„Ekelhaft, feige und realitätsfremd“ – Idan Amedi rechnet mit israelkritischer Künstlerpetition ab
Während Reservisten in Gaza ums Überleben kämpfen, prangern linke israelische Prominente angebliche „Hungerverbrechen“ an. Schauspieler und Soldat Idan Amedi nennt das eine Beleidigung der Wahrheit – und der Gefallenen.

Der Sänger und Fauda-Star, selbst schwer verletzt bei seinem Reservedienst in Gaza, hat genug. Genug von Scheinmoral, genug von Empörungstheater, genug von Menschen, die ihre Privilegien in Tel Aviv mit Gewissheiten über einen Krieg verwechseln, den andere an vorderster Front austragen. Sein Zorn richtet sich gegen eine neue Petition, die angeblich von mehreren israelischen Künstlern unterzeichnet wurde – darunter Chava Alberstein, Gidi Gov und Oshik Levi. Das Ziel: ein sofortiger Stopp der israelischen Militäroperation in Gaza.
Noch ist der Text der Petition nicht offiziell veröffentlicht, doch erste Auszüge, die von KAN und anderen Medien zitiert werden, zeichnen ein verheerendes Bild. Israel, so heißt es dort, „verhungert das Volk von Gaza zu Tode“ und erwäge sogar die „Zwangsvertreibung von Millionen Palästinensern“. Die Unterzeichner sprechen von „Scham, Wut und Schmerz“ – nicht wegen der Massaker der Hamas, sondern wegen des israelischen Militärs.
Amedi: „Was wisst ihr schon von diesem Krieg?“
Idan Amedi, der Monate im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen verbrachte, antwortete deutlich – und ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten. In einem leidenschaftlichen Social-Media-Post bezeichnete er die Petition als „abgehoben und Fake News“. Wörtlich schreibt er:
„Jedes Haus in Gaza ist gefüllt mit antisemitischer, judenfeindlicher Propaganda. Von Bildern von ‚Märtyrern‘ bis zu Aufklebern mit der Aufschrift: ‚Mit Blut und Feuer marschieren wir nach Jerusalem‘.“
Amedi stellt den Unterzeichnern eine einfache Frage: Mit welchem Recht sprechen sie über diesen Krieg? Über einen Krieg, in dem Reservisten wie er selbst ihr Leben riskieren – unter extremen Bedingungen, in Tunneln, in Sprengfallen, in Häuserkämpfen. Seine Botschaft an sie ist scharf:
„Geht in einen Tunnel. Kämpft einen einzigen Tag wie zehntausende Reservisten. Und dann unterschreibt eine Petition. Ihr seid wertlos – ich hab genug von euch.“
Besonders bitter ist Amedis Bezug auf ein am Wochenende veröffentlichtes Video der Terrorgruppen in Gaza, das zwei israelische Geiseln zeigt – ausgehungert, apathisch, zum Skelett abgemagert. Amedi zieht eine erschütternde Parallele:
„An einem Tag, an dem wir unsere Brüder im Jahr 2025 wie ‚Muselmann‘ sehen, wie sie sich in Tunneln ihr eigenes Grab schaufeln – da wagt ihr es, Israel des Hungertodes zu beschuldigen?“
Der Begriff Muselmann stammt aus der Sprache der Schoah-Überlebenden und beschreibt jene Lagerinsassen, die kurz vor dem Tod standen – ausgezehrt, willenlos, aufgegeben. Dass ausgerechnet jüdische Geiseln in Gaza heute wieder so aussehen, ist für Amedi eine unerträgliche Wahrheit. Und dass israelische Intellektuelle stattdessen dem eigenen Staat „ethnische Säuberung“ unterstellen, ist für ihn blanker Hohn.
Die politische Kampagne gegen Israel – von innen geführt
Die Petition ist kein Einzelfall. Über 30 israelische Intellektuelle – darunter der frühere Knesset-Sprecher Avraham Burg, Ex-Generalstaatsanwalt Michael Ben-Yair, sowie der Oscar-prämierte Filmemacher Yuval Abraham – unterzeichneten kürzlich einen offenen Brief an The Guardian mit nahezu identischem Inhalt. Auch dort: der Vorwurf, Israel lasse Gaza „verhungern“ und betreibe „Vertreibungspolitik“.
Wer sich mit den Hintergründen beschäftigt, erkennt ein klares Muster: Die genannten Stimmen agieren seit Jahren im Dunstkreis von NGOs, die mit antiisraelischen Positionen arbeiten – oft finanziert aus europäischen Quellen. Ihr Ziel ist nicht die Förderung von Frieden, sondern die Delegitimierung israelischer Sicherheitsinteressen. Es ist kein Zufall, dass viele dieser Stimmen auch regelmäßig auf UN-Konferenzen auftauchen – meist Seite an Seite mit offenen Unterstützern der BDS-Bewegung.
Der verzerrte moralische Kompass einer Elite
Was Idan Amedi so wütend macht, ist nicht nur die politische Richtung dieser Stimmen. Es ist die moralische Verzerrung, die ihnen zugrunde liegt. Denn während sich Israel in einem beispiellosen Dilemma befindet – Hamas zu entwaffnen, Geiseln zu befreien, dabei aber möglichst viele Zivilisten zu schützen – tun linke Intellektuelle so, als sei dieser Krieg ein kolonialer Rachefeldzug.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Keine Armee der Welt operiert mit vergleichbarer Rücksichtnahme auf Zivilisten in einem derart dicht besiedelten Kriegsgebiet. Auch das betont Amedi:
„Es gibt keine andere Armee auf der Welt, die in einem so dicht besiedelten Gebiet operiert und dabei eine derart geringe Zahl ziviler Opfer verursacht. Das ist belegt – schaut es euch an.“
Dass solche Fakten heute kaum noch zählen, liegt auch an einem zunehmend ideologisierten Diskurs, in dem jüdische Selbstverteidigung als Aggression umgedeutet wird. Für Amedi ist klar: Diese Form von „Kritik“ hat nichts mit Frieden zu tun – sondern mit einer gefährlichen moralischen Entkernung.
Ein Land im Krieg – und ein Kulturbetrieb in Selbstverachtung
Während Soldaten kämpfen, um jüdisches Leben zu schützen, verfasst ein Teil des israelischen Kulturbetriebs Petitionen, in denen Israel als Täter stilisiert wird. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Es geht längst nicht mehr um Nuancen. Es geht um die grundsätzliche Frage: Darf Israel sich verteidigen? Und wer steht an der Seite derer, die es tun?
Idan Amedi hat seine Antwort längst gegeben – mit seinem Körper, seiner Stimme, seinem Mut. Und er verlangt zu Recht, dass jene, die aus sicherer Distanz mit moralischer Überlegenheit dozieren, zumindest den Anstand besitzen, sich der Realität zu stellen.
Denn wer sich weigert zu sehen, was in Gaza geschieht – wer bewusst ausblendet, was die Hamas ist und was sie tut –, der wird am Ende nicht zum Frieden beitragen. Sondern zum nächsten Krieg.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von סלי בן אריה, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91439920
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 5. August 2025