Wie ein gescheiterter Söldner Israel des Kriegsverbrechens bezichtigte und aufflog


Ein Ex-Militär bricht sein Schweigen – doch seine Geschichte fällt in sich zusammen. Was bleibt, ist der Schaden an der Wahrheit.

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Anthony Aguilar wollte der Held sein, der die Welt schockiert. Stattdessen steht er nun selbst im Zentrum einer beispiellosen Entlarvung. Der frühere US-Elitesoldat, ein ehemaliger Green Beret, beschuldigte in einem BBC-Interview Israel und amerikanische Sicherheitsfirmen, in Gaza gezielt auf Zivilisten geschossen zu haben. Er sprach von „nie dagewesener Brutalität“, von Panzergeschützen, die Autos mit Familien darin „auslöschten“, von schutzlosen, hungernden Menschen, auf die „gnadenlos gefeuert“ wurde. Die Welt hörte hin. Der Skandal war perfekt. Doch jetzt ist klar: Aguilars Geschichte war nicht nur aufgebauscht – sie war durch und durch falsch.

Die „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), eine US-finanzierte Hilfsorganisation, hat Aguilar öffentlich widersprochen und ihn als das entlarvt, was er offenbar ist: ein frustrierter, entlassener Auftragnehmer mit persönlichen Motiven, dessen Aussagen jeglicher Glaubwürdigkeit entbehren. Ein Mann, der offenbar nicht verkraften konnte, dass er für ungeeignet befunden wurde, in einer der gefährlichsten Zonen der Welt weiter tätig zu sein. Die Vorwürfe, die er gegenüber dem öffentlich-rechtlichen britischen Sender erhob, waren laut GHF nicht nur faktisch falsch, sondern gezielt konstruiert.

Die Faktenlage, die niemand hören wollte

Aguilar arbeitete lediglich 27 Tage lang als externer Mitarbeiter für den Sicherheitsdienstleister „UG Solutions“, der die Verteilung humanitärer Hilfe in Gaza absichert. Schon während dieser kurzen Zeit soll er grundlegende Aufgaben nicht erfüllt haben – und wurde fristlos entlassen. Nur einen Tag später bettelte er um Wiederanstellung, bot sich laut interner Korrespondenz für „jede erdenkliche Aufgabe“ an, stellte sich selbst als „großen Gewinn für das Team“ dar und warnte gleichzeitig: „Ich kann euer bester Freund oder euer schlimmster Albtraum sein.“

Es folgten Drohungen per E-Mail, emotionale Appelle und letztlich sein Interview mit der BBC – offenbar der finale Versuch, das letzte Wort zu behalten. In diesem stellte Aguilar dramatische Behauptungen auf, etwa dass er gesehen habe, wie die israelische Armee aus einem Merkava-Panzer auf fliehende Zivilisten feuere. Doch GHF stellte klar: Aguilar hatte zu keiner Zeit Sichtkontakt zu israelischen Militäreinheiten. Er verließ nie den abgesicherten Verteilungspunkt, von dem aus keine direkte Sicht auf IDF-Stellungen möglich war. Die Panzer, auf die er sich bezieht, standen hinter meterhohen Erdwällen.

Eine Geschichte, die ins Weltbild passte

Die BBC, für ihren zunehmend israelkritischen Kurs berüchtigt, verbreitete Aguilars Aussagen dennoch ungefiltert – ohne grundlegende Verifizierung, ohne Rückfrage bei offiziellen Stellen. Genau jenes Muster, das sich seit Monaten durch die internationale Berichterstattung über Gaza zieht: Behauptung vor Prüfung, Emotionalität vor Fakten. Die Geschichte des „tapferen Amerikaners“, der nicht länger schweigen konnte angesichts angeblicher Kriegsverbrechen, war zu gut, um sie nicht zu senden – selbst wenn sie später in sich zusammenfällt.

So wird aus einem frustrierten Ex-Sicherheitsmann plötzlich ein mediales Sprachrohr für ein perfides Narrativ: Israel schießt auf Hungernde. Die Realität vor Ort sieht indes völlig anders aus. Bei der Verteilung von Hilfsgütern kommt es regelmäßig zu chaotischen, oft lebensgefährlichen Szenen. Nicht selten stürmen hunderte Menschen auf einen Lastwagen zu, in der Hoffnung, Mehl oder Babynahrung zu ergattern. Um Massenpanik zu vermeiden, setzen Sicherheitskräfte laut GHF in Absprache mit internationalen Partnern auf Maßnahmen wie Nebelgranaten, Pfefferspray oder Warnschüsse – niemals aber auf gezieltes Feuer gegen Zivilisten.

Der eigentliche Skandal: Wer schützt die Wahrheit?

Aguilars Aussagen hatten das Potenzial, Israel erneut als Täter im Krieg der Bilder darzustellen. Die Tatsache, dass große Medienhäuser sie ohne kritische Prüfung verbreiteten, ist ein medienethisches Fiasko. Dass seine Motive – Rache, verletzter Stolz, vielleicht auch politische Ideologie – nicht hinterfragt wurden, zeigt, wie tief der Wille zur einseitigen Skandalisierung sitzt.

GHF hat nicht nur den wahren Ablauf dokumentiert, sondern auch die interne Kommunikation veröffentlicht. Aguilar bat um Wiedereinstellung, drohte gleichzeitig mit „Konsequenzen“, sollte man ihn weiter ausschließen. Seine letzte Nachricht sei unmissverständlich gewesen: „Wenn ihr mich nicht zurücknehmt, sind die Handschuhe aus.“

Israel war nicht einmal direkter Auftraggeber von Aguilar – und trotzdem ist es erneut das Land, das sich weltweit rechtfertigen muss. Nicht wegen tatsächlicher Taten, sondern wegen einer Lüge mit perfekter Dramaturgie.

Warum es uns alle angeht

Diese Affäre ist kein Einzelfall. Sie reiht sich ein in eine lange Kette manipulativer Bilder, halbwahrer Narrative und gezielter Desinformation. Wer heute in Gaza eine Kamera hält oder sich vor ein Mikrofon stellt, muss nicht glaubwürdig sein – sondern nur dramatisch genug, um ein ideologisch aufgeladenes Publikum zu erreichen. Israel kann täglich Tonnen von Lebensmitteln und Medikamenten liefern – es reicht ein Bild, ein Satz, ein angeblicher Zeuge – und die moralische Anklage steht.

Dass sich mit Aguilar nun ein solcher Zeuge selbst entlarvt hat, sollte wachrütteln. Es ist höchste Zeit, dass Medien wieder zwischen Wahrheit und Inszenierung unterscheiden. Dass Aussagen verifiziert werden, bevor sie veröffentlicht werden. Und dass auch das Motiv hinter der Anklage Teil der Geschichte ist – nicht nur das Ziel ihrer Empörung.

Israel wird weiter angeklagt werden – zu Unrecht oder im Zweifel. Doch wer das Spiel mitmacht, trägt Mitschuld daran, dass Propaganda wieder als Journalismus durchgeht.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 30. Juli 2025

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