Wer Frieden will, muss zuerst die Geiseln heimholen“, so Herzog. „Wer ein Ende der Gewalt will, muss zuerst den Terror verurteilen – nicht jene, die sich dagegen verteidigen.“

Israels Position ist klar: Die humanitäre Krise in Gaza ist real – aber sie ist nicht der Grund, sondern die Folge der Politik von Hamas. Und solange die Welt diese Ursache verharmlost oder verschweigt, bleiben auch die Geiseln in den Tunneln verscharrt – physisch und medial.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 6. August 2025

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